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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnten. Noch gaben die Systeme keinen Alarm. Noch hatte die Söldnerin nicht entdeckt, daß sich mehrere Impulsketten durch die Peripherie des Rochenschiffes bewegten. Sie testeten Pfade und erstellten ein Diagramm. Sobald sie in das Terminal in der Unterkunft zurückkehrten, würden Sechs und Sieben sie isolieren und in einem kleinen, selbstgebauten Handy-Speicher das Schema der schiffsinternen Vernetzung aufrufen. Das war der erste Schritt. Im nächsten ging es darum, jene Anschlußpunkte festzustellen, die in das Zentrum der STYX führten, dorthin, wo Moira lebte und lenkte. Drangen sie mit ihren unauffälligen Impulsketten erst einmal bis dorthin vor, stellte es sicher kein großes Problem dar, hinter das ganze Prinzip der Steuerung und der Programmverwaltung zu kommen und Gegenaktionen zu starten. Die Wirkungen und Effekte einer solchen Arbeit hatten sie an einer arkonidischen Robotstation erprobt und an NATHAN, dem zentralen Steuergehirn auf Luna, mit dem unter anderem GALORS gelenkt und verwaltet wurde. Bei der STYX benötigten sie ein wenig mehr Einsatz und Intelligenz. Aber das ließ sich bewältigen. Sie zählten vierzehn, Moira hingegen war auf sich allein gestellt. Nach terranischen Maßstäben dauerte es zwei Tage und zwei Nächte, bis die Spindelwesen den ersten Erfolg verzeichneten. Eine der Impulsketten kehrte zurück, zweihundertmal so groß wie beim Verlassen des Terminals. Sie ließen mehrere Simulationen anlaufen und projizierten Holos mit allerlei technischen Spielereien, die sie sich ausgedacht hatten.
    Die energetische Vielfalt überlagerte jene winzigen Vorgänge, mit denen sie die Informationen isolierten und in den Handy-Speicher übertrugen. Sie setzten sich in einem Halbkreis auf den Boden, immer einer schräg hinter dem anderen. Auf diese Weise vermochten sie, die Winkel zu verkleinern und gleichzeitig mit Sieben in Blickkontakt zu treten, der die Daten aus dem Handy las und die Informationen an sie weitergab. Wie Schwämme sogen sie alle auf. Weitere Impulsketten fanden den Rückweg, und Fünf isolierte sie mit einer Fernsteuerung, die so winzig war, daß er sie in der hohlen Hand verbergen konnte.
    Neue Daten flössen in den Handy, wurden von Sieben gelesen und umgehend an die dreizehn anderen weitergegeben. Ein erstes Bild der STYX ergab sich, viel deutlicher und genauer, als es auf dem Weg der üblichen Ortung möglich war. Die gesamte Vernetzung lag offen vor den Spindelwesen, und Sieben gab seine Zufriedenheit über das gelungene Experiment vorbehaltlos weiter. Die Vierzehn sprangen auf und eilten zu den Terminals. Sie begannen neue Ideen zu verwirklichen und Dinge zu gestalten, die das kleine Kontingent an Formenergie-Projektoren sofort in reale Gegenstände umsetzte. Gleichzeitig verließen neue Impulsketten den engen Lebensraum der Vierzehn und schlängelten sich unbemerkt durch das Schiff. Sie erreichten jene Bereiche, in denen es hochfrequente Übermittlungsstellen gab, die auf Befehl hin unterbrochen werden konnten.
    Die Impulsketten teilten sich. Sie setzten ihren Weg fort, duplizierten jedoch einen minimalen Impuls und schleusten ihn in die Verbindungen ein. Drei Stunden höchstens dauerte es, bis die Minimale, wie sie sie getauft hatten, ein erstes Echo erzeugten und zurückkehrten. Sie lieferten ein Abbild über das Zentrum des Schiffes, das mit dem Lebensbereich Moiras identisch war. Die Spindelwesen genossen ihren Triumph still. Äußerlich ließen sie sich nicht anmerken, daß sich etwas für sie verändert hatte. Sie lösten ihre Formation auf und begannen erneut mit einer Art Spielzeug zu hantieren, das sie selbst geschaffen hatten. Sie formten Modelle, und diese nahmen langsam Gestalt an. Etwas anderes aber reifte ebenfalls in ihnen, viel schneller als alles andere.
    Ein Plan entstand; sie entwickelten die Details in Bruchteilen von Sekunden und fügten sie per Augenkontakt zu einem Ganzen zusammen. Sie hofften, daß Moira sie weiterhin für harmlos hielt.
    Wenn ihnen das gelang, dann hatten sie so gut wie gewonnen.
    Am sechsten Tag des Fluges begann Alaska damit, eine Art Tagebuch zu führen. Er verzichtete darauf, die Datei zu verschlüsseln. Es war für ihn eine Möglichkeit, der Langeweile zu entgehen.
    Auch ein Schachzug Moiras. „Die Spindelwesen haben inzwischen einen größeren Freiraum erhalten", diktierte er. „Sie verfügen über ein Areal von hundert mal hundertachtzig Meter und sind natürlich bestrebt, diesen Bereich weiter in Richtung Schiffsmitte

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