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1691 - Das Schöpfungsprogramm

Titel: 1691 - Das Schöpfungsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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prallte er an die gegenüberliegende Wand und schlug eine Delle hinein. Seine Hände griffen in das Metallplast und zerrissen es.
    Ein Hammerschlag traf ihn und warf ihn gegen den Boden. Mit verzehnfachter Stärke griff der Traktorstrahl nach ihm und riß ihn vorwärts, um eine Biegung herum und in eine Vorhalle hinein.
    Hitze schlug ihm entgegen. Er starrte auf die gleißende Glut, die aus der Öffnung unmittelbar in Flugrichtung brodelte.
    Ein autarker Konverter aus den untergeordneten Schiffsbereichen. „Nein!" schrie Eins aus Leibeskräften. „Ihr dürft das nicht tun! Wir werden das nicht dulden."
    Mehr blieb ihm nicht zu sagen. Er verfestigte die gesamte Struktur seines Körper, doch sie schmolz in der Hitze. Ein letzter Gedanke durchzuckte ihn.
    Wir müssen einundzwanzig sein!
    Dann löste sich sein Körper in der viele tausend Grad heißen Glut des Konverters auf. Die meterdicken Stahlschotte des Höllenschlunds hatten sich längst wieder geschlossen.
    Eins, das erste aus Spindel und Segment geschaffene Wesen, existierte nicht mehr
     
    12.
     
    Die Datumsanzeige wechselte gerade auf den letzten Tag des Septembers, als sie das Ziel der ersten Hyperraum-Etappe erreichten. Sie stellten fest, daß die LAYSSIA das ausgeglühte Wrack der Beiboot-Kugelzelle mit sich schleppte. Das arkonidische Großraumschiff rüstete sich zum Abflug und schien nur noch auf das Eintreffen der KYMRE zu warten.
    Icho Tolot sah, daß Sieben das Gespräch entgegennahm und den Kommandanten der Blues entgeistert anstarrte. „Das hast du nicht erwartet, oder?" spottete Calac Zyitan. „Ihr habt ein harmloses Handelsschiff überfallen und müßt die Konsequenzen tragen. Hinter mir siehst du Tolot, den Haluter. Eins siehst du nicht. Das ist auch nicht möglich, denn ihr seid nicht mehr fünfzehn, sondern nur noch vierzehn. Eins verglühte in einem Konverter der KYMRE. Das ist die gerechte Strafe für den Überfall."
    Der Blue wartete die Reaktion seines Gesprächspartners erst gar nicht ab. Er unterbrach die Verbindung und wies seinen Ersten Piloten an, die nächste Hyperraum-Etappe einzuleiten.
    Die KYMRE steuerte jene Koordinaten an, wo die wertvolle Ladung ins All gekippt worden war.
    Hier trennte sich Icho Tolot von den Blues und den Arkoniden. Ob die Männer und Frauen unter Namurek ihr Schiff so bald wiedersehen würden, war ungewiß. Calac Zyitan wollte sie nach Lokkeren bringen und dort von Bord gehen lassen. Er würde seine eigene Mannschaft wiederaufnehmen und dann seinen unterbrochenen Flug an ein nicht genanntes Ziel fortsetzen.
    Der Blue dankte dem Haluter für seine Unterstützung beim Kampf gegen das Spindelwesen Eins, aber Icho Tolot empfand keine Freude. Er machte den Abschied kurz und wechselte in die HALUTA über. Er löste sie von der KYMRE und flog mit hohen Beschleunigungswerten davon.
    Er trauerte um Eins. Mit dem Tod des Spindelwesens war auch etwas von ihm selbst gestorben, etwas, das er an Eins bemerkt zu haben glaubte und das kurz vor dessen Tod im Zustand der Erregung wieder zutage getreten war.
    Ein Stück halutische Seele.
    Wie mochte es in Eins ausgesehen haben angesichts des sicheren Untergangs? Hatte er an all das gedacht, was Tolot ihn in der kurzen Zeit seines Aufenthalts auf Halut und Titan gelehrt hatte? Der Haluter würde es nie erfahren.
    Und das machte Icho Tolot traurig.
    Selbst Taravatos schwieg und machte keinen holprigen Versuch, ihn mit dummen Scherzen aufzuheitern. „Kurs Milchstraße und Solsystem", wies Tolot ihn an. „Wir müssen Perry Rhodan informieren. Die Spindelwesen gieren nach weiterem Wissen. Das können sie nur in den größten Informationszentren der einzelnen Völker finden."
    Und das waren vor allem Arkon und Terra.
    Die HALUTA verschwand im Hyperraum, und Icho Tolots Gedanken kehrten wieder zu Eins und den Spindelwesen allgemein zurück.
    Sie waren Kunstgeschöpfe. Daher konnte man ihnen keinerlei Vorwürfe für ihr Verhalten machen. Ausreden wie falsche Erziehung, schlechte Erbanlagen, soziale Störungen und alle diese Dinge besaßen bei ihnen keine Geltung. Die Spindelwesen kamen als Erwachsene zur Welt und besaßen eine rein geistige Ausprägung. Etwas wie Gefühl gab es für sie nicht. Ihr ganzes Verhalten diente allein dem aktuellen und dem künftigen Zweck ihrer eigenen Existenz. Sie wußten nicht, wozu sie existierten, und wahrscheinlich ahnten sie es trotz ihrer hohen Auffassungsgabe und ihrer überlegenen Intelligenz auch gar nicht. Die Programmierer der Spindeln

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