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169 - Der Vampir mit der Maske

169 - Der Vampir mit der Maske

Titel: 169 - Der Vampir mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Freunde lieben, nicht wahr?« sagte ich lächelnd, als Tucker Peckinpah zurückkam.
    »Nicht aller Reichtum dieser Welt könnte diese Freundschaften aufwiegen«, gab der Industrielle glücklich zurück.
    ***
    Wer hat das getan? schrie es in Jesse Hunley. Wie vom Donner gerührt stand er da und konnte nicht begreifen, was er sah. Hatten sie ein Ungeheuer transportiert? Hatte Max es befreit, indem er die Kiste aufbrach?
    Irgendwo in der Dunkelheit zwischen den zugezogenen Übergardinen bewegte sich etwas. Das Ungeheuer ! Max Burtons Mörder! Hunley zuckte wie unter einem Stromstoß zusammen.
    »Wer… wer ist da?« krächzte er.
    Schritte!
    Hunleys Herzschlag setzte einen Augenblick aus, und er preßte die Lippen fest zusammen, als wollte er verhindern, daß er wie am Spieß losbrüllte.
    Dunkles bewegte sich in der Dunkelheit, mit festen, bestimmten
    Schritten. Sie allein versetzten Jesse Hunley schon in panische Angst. Ein Zittern, das sich nicht abstellen und schon gar nicht kontrollieren ließ, durchlief seinen kräftigen Körper.
    Er war muskulös und konnte die schwersten Lasten tragen, und es gab niemanden, den er fürchtete. Jedenfalls war das bisher so gewesen, doch nun war Max Burton tot, hing an diesem Bilderhaken an der Wand und sein grausamer Mörder kam auf Hunley zu.
    Er wollte fliehen, doch eine unerklärliche Kraft hielt ihn fest. Er vermeinte in der Finsternis ein böses Augenpaar glänzen zu sehen, von dem offenbar eine hypnotische Kraft ausging.
    Deshalb konnte sich Hunley nicht von der Stelle rühren. Das Licht, das sich, vom Salon kommend, an Hunley vorbeistahl, erreichte die schwarze Gestalt noch nicht, aber Jesse Hunley nahm die Bewegungen immer deutlicher wahr.
    Der Tod, in Schwarz gekleidet! durchfuhr es Hunley. Ich bin ihm ausgeliefert. Er wird auch mich umbringen.
    Die Schwärze bekam Konturen. Hunley strengte seine Augen an. Er glaubte, einen großen Mann vor sich zu haben, und wenn er sich nicht irrte, trug dieser Mann einen schwarzen, capeähnlichen, ziemlich weiten Umhang.
    So etwas hatte man im Mittelalter getragen; so lief heute keiner mehr herum. Mehr und mehr schälte sich der Schreckliche aus der Finsternis.
    Hochgewachsen und aufrecht blieb er schließlich stehen. Eine Armlänge trennte ihn nur von Jesse Hunley, für den diese Situation der schrecklichste Alptraum seines Lebens war.
    Wann werde ich aufwachen und sehen, daß alles in Ordnung ist? fragte sich Hunley bebend. Daß Max lebt, daß wir die Kiste abgeliefert haben, daß ich längst zu Hause bin und in meinem Bett liege…
    »Wer sind Sie?« kam es dünn über Hunleys blutleere Lippen.
    »Mein Name ist Stacc Le Var«, antwortete der andere mit kräftiger Stimme. »Ich wohne in diesem Haus.«
    »Ich… ich dachte, es stünde leer.«
    »Ein Irrtum«, erwiderte der andere mit einem kalten Lächeln. Sein Kopf war umgeben von dichtem, langem, dunklem Haar.
    Hunley glaubte, daß der Mann alt war, aber viel konnte er von seinem Gesicht nicht erkennen, denn die obere Hälfte schien von einer schwarzen Maske verdeckt zu sein.
    Aus welchem Grund lief Stacc LeVar in seinem Haus maskiert herum? Dafür gab es nur eine einzige Erklärung: Er war geisteskrank! Und Max war diesem Wahnsinnigen in die Hände gefallen! Entsetzlich.
    »Ich dachte, dieses Haus gehört dem Makler Michael Averback«, sagte Hunley.
    »Es ist mein Haus!« erwiderte Stacc LeVar so hart, daß Hunley zusammenzuckte.
    »Seit wann?« wagte er zu fragen.
    »Seit heute abend.«
    »Dann… dann waren Sie in der Kiste«, stammelte Hunley.
    Alles war so irrsinnig. Er stand hier und redete mit diesem Ungeheuer in Menschengestalt, anstatt die Flucht zu ergreifen und diesem Verrückten die Polizei an den Hals zu hetzen.
    Und er redete mit dieser Bestie so, als hätte sie Max Burton nicht ermordet. Es mußte ein furchtbarer Traum sein. In Wirklichkeit reagierte man ja ganz anders.
    »Warum… haben Sie… meinen Kollegen…«
    Stacc LeVar grinste eisig, und Hunley glaubte zu sehen, daß LeVars Eckzähne wuchsen.
    »Jeder, der seinen Fuß in dieses Haus setzt, ist des Todes«, entgegnete LeVar. »Auch du!«
    Und dann griff er Jesse Hunley an.
    ***
    Michael Averback sah nicht aus wie ein Makler, sondern wie ein Totengräber. Von Kopf bis Fuß war er schwarz gekleidet. Er trug eine schwarze Melone auf dem Kopf, und ein schwarzer Regenschirm wölbte sich über ihm.
    Trevor Place war eine schmale Straße, die gegen das Lager von Harrods stieß. Harrods ist das größte Kaufhaus der

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