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1691 - Das Schöpfungsprogramm

Titel: 1691 - Das Schöpfungsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sessels. „Laßt mich ablösen, dann habt ihr die Nervensäge los", lautete sein Kommentar. Er schloß die Augen und tat, als ginge ihn alles nichts mehr an.
    Es vergingen zweihundert oder dreihundert Atemzüge, bis sie endlich merkten, daß etwas nicht stimmte. Von der Peripherie der Station übertrugen die Orter Erschütterungen, die nur einen einzigen Schluß zuließen. Dort versuchte jemand, in den GAFIF-Stützpunkt einzudringen.
    Konibwator handelte überlegt und geistesgegenwärtig. Ein einziger Befehl an den Hauptsyntron, und überall erwachten die Energiespeicher zum Leben. Schirmstaffeln bauten sich auf und schlössen die Station von ihrer Umgebung und der gesamten Außenwelt ab. „Zu spät." Pheranthen grinste. „Ihr kommt zu spät. Sie sind bereits da. Habt ihr euch noch keine Gedanken darüber gemacht, mit welchem Trick sie uns hereingelegt haben?"
    Der Kommandant und seine Offiziere hatten keine Zeit, sich um Sinn oder Unsinn dieser Frage den Kopf zu zerbrechen. Konibwator bellte seine Anweisungen, aber zu diesem Zeitpunkt meldeten mehrere Syntrons Ausfälle an der Peripherie der Station. Projektoren waren zerstört worden, Energieleitungen blockiert. Mehrere Schirmfelder bauten sich nicht mehr auf, in Teilbereichen besaß die Besatzung keinen Zugriff mehr auf Sektoren. „Es sind die paar Sekunden, die ihr gezögert habt", klagte Pheranthen und machte damit nicht nur Konibwator wütend. „Schließt die TRUVS", ordnete der Kommandant an. „Es können nicht viele sein, die da eindringen."
    „Es handelt sich um sieben Lebewesen, eingepackt in dicke Eisschichten, die sie inzwischen abgelegt haben", lautete die Meldung des Hauptsyntrons. „Daher der Wärmeverlust."
    Sieben! Es war zum Lachen. Und doch wieder nicht. Niemand schien sie aufhalten zu können, und die Arkoniden erhielten jetzt zum erstenmal brauchbare Aufnahmen von den Gestalten. „Hol's der Robotregent." Konibwator vergaß seinen Stolz und seine Kinderstube und fluchte wie in einer entlegenen Hafenkneipe. „Sechs Typen in SERUNS und ein Haluter."
    „Und es ist nicht der Haluter, der Löcher in die Wände reißt, oder wenigstens nicht er allein", fügte Pheranthen hinzu. „Yart Fulgen hat uns vor diesen Wesen gewarnt."
    Konibwator wurde übergangslos bleich und begann nervös an der Unterlippe zu nagen. „Die Spindelwesen. Wie sollen wir die aufhalten?"
    „Es gibt keine Möglichkeit für uns. Jetzt nicht mehr. Sie sind zu schnell. Und zu intelligent.
    Sie kontrollieren bereits die halbe Station. Sprecht eure letzten Wünsche auf Band. Für die Nachwelt."
    Ein wenig Spott klang in Pheranthens Worten mit, aber es war niemand da, der darauf achtete.
     
    *
     
    Ein letzter, verzweifelter Druck auf den Wärmekontakt an der Tür belehrte ihn, daß alles umsonst war. Sie steckten in der Falle, besaßen nur noch den Status von Gefangenen in ihrer eigenen Station. Die Eindringlinge hatten längst die Herrschaft an sich gerissen, und Konibwator fragte sich nur, wie sie es gemacht hatten. Die Spindelwesen - inzwischen war er längst davon überzeugt, daß sie es waren und sonst niemand - reagierten wie wandelnde Computer, aber auf keinen Fall wie Lebewesen.
    Androiden, das war es. Am ehesten ließen sie sich mit Androiden vergleichen.
    Der Kommandant starrte den Stationsingenieur an. „Wo befinden sie sich zur Zeit?"
    Pheranthen warf einen Blick auf die Anzeigen seines TRUVS. „Ich messe drei Echos in der Nähe der Steuerzentrale an", antwortete er. „Der Aufenthalt der anderen ist nicht festzustellen. Es existiert ein Energiefeld, mit dem sie uns abschirmen und handlungsunfähig machen."
    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, das war er. Der Stützpunkt war in fremder Hand.
    Die Mitarbeiter der GAFIF übten keine Kontrolle mehr aus; sie saßen als Gefangene in ihrem eigenen Bunker.
    Das leise Zischen der Tür ließ Konibwator zusammenzucken. Für den Bruchteil eines Augenblicks wollte er aufatmen. Dann aber erkannte er seinen Irrtum. Vor ihm standen zwei Frauen mit schußbereiten Strahlern. Terranerinnen. Sie waren ungefähr gleich groß. Sie musterten ihn stumm und verständigten sich dann mit einem kurzen Blick. Dann begannen sie zu sprechen. „Ich bin Vier." - „Ich bin Sechs." -„Ihr habt unseren Anweisungen Folge zu leisten. Weigert ihr euch, haben wir den Auftrag, euch aus der Station zu jagen. - Ohne Anzüge. - Mereidden ist in unserer Hand. Jede Gegenwehr ist sinnlos."
    Der Kommandant trat mehrere Schritte zurück und

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