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1689 - Rendezvous auf Phegasta

Titel: 1689 - Rendezvous auf Phegasta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine beiden Gefangenen, die weiterhin schwiegen. Sie sahen ihn nur an. „Ich bin sicher, daß wir diese unglückliche Situation, die sich daraus ergeben hat, bereinigen können. Ich will damit sagen, daß Morads Tod zu verhindern gewesen wäre, wenn wir uns anders verhalten hätten. Aber dies ist vorbei; wir müssen nun in seinem Sinne weitermachen - und schnell handeln."
    Trajus lächelte jetzt in der ihm eigenen überheblichen Art. „Wir haben schon lange vorher, bevor wir überhaupt richtig aktiv wurden und an die Öffentlichkeit traten, das Galaktikum infiltriert. Wir haben neben den beiden Schiffen auch auf Terra und selbst auf Titan unsere Informanten - und daher wissen wir sehr gut über eure Spindelexperimente Bescheid und über das, was daraus geworden ist."
    Alaska zuckte mit den Schultern. „Wenn du das als Knalleffekt gedacht hattest, so war diese Bemerkung überflüssig. Dein Hiersein kann nur einen Grund haben, nämlich die beiden Spindelwesen."
    „Seid ihr vom ersten Moment an davon ausgegangen?" stellte Trajus eine völlig überflüssige Frage; er erhielt keine Antwort. „Wie dem auch sei", fuhr er dann fort, „uns ist es gelungen, den Datenspeicher der ATLANTIS anzuzapfen, und wir haben interessante Dinge erfahren. Tatsächlich war uns bis dahin nicht bekannt, was es mit diesen Spindeln und Segmenten auf sich hatte. Wir haben uns natürlich umgehend mit unseren Informanten auf Terra und Titan in Verbindung gesetzt. Sie spionierten für uns aus, wie viele Spindelwesen inzwischen existieren, welche Eigenheiten sie hatten und so weiter. Wir versuchten von allen die Aufenthaltsorte herauszufinden, doch oblag dies der höchsten Geheimstufe. Wir wußten nur über Nummer Sechs Bescheid, da es uns rechtzeitig genug gelungen war, Freunde an Bord der VELA unterzubringen. Doch wir sahen weiter kein Problem darin, da wir den gesamten Funkverkehr abhörten und auch noch so unwichtig erscheinende Nachrichten auswerteten.
    Und dabei stießen wir natürlich auch auf zwei zusammenpassende Meldungen: erstens, das Medo-Schiff PARACELSUS soll ein ehemaliges Raumfort der Cantaro anfliegen; zweitens, die Kogge VELA soll die Ankunft der PARACELSUS erwarten.
    Da sich unseres Wissens nach an Bord der VELA ein Spindelwesen befand, konnten wir davon ausgehen, daß die PARACELSUS auf dem Raumfort ein zweites Spindelwesen aufnehmen und zu einem Treffen hierherbringen würde. Diese Vermutung konnte leicht dadurch untermauert werden, daß sich sowohl auf der VELA als auch auf dem Fort Unsterbliche aufhielten.
    Nun galt es nur noch, auf der PARACELSUS einige unserer Freunde einzuschleusen, um uns wie auf der VELA einen Weg zu ebnen und zu verhindern, daß ein Hilferuf abgesetzt werden konnte. Was, nebenbei gesagt, nicht weiter schwierig war."
    „Sehr schön", sagte Bull lobend. Sein Tonfall war ätzend. „Und was hast du mit den Spindelwesen vor?"
    „Wir wissen, daß jedes Spindelwesen ein Individuum mit einer besonderen Eigenschaft ist", antwortete Trajus. „Im Detail wissen wir nichts Genaues, aber das ist jetzt auch nicht relevant.
    Für uns ist nur von Bedeutung, daß diese Wesen über außerordentliche Fähigkeiten und Kräfte verfügen und daß sie sich trotz ihres terranischen Genpools nicht zu euch zugehörig fühlen. Was im Klartext bedeutet, daß wir sie für unsere Sache gewinnen werden.
    Selbstverständlich könnt ihr euch gar nicht vorstellen, was es für uns bedeutet, nun gleich zwei dieser überragenden Lebewesen in unserer Hand zu haben."
    „Ihr habt sie nicht in eurer Hand", stellte Alaska gelassen richtig. „Sie tun, was sie glauben tun zu müssen. Sie denken nicht wie wir oder wie ihr. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie für euch irgendwie von Nutzen sein könnten."
    „Das wird sich zeigen", versetzte Trajus. „Der Versuch ist es allemal wert, und da sie sehr intelligent sind, werden sie sich unseren Vorstellungen nicht verschließen können - im Gegenteil. Wir werden ihnen eine Heimat geben und ihnen Achtung entgegenbringen. Wir werden sie nicht als Versuchstiere behandeln wie ihr."
    Bull strich sich über seine kurzen roten Haare den breiten Nacken hinab. „Und wie wollt ihr uns davon abhalten, daß wir euch daran hindern?" fragte er.
    Trajus hob die Schultern. „Wir sind gerade dabei, dies zu tun. Versteht mich: Ich will niemanden töten. Die FAMUG ist keine Terroristen-Organisation. Das würde nur unserem Ruf schaden. Deshalb haben wir auch nach Morads Tod nicht zur Vergeltung

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