1697 - An Bord der STYX
Hallen mit den bereits bekannten Aggregaten entdeckte Alaska jetzt auch Räume von fremdartiger Gestaltung und mit einer Einrichtung, deren Funktionen ihm ein Rätsel waren. Offenbar waren das Aufnahmen aus dem Zentrum. Die Spindelwesen mußten sich ihrer Sache sehr sicher sein, wenn sie solche Dinge projizierten. Moira konnte die Projektionen ebenso einsehen wie Alaska. Er sprang auf. Selbst wenn Moira ihm weiterhin den Kontakt zu den Zwillingen verweigerte, er mußte mit ihnen sprechen und sie warnen. Sie durften nicht unwissend bleiben. Alaska kam nicht einmal bis zum Korridor.
Dort, wo seine Tür gewesen war, ragte eine durchgehende Wand auf. Seine Behausung besaß keinen Ausgang mehr. „Du weißt, was es bedeutet", hörte er von irgendwo aus der Decke die Stimme der Söldnerin. „Ich muß dich und die Zwillinge schützen. Die Spindelwesen werden euch nicht finden.
Es wird ihnen nicht gelingen, euch als Geiseln zu nehmen und mich damit unter Druck zu setzen."
„Paß lieber auf, daß sie nicht dich als Geisel nehmen."
„Mein Schiff wacht über mich und ich über das Schiff. Wir bilden eine funktionelle Einheit, meine Maschinen und ich. Warum machst du dir eigentlich Sorgen? Mein Flugziel und das der Vierzehn sind dasselbe. Sie wissen es nur nicht."
„Dann sag‘s ihnen."
„Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie es erfahren, Alaska." Damit war die Unterhaltung auch schon beendet, und der Terraner kehrte an seinen Platz am Terminal zurück.
Keine Sekunde zu früh, denn die Spindelwesen hatten bereits mit ihrer nächsten Aktion begonnen.
Die Wand zum Hauptkorridor fehlte. Sie hatten sie aufgelöst, und Alaska Saedelaere beobachtete, wie acht von ihnen sich auf den Weg machten und in zwei Richtungen davoneilten.
Gleichzeitig klang das leise Wimmern eines Alarms auf. Eigentlich unnötig. aber vielleicht brauchte Moira diesen Effekt. Das Schiff hatte den Ausbruch registriert, viel zu spät, wie Alaska fand. Wenn die Technik der STYX nicht mehr zuwege brachte, dann brauchte Moira sich nicht zu wundern. Es konnte nicht sein. Nach allem, was er bisher über das Rochenschiff gehört und selbst in Erfahrung gebracht hatte, arbeitete in ihm eine Technik, die der der Galaktiker überlegen war.
Selbst bei einer überwältigend hohen Intelligenz der Spindelwesen hätte die Söldnerin es ihnen nie so leichtgemacht. Mit teilweise angehaltenem Atem verfolgte der Terraner die weitere Entwicklung.
Die sechs Wesen an dem Terminal-Komplex steuerten die gesamte Aktion. Sie schufen Öffnungen und frei zugängliche Bereiche in mehreren Sektoren der STYX. An verschiedenen Postitionen flammten Schirme auf; die Abwehrmechanismen des Schiffes bauten Korridore und Hallen um und legten den Spindelwesen ganze Schirmstaffeln entgegen. Das Terminal neutralisierte alles, und Fünf schickte eine Nachricht in das Zentrum des Schiffes. „Du weißt, was wir suchen. Zeig dich, bevor wir die Konsequenzen ziehen und Teile deines Schiffes zerstören." Moira hüllte sich in Schweigen und dirigierte eine Kompanie Roboter zu einer der Korridorkreuzungen. Die Spindelwesen hüllten sich in Ablenkschirme für Strahlenwaffen und wehrten die Roboter ab. Und noch immer griff die Söldnerin nicht ernsthaft ein. Zwei Stunden später hatten die Spindelwesen das halbe Schiff durchkämmt. Teilweise ließen sie eine Trümmerwüste zurück, und kein Formenergieprojektor aktivierte sich und begann mit der Reparatur. Die Spindelwesen drangen systematisch vor und zogen dabei den Ring um das Zentrum immer enger. Nach sechs Stunden standen sie vor einer hohen Wand, hinter der sie einen Zugang vermuteten. Sie sprengten die Wand, fanden einen Korridor und wurden von einem Transmitter in die gegenüberliegende Außensektion der STYX abgestrahlt. Moira lachte. „Kämpft! Oder glaubt ihr, ihr könnt mein Schiff so leicht erobern? Ihr werdet Wochen und Monate kämpfen müssen, und bis dahin sind wir längst an unserem gemeinsamen Ziel ange..." Ein Scheppern und Krachen beendete die Übertragung. Die Spindelwesen hatten kompromißlos ein Aggregat zerstört. Sie drangen weiter vor. Am Terminal-Komplex arbeiteten nur noch drei von ihnen. Die anderen hatten sich als weitere Gruppe auf den Weg gemacht. In der elften Stunde entdeckten die Spindelwesen ein Steuerzentrum, von dem aus sich wichtige Schiffsbereiche schalten ließen. Sie zogen sofort alle Vierzehn dort zusammen.
Nicht einmal fünf Minuten benötigten sie, um sich mit der Handhabung der fremdartigen
Weitere Kostenlose Bücher