Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1689 - Rendezvous auf Phegasta

Titel: 1689 - Rendezvous auf Phegasta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Anführer. „Sie sollen die Zeit nutzen."
    Sie wissen alles, dachte Bull. Sie sind von der FAMUG.
    Kurz darauf betraten sie die Kommandozentrale, in der der ertrusische Kommandant und einige weitere Männer scharf bewacht wurden. Nicht alle Angreifer waren Arkoniden, und in Bull stieg Wut auf. Hatte die FAMUG bereits das ganze System infiltriert? „Er hat Tifflor umgebracht!" rief Kullino aufgebracht. „Wir haben Explosionen auf der VELA beobachtet!"
    „Aber nein, wir haben niemanden umgebracht", widersprach der Arkonide ruhig. „Wir haben die Kogge nur manövrierunfähig gemacht, damit sie uns nicht in die Quere kommt. Solange wir keinen Grund haben, wird -niemand getötet. Wenn ihr euch anständig verhaltet, passiert euch nichts. Meine Leute haben allerdings Anweisung, sofort zu schießen, wenn einer auch nur unangebracht hustet, verstanden?"
    „Verstanden", knurrte Kullino. „Aber ich warne euch ebenso: Wenn auch nur einem meiner Leute was passiert, verarbeite ich euch einzeln zu Hackfleisch."
    Der Arkonide grinste nur abfällig und gab dann Anweisung, daß die PARACELSUS in einem gemächlichen, mehrere Stunden dauernden Überlichtflug über 5000 Lichtjahre Kurs auf den galaktischen Südpol nehmen und dann vorläufig dort Stellung beziehen sollte. „Setzt euch!" forderte er anschließend die beiden Unsterblichen auf. „Ihr seid bestimmt begierig darauf, alles zu erfahren."
    „Da wird es nicht viel geben", meinte Saedelaere kühl, „außer, daß du dich in Szene setzen willst."
    „Warten wir's ab", entgegnete der andere. „Ihr habt euch sicher bereits Gedanken darüber gemacht, wer wir sind."
    „Da brauchen wir nicht viel nachzudenken", sagte Bull anstelle von Saedelaere. „Ihr seid ein Haufen galaktischer Abfall."
    Der Arkonide lächelte fein. „Erstaunlich, wie primitiv jemand trotz der Unsterblichkeit bleiben kann. Das beweist uns nur einmal mehr, wie richtig unser Weg ist."
    „Ach ja? Welcher ist denn der richtige Weg?" wollte Alaska wissen. „Wir wollen Arkon wieder den Status verschaffen, der ihm zusteht."
    „Mit den Mitteln von Freibeutern?"
    „Mit allen Mitteln, wenn es sein muß. Aber das wird nicht notwendig sein. Bereits dieses Manöver hat gezeigt, wie überlegen wir Arkoniden euch Terranern im Grunde genommen sind. Die meisten von uns haben lange Zeit vor sich hin gedämmert und sich einreden lassen, daß sie zu nichts mehr taugen. Das hat nun ein Ende. Wir werden unser Volk aufwecken und ihm bewußt werden lassen, wofür es bestimmt ist. „Für Arkons Macht und Glorie", murmelte Alaska. „Ganz genau."
    Bull lehnte sich zurück. „Nun, und wer steht an der Spitze dieser hehren Tat?"
    „Viele, die so denken wie ich. Mein Name ist Trajus von Klaphor. Ich nehme an, daß euch der Name des Planeten Klaphor geläufig sein wird. Dort wurde unlängst unser Oberhaupt Morad von Darrid auf schändliche Weise von Theta von Ariga ermordet. Mir gelang glücklicherweise die Flucht. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich darüber hinweggekommen bin, daß unser Vorbild und Vordenker durch die Hand einer Angehörigen seines eigenen Volkes sterben mußte."
    Trajus unterbrach sich, um lange und tief zu seufzen. Bull und Saedelaere wechselten einen kurzen Blick, schwiegen jedoch. Dieser junge Mann, der mit seinen fast zwei Metern Größe, den schneeweißen Haaren, den rötlichen Augen und der athletischen, feingliedrigen Gestalt das vollkommene Bild des aristokratischen Arkoniden bot, war gefährlich. Er war nicht nur überzeugt von der politischen Idee, Arkon wieder zu Ansehen und Reichtum zu bringen, er war fanatisch davon besessen.
    Mit solchen Männern mußte man behutsam umgehen, denn ihre Handlungen waren selten vorhersehbar.
    Vor allem hörten sie sich gern reden.
    So bedeutete der Blick zwischen den beiden Unsterblichen: Laß ihn erst mal reden.
    Nachdem Trajus sich wieder gefaßt und in einer theatralischen Geste das lange Haar aus seinem Gesicht gestreift hatte, war er in der Lage fortzufahren: „Aber es ist leider so, daß wir noch viel Arbeit vor uns haben, um unser eigenes Volk überzeugen zu können. Theta von Ariga ist kein schlechter Mensch, sie ist nur zu stark beeinflußt worden vom Galaktikum - von euch. Sie hat sich zu weit von ihrem Volk entfernt und kann daher nicht mehr neutral sehen und beurteilen, was tatsächlich im Arkon-System vorgeht."
    Es war interessant, daß der junge Arkonide Atlan mit keinem Wort erwähnte. Er machte wieder eine kurze Pause und musterte kurz

Weitere Kostenlose Bücher