1697 - An Bord der STYX
auszudehnen. Die Vierzehn haben sofort damit begonnen, die neugewonnene Beweglichkeit für ihre Zwecke zu nutzen." Auf dem Bildschirm beobachtete er, wie sie - teilweise mit Unterstützung von Robotern - die Einrichtung eines ganzen Labors herbeischafften und ein hektisches Treiben entwickelten. Moira tat alles, um sie darin zu unterstützen. Sie lieferte ihnen große Maschinen und kleine Geräte sowie für Alaska undefinierbare Blöcke verschiedener Größe und Farbe. Der Terraner beobachtete alles stundenlang.
Die Vierzehn experimentierten mit den Materialblöcken. Eine Abfrage über das Terminal zeigte Saedelaere, daß die Blöcke in ihrer Zusammensetzung wohl jenem unbestimmbaren Stoff ähnelten, aus dem die Spindeln bestanden hatten, denen sie ihre Existenz verdankten. Alaska begriff, was die Wesen beabsichtigten. Reglos saß er in seinem Sessel und verfolgte die Entwicklung. Das, was jetzt vorging, mußte große Ähnlichkeit mit dem haben, was Colounshaba und Pulandiopoul im Sheokorsystem getan hatten. Die Spindelwesen schufen einen Dummy ähnlich dem Kristallprisma, das damals auf Arkon aufgetaucht war. Allerdings war es wenig wahrscheinlich, daß die Vierzehn dasselbe beabsichtigten wie die Arcoana. Sie wären weit unter ihren geistigen Möglichkeiten geblieben, wenn sie nur etwas hätte nachvollziehen wollen, was schon einmal getan worden war.
Sie besaßen alle Daten über jene Vorgänge und wußten, wie und mit welchen Berechnungen ein Segment im Hyperraum so gedreht werden mußte, daß es hinterher in eine Spindel paßte. Was aber planten sie dann? Alaskas Augen begannen zu brennen. Staunend und auch ein wenig fassungslos sah er den vierzehn Wesen zu. Wozu selbst Arcoana eineinhalb Jahre brauchten, schafften die Spindelwesen in knapp acht Stunden Standardzeit. Dann lagen vier Modelle in einem Energiefeld.
Der Gedanke, daß er Zeuge einer Entwicklung war, die niemand aufhalten konnte, selbst Moira nicht, verursachte Alaska Saedelaere eine Gänsehaut. Was, wenn die Spindelwesen hinter das künstliche genetische Programm gekommen waren, das ihre Entstehung möglich machte? Wenn sie ihre Zahl vervollständigten - oder noch schlimmer, wenn sie in der Lage waren, beliebig viele Spindeln und Segmente und damit auch beliebig viele Spindelwesen zu erschaffen? Alaska mobilisierte alle Möglichkeiten seines Terminals und rief die genauen Meßdaten über die geschaffenen Spindeln ab. Das Ergebnis beruhigte ihn. Sie wiesen von ihrer Konsistenz und der Struktur des Oberflächenmaterials her meßbare Abweichungen von den Originalen auf. Somit waren sie höchstwahrscheinlich nicht für die Schaffung anderer Spindelwesen geeignet. Die Spindelwesen sahen es genauso. Sie löschten die Konstruktionsmuster und zerstörten die Spindeln.
Fünf als ihr Wortführer wandte sich an Moira und verlangte bessere Rohstoffe. „Wir benötigen größere, energiereichen Formenergieprojektoren, mit deren Hilfe wir neue Modelle erstellen können." Moira gab eine ihrer spöttischen Antworten, die das Spindelwesen an den Rand der Verzweiflung trieb. „Sucht euch selbst zusammen, was ihr braucht. Einige Teile des Schiffes stehen zu eurer Verfügung. Es liegt nicht in meiner Absicht, euch auch noch mit Spielzeug auszustatten.
Im übrigen müht ihr euch umsonst. Wenn es jemanden gibt, der in der Lage ist, eine brauchbare Kopie einer Spindel zu entwickeln, dann sind es die Arcoana. Und zu denen führt unser Weg nicht." Sie reizte die Spindelwesen damit bis über die Schwelle des Erträglichen hinaus. Einige von ihnen verloren sofort die Beherrschung und zerstörten einen Teil des Labors. Diesmal schalteten sich keine Projektoren ein. Die Trümmer blieben liegen, und die Spindelwesen sahen ein, daß sie den Bogen überspannt hatten. Übergangslos wechselten sie die Taktik und konzentrierten sich mehr auf die theoretischen Voraussetzungen ihrer Arbeit. Alaska beobachtete ihr weiteres Vorgehen aufmerksam. Sie riefen Daten aus allen Bereichen des Schiffes ab, und Moira gab sie ihnen bereitwillig. Sie ließ es zu, daß sie sich ein genaues Bild über wichtige Bereiche der STYX machten. Saedelaere versuchte probeweise, diese Informationen auch von seinem Terminal abzurufen. Es gelang ihm nicht. Für ihn waren sie gesperrt, aber er erhielt sie auf dem Umweg über die Beobachtung und Anzapfung der Terminals der Spindelwesen. Moira hatte offenbar nichts dagegen, daß er sich die Informationen auf diesem Weg beschaffte. Zu gern hätte er gewußt, was
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