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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Bowenistin?«
    » Ich könnte mich ja auch täuschen«, sagte sie schüchtern.
    » Und wie Sie sich täuschen«, erwiderte ich im Brustton der Überzeugung. » Ich bin keine Bowenistin. Gestern habe ich zum ersten Mal von Ihnen gehört, als Freunde mir von Ihnen erzählten. Charles Bellingham und Grant Tavistock wohnen hier in Finch im Crabtree Cottage, und sie kennen sich in der Kunstwelt sehr viel besser aus als ich. Und als Sie gleichzeitig mit dem Möbeltransporter hier ankamen, haben die beiden Sie erkannt.«
    » Sind sie…?« Sie warf einen ängstlichen Blick zum Fenster, als erwartete sie, jeden Moment ein Augenpaar durch die Lücke zwischen den Vorhängen spähen zu sehen.
    » Überhaupt nicht«, sagte ich. » Ich versichere Ihnen, dass Grant und Charles nichts lieber wäre, als wenn sämtliche Bowenisten vom Erdboden verschluckt würden. Bitte glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass meine Freunde und ich Sie vor den Bowenisten beschützen möchten.«
    » Mich beschützen?«, sagte sie matt.
    » So gut wir es können. Wir wollen nämlich weder, dass Ihre Bewunderer über Finch herfallen, noch, dass man Sie belästigt, und deswegen sind wir entschlossen, alles zu tun, um zu verhindern, dass Ihr Geheimnis öffentlich wird.«
    » Sie sind heute Morgen also hergekommen, um mich zu beschützen?«, sagte sie, während sich ihre Gesichtszüge entspannten.
    » Ich bin hergekommen, um herauszufinden, ob Grant und Charles recht hatten. Ja, und nun, da ich weiß, wer Sie sind, bin ich bereit, Sie, soweit es in meiner Macht steht, zu beschützen, wenn Sie einverstanden sind.« Ich beugte mich vor. » Ich würde Ihnen empfehlen, mein Angebot anzunehmen, Mrs Thistle. Ich weiß, es gehört sich nicht, sich selbst zu loben, aber ich versichere ihnen, ich bin gut im Tarnen und Täuschen.«
    » Meine Anhänger auch.« Sie faltete die Hände im Schoß und sah mich eindringlich an. » Wenn Sie schwindeln, Lori…«
    Ich streckte den Arm aus und legte die flache Hand auf die Frischhaltebox. » Ich schwöre bei den Haferflockenplätzchen meiner Mutter, dass ich die Wahrheit sage, Mrs Thistle.«
    Sie zögerte einen Moment, dann ergriff sie meine Hand.
    » Amelia«, sagte sie lächelnd. » Bitte nennen Sie mich Amelia.«

7
    »Sie machen sich ja keine Vorstellung«, sagte Amelia, » wie mein Leben in den letzten zehn Jahren war. Auf Schritt und Tritt wurde ich in der Öffentlichkeit verfolgt, und zwar von Menschen, die allem Anschein nach geistig unversehrt sind. Ich soll eine spirituelle Führerin sein?« Sie gab ein kurzes, unglückliches Lachen von sich. » Ich bin nicht einmal in der Lage, meine Teetassen zu finden.«
    » Das werden Sie bestimmt«, sagte ich beschwichtigend und goss mir noch etwas Tee in mein Marmeladenglas. » Was ist denn vor zehn Jahren geschehen? Hat damals die Bowenisten-Bewegung ihren Anfang genommen?«
    » Vor zehn Jahren ist sie richtig in Fahrt gekommen. Gegründet wurde sie bereits ein paar Jahre früher von einem wohlhabenden Spinner namens Myron Brocklehurst. Als Mr Brocklehurst anfing, meine Mülltonnen auf der Suche nach Reliquien auf den Kopf zu stellen, beschloss Walter, Highburn Park zu kaufen, weiter oben im Norden an der Grenze zu Schottland.« Sie warf einen zärtlichen Blick auf das Foto des glatt rasierten Mannes mit den kahlen Schläfen. » Walter Thistle war mein geliebter Mann. Vor vier Jahren starb er, im Glauben, einen sicheren Hafen für mich geschaffen zu haben. Mir standen achtzig Hektar Land zur Verfügung, in dem ich mich frei bewegen konnte«, fügte sie mit wehmütigem Lächeln hinzu. » Ich kannte jeden Quadratzentimeter, und doch hielt es immer wieder Überraschungen für mich parat. Mit jedem Wechsel der Jahreszeiten entzückte mich die Natur von neuem.«
    Es war ein behagliches Gefühl, an einem nassen Dienstagmorgen im Trockenen zu sitzen und Amelias Erinnerungen zu lauschen. Aber ich kam nicht umhin, mich zu fragen, warum sie beschlossen hatte, einen Ort zu verlassen, der ihr offensichtlich so viel bedeutet hatte.
    » Sie müssen nach dem Tod Ihres Mannes sehr einsam gewesen sein«, sagte ich vorsichtig und kniete mich vor den Kamin, um das Feuer zu schüren. » Allein, auf einem so großen Anwesen…«
    » Oh, aber ich habe nicht allein dort gewohnt.« Sie deutete auf die zweite Fotografie, das Porträt mit dem bärtigen Mann mit Brille. » Alfred, mein Bruder, hat mit mir in Highburn gelebt, bis er vor fast einem Jahr starb…«
    » Zuerst Ihr Mann, dann Ihr

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