Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1689 - Rendezvous auf Phegasta

Titel: 1689 - Rendezvous auf Phegasta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sicher, daß dieser Weg nicht der direkte zur Kommandozentrale war; er führte über verschiedene Laufbänder und Antigravschächte hinauf zu Zwischenetagen, von dort weiter zu den nächsten Liften. Viel zu umständlich und langwierig. „Er will Zeit gewinnen", sagte auch Sechs plötzlich hinter ihm. „Ich weiß", bestätigte Fünf nur.
    Der Arkonide fuhr zu ihm herum; einen kurzen Moment schien er mit sich zu kämpfen, ob er das Spindelwesen angreifen sollte oder nicht. Dann entspannte sich seine Haltung; er stieß hervor: „Wir sind gleich da. Trajus hat dieses System mit Absicht entwickelt, damit die Zentrale nicht so leicht zu finden ist." Er deutete auf ein größeres Schott. „Ich gehe voran."
    Als sich das Schott öffnete, warf er sich zu Boden und schrie: „Alarm! Er hat eine Waffe!"
    Die anwesenden Arkoniden reagierten sofort, suchten nach Deckung und griffen, soweit vorhanden, nach ihren Kombistrahlern.
    Fünf reagierte allerdings schneller: Er erschoß ohne Vorwarnung den Arkoniden, der sie geführt hatte, und zwei weitere, die gerade auf sie anlegten. Dann richtete er die Waffe auf Bull. „Ein Schuß", drohte er, „und er stirbt."
    Die Arkoniden zögerten.
    Sechs hatte inzwischen die Waffen der Toten an sich genommen. „Los!" befahl sie scharf. „Zurück an die Wand! Sofort."
    Die Arkoniden gehorchten. Sie hatten wohl eindeutige Befehle, weder die Spindelwesen noch den terranischen Unsterblichen zu gefährden, aus welchem Grund auch immer. „Wir wollen versuchen, vernünftig zu bleiben", sagte einer der Männer.
    Er hatte kaum ausgesprochen, als die Alarmsirene erklang; gleichzeitig wurde die Meldung durchgegeben, daß die beiden Piloten der Gleiter gefunden worden waren; der eine tot, der andere schwer verletzt. „Ihr werdet nicht durchkommen", fuhr der Arkonide fort. „Nun sind alle in Alarmbereitschaft."
    „Trajus von Klaphor wird sich nach wie vor in der Kommandozentrale aufhalten, da es der sicherste und strategisch beste Platz ist", erwiderte Fünf. „Und wir wollen nur dorthin, um mit ihm zu sprechen. Wir gehen jetzt. Meinetwegen warnt ihn vor; ihr könnt ihm aber auch sagen, daß er nichts zu befürchten hat. Wir wollen nur mit ihm reden und ihn um einen Gefallen bitten, sonst nichts."
    „Laßt uns unbehelligt ziehen", fügte Sechs hinzu. „Solange ihr keine Waffen auf uns richtet, wird keinem etwas geschehen. Bedenkt, daß wir eine wertvolle Geisel bei uns haben. Wenn sich einer von euch blicken läßt, werden wir Reginald Bull erschießen."
    Fünf schob Bull vor sich her auf den Gang hinaus und trieb ihn eilig vor sich her. „Verdammt, Fünf", zischte der Unsterbliche. „Was ist in dich gefahren? In euch beide? Ihr mordet sinnlos und erkämpft euch einen Weg zu Trajus, der auch auf friedliche Weise möglich gewesen wäre!"
    „Halte dich da raus", erwiderte Sechs. „Wir wollen keine Zeit mehr verlieren, das ist alles."
    Die Erkenntnis, woher sie gekommen waren, hatte offensichtlich etwas in den Spindelwesen freigelegt. Sie hatten ihre Zurückhaltung völlig verloren, auch ihre Aufgeschlossenheit.
    Da sie sich zu keinem der Völker zugehörig fühlten, unter denen sie lebten, hatten sie wohl keine Hemmungen, rücksichtslos vorzugehen. Sie gingen auf dem direkten Weg, gleichgültig, ob dieser gewalttätig oder friedlich war. Nur der schnellste Weg zum Ziel zählte; was dazwischen lag, interessierte nicht.
    Wir sind völlig unwichtig geworden, nur Mittel zum Zweck, dachte Bull. Wie kann ich sie aufhalten? „Dann ist nichts von dem, worüber wir uns unterhielten, von irgendeinem Wert für dich?" fragte er Fünf. „Es ist jetzt nicht wichtig", erwiderte der. „Jetzt nicht? Wann ist es wichtig?" hakte Bull nach. „Jetzt nicht", wiederholte Fünf. „Wir haben später noch genug Zeit, wenn wir unterwegs sind."
    „Unterwegs, wohin?"
    „Zu den anderen."
    Sechs stieß ihm den Strahler in den Rücken. „Weiter!"
    „Nein." Bull blieb stehen. „Nicht auf diese Weise."
    „Wir entscheiden", sagte Sechs. „Du gehst freiwillig mit, oder wir schleppen dich."
    „Wozu braucht ihr mich?" rief er. „Ihr tötet rücksichtslos, und ihr wollt nicht mit uns zusammenarbeiten."
    „Ich erklärte das bereits", sagte Fünf. „Geh weiter, Reginald Bull. Ich will, daß du mitgehst.
    Wenn du dich weigerst, werde ich dich zwingen. Jetzt ist nicht der Augenblick, Hintergründe zu erfragen."
    Der Unsterbliche sah ein, daß er im Moment nichts ausrichten konnte; er mußte ihnen gehorchen.
    Während

Weitere Kostenlose Bücher