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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu. Jetzt sah Alaska den Höhleneingang. Die Tarnung, mit der Moira ihn unsichtbar gemacht hatte, war verschwunden.
    Ein paar Felsen wiesen frisch glasierte Spuren von energetischen Eruptionen auf. Der Terraner landete dicht neben Mila und Nadja Vandemar. Sie saßen an der Stelle im Gras. wo Nadja nach eigenen Angaben damals gewartet hatte, während Mila und Voltago im Innern des Schachts nach der Spindel suchten. Die Zwillinge schauten ihn aus ihren dunklen Augen irritiert an. „Wieso kommst du? Uns fehlt nichts. Wir waren auch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Die Spindelwesen haben uns lediglich als Bollwerk benutzt. Damit sie nicht mehr an sie herankommt." Alaska vergewisserte sich mit Hilfe des SERUNS, daß keine Gefahr bestand. Er öffnete den Helm und nickte langsam. „Ich verstehe. Von Anfang an hegte ich den Verdacht, daß Moira zu sorglos mit ihnen umging.
    Sie hat sich eingebildet, ihre Fähigkeiten voll einzuschätzen und vor Überraschungen sicher zu sein.
    Und jetzt das."
    „Sie wird sich die Lehre hoffentlich zu Herzen nehmen, falls sie ein Herz besitzt", fauchte Nadja ihn an. „Halt du dich auf alle Fälle raus, klar?" Alaska schüttelte den Kopf. „Mit mir hat das alles nichts zu tun, glaub mir. Wofür hältst du mich? Für ein Werkzeug Moiras?"
    „Sie redet dummes Zeug, Alaska." Mila warf den Kopf in den Nacken und grinste. „Nimm es ihr nicht übel.
    Sie hat Angst vor dem, was jetzt kommen könnte." Nadja sprang auf und deutete auf den Eingang zum Höhlensystem, in dem der Schacht mündete. „Laß uns verschwinden." Sie packte ihre Schwester und zerrte sie davon. „Los, komm! Moira darf uns hier nicht finden. Wir verstecken uns irgendwo. Mir ist jetzt alles egal." Sie wollte weglaufen, aber eine laute Stimme hielt sie zurück und bannte sie auf den Fleck. Unter dem Höhleneingang stand Moira. Ihr mattschwarzer Schutzanzug war von einer unregelmäßigen Schicht Staub bedeckt, und der kantige Helm wies Schleifspuren auf. „Bleibt. Ich brauche euch. Es gibt jetzt keinen Weg zurück. Alaska, schreib ruhig in dein Tagebuch, daß die Spindelwesen es geschafft haben. Sie haben Moira geblendet und verwirrt und sich dann mit technischen Spielereien den Zugang zum Schacht erschlossen." Mit einer heftigen Bewegung warf sie ein paar Gegenstände von sich, die sie in den Händen gehalten hatte. „Die Spindelwesen sind tatsächlich in der Lage, die Durchgänge zu benutzen und zu verschwinden. Von Anfang an war es ihr Ziel."
    „Es wundert mich, daß du sie mit deinen Mitteln nicht zurückhalten konntest."
    „Sie hatten die beiden Frauen als Geiseln. Nur deshalb gelang es ihnen. In jedem anderen Fall wäre es ihnen nicht gelungen, durch das Netz meiner Abschirmmechanismen zu schlüpfen. So aber mußte ich sie gehen lassen." Alaska Saedelaere schluckte trocken. Die Zwillinge waren Moira also wichtiger als die vierzehn Spindelwesen. Er hätte viel darum gegeben, genauer zu wissen, was das bedeutete. Aber ihm war klar, daß Moira mit der Antwort darauf niemals freiwillig herausgerückt wäre. Die Söldnerin berührte eine Taste des kleinen Kästchens an ihrem rechten Arm. Irgendwo in der Ferne klang ein Singen auf, und keine zwei Minuten später schob sich der Schatten der STYX vor die gelbe Sonne am Firmament.
    Der fremdartige und doch so menschenähnlich erscheinende Körper der Söldnerin ragte vor dem grünen Tal wie ein Stück der schwarzgrauen Monochrom-Weit auf. Lediglich der Schuß Violett ihrer Gestalt deutete an, daß sie nicht Bestandteil der Abnormität dieses Sampler-Planeten war. „Den Spindelwesen auf die anderen Sampler-Welten zu folgen stellt für mich kein großes Problem dar. Mila, begreif endlich, warum ich dir dieses Angebot machte. War es nicht sogar eine Bitte, ein kniefälliges Flehen? Natürlich steht es mir frei, hinunterzusteigen und mir den Weg freizuschießen.
    Doch wer weiß, was mir dann passiert. Ich brauche dich, Mila Vandemar. Ich ersetze dir Voltago, so daß du zu einer Sehenden wirst und den Weg erkennst."
    „Eine Blindenführerin bist du dann, Schwester." Nadja stieß es voller Spott und Ablehnung hervor. „Laß dir von dieser Figur nicht einreden, daß sie da unten nichts sieht oder nicht die technischen Mittel besitzt, um sich zu orientieren. Sie lügt wie immer." Langsam verließ Mila ihren Platz und ging an Alaska vorbei auf die Söldnerin zu. „Ich bin bereit, den Versuch zu wagen. Ein einziges Mal nur, Moira." Nadja stieß einen Schrei der Entrüstung aus, doch

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