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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entdeckte er einen kleinen Sender, der ihm den Weg wies und ihn aufforderte, dem Gleiter zu folgen. Und dann klang wieder ihre Stimme in seinem Helm auf. „Sie haben vierzehn Ebenbilder geschaffen. Da sie diese mit Geräten erzeugen, die sie aus meinem Arsenal bezogen, wird ihr Spiel nicht lange genug währen." Bilder entstanden auf der Innenseite der Helmscheibe, und Alaska Saedelaere erkannte mehrere Spindelwesen, die sich in der Nähe des Tals der Farben bewegten und an zwei am Boden abgestellten Fahrzeugen hantierten. „Beschädigt nicht mein Eigentum", teilte Moira ihnen mit. „Ich bin nicht eure Gegnerin.
    Und schon gar nicht eure Feindin. Wann seht ihr es endlich ein und arbeitet mit mir zusammen?"
    Von den Spindelwesen kam keine Antwort - Moira handelte. Sie ließ einen Teil der aus Formenergie geschaffenen Aggregate verschwinden, indem sie deren Bauschablonen auflöste und dem Schiff den Befehl gab, die freiwerdende Energie in die Speicher zurückzusaugen. Von der Maßnahme waren auch mehrere der von den Vierzehn zusammengebauten Gestalt-Projektoren betroffen. Als unmittelbare Folge lösten sich die Spindelwesen auf Alaskas Helmscheiben-Darstellung mit Ausnahme von zwei in Luft auf. Moira ließ ein Meckern hören, das einem terranischen Ziegenbock alle Ehre gemacht hätte. „Zwölf befinden sich also im Tal. Wir werden sie gleich sehen." Der Gleiter änderte leicht den Kurs und beschleunigte. Alaskas SERUN vermochte keine auch nur annähernden Beschleunigungswerte zu entfalten und blieb hoffnungslos zurück. Aber er gab nicht auf. „Mila, Nadja! Hört ihr mich? Gebt Antwort! Wir haben eure Spur. Es kann nicht mehr lange dauern, bis wir euch finden." In seinem Empfänger blieb es still. Die beiden Zwillinge - der Gedanke, daß ihnen etwas zugestoßen sein mochte, machte ihn kribbelig. Er hielt es kaum noch aus und verfluchte sich und Moira, daß er nicht über ein eigenes Fahrzeug verfügte. Als der Terraner die Felskämme erreichte und das Tal der Farben wie eine fremde, künstlich aufgepflanzte Landschalt unter ihm auftauchte, war von Moiras Gleiter nichts mehr zu sehen. Dafür erwachte der Empfänger seines Funkgeräts zum Leben. Alaska vernahm mehrere Stimmen, die durcheinanderredeten. Sie gehörten Spindelwesen, und sie zählten von dreihundert aufwärts und von zweitausend abwärts. Sie zählten durcheinander und mit einer Geschwindigkeit, daß seine Ohren Mühe hatten, die einzelnen Wörter und Silben zu unterscheiden. Mit Sicherheit hätten sie schneller zählen können, aber ihre Menschenmünder ließen das nicht zu. Sie erzeugten akustischen Nonsens und schufen damit Verwirrung. Alles wegen Moira. „Mila! Nadja!" Diesmal erhielt er so etwas wie ein Echo. Es klang verzerrt, und im nächsten Augenblick tauchte die Gruppe der Spindelwesen unter ihm auf. Er zählte zwölf Stück, und sie redeten unaufhörlich aufeinander ein.
    Zwischen sich hielten sie zwei schlanke Körper, die sie nach oben und nach den Seiten abschirmten. Die Zwillinge. Wie ein Raubvogel schoß Alaska Saedelaere auf die Zwölf herab und aktivierte gleichzeitig alle Verteidigungssysteme des SERUNS. „Laßt die Zwillinge los!" befahl er. „Ich gebe euch zehn Sekunden." Die Spindelwesen reagierten nicht. Sie plapperten weiter.
    Alaskas Flugbahn verflachte sich, und er raste von der Seite auf die Gruppe zu.
    Zwischen den Körpern der Spindelwesen konnte er jetzt die beiden Körper ausmachen. Sie besaßen keine Arme und Beine. Sie trugen keine Schutzanzüge und nicht einmal Schuhe. Es handelte sich um leere Hüllen, um zusammengeballte Stoffbahnen. Im nächsten Augenblick berührte Saedelaere die ersten der Gestalten und schob sie zur Seite. Sie gaben keinen Laut von sich. Wie Holzpuppen fielen sie um und plapperten weiter. Einige Sekunden dauerte es, bis der Terraner herausgefunden hatte, daß es sich ausschließlich um Wesen aus animierter Formenergie handelte. Die Vierzehn verfügten folglich über ein ganzes Arenal an Projektoren. „Moira, sie sind alle künstlich!" rief er. „Wo sind die echten Spindelwesen?" Irgendwo im Zentrum des Tals gab es eine Explosion.
    Alaska fuhr auf, startete erneut und raste dicht über dem Buschwerk davon. Irgendwo im Hintergrund entdeckte er den dunklen Fleck des Gleiters zwischen Sträuchern und kleinen braunen Felszacken. „Saedelaere, hierher! Zum Stollen!" Endlich entdeckte Alaska die Zwillinge. Dicht über ein paar in wilder Flucht davonstiebenden Pelztieren steuerte er auf die beiden

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