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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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basta.«
    »Ja«, sagte ich mit leiser Stimme. »Das sehe ich ein.«
    »Wunderbar.«
    »Aber ich habe trotzdem noch eine Bitte.«
    Der Satz überraschte ihn so sehr, dass er den Kopf schüttelte und fragte: »Was ist das für eine Bitte?«
    Ich deutete mit dem Finger auf mein Kreuz.
    »Na und?«
    Schwer holte ich Luft. »Es ist für mich der wichtigste Gegenstand in meinem Leben und …«
    »Das weiß ich, Sinclair. So gut kenne ich Sie. Aber es wird Ihnen hier nicht helfen.«
    »Leider.«
    »Und weiter?«
    Ich ließ einige Sekunden verstreichen. »Es ist mein Wunsch, nicht mit dem Kreuz in den Tod zu gehen. Ich möchte es nicht anlegen, wenn ich auf die andere Seite wechsle.«
    »Na und? Was habe ich damit zu tun?«
    »Können Sie sich das nicht vorstellen? Ich möchte es nicht mehr haben. Es ist oder war für mich das Zeichen des Sieges, aber es hat mich im Stich gelassen, verstehen Sie?«
    Harding musste erst nachdenken. Er verengte die Augen, starrte mein Kreuz an und danach mich. Er war nicht richtig bei der Sache und fragte: »Sie wollen Ihr Kreuz tatsächlich nicht mehr haben, wenn Sie sterben?«
    »Ja, das ist so. Es wäre für mich eine zu große Enttäuschung. Wenn jemand mit dem Leben abschließen muss, wie es bei mir der Fall ist, dann muss man einfach so denken, verstehen Sie?«
    Harding schüttelte den Kopf und meinte, dass ihm so etwas noch nicht begegnet war. »Aber gut«, sagte er, »Ihr Kreuz ist etwas Wunderbares.« Er grinste. »Ich hätte es Ihnen sowieso abgenommen. Aber wenn Sie es mir freiwillig geben, umso besser.« Er lachte wieder. »Hätte ich nicht gedacht, dass Sie, Sinclair, so reagieren würden.«
    »Dann wollen Sie es nehmen?«
    »Klar. Und ich werde es auch in Ehren halten, falls Ihnen das ein Trost sein sollte.«
    »Ja, das ist es bestimmt.«
    »Dann her damit!«
    Seine Stimme hatte einen Befehlston angenommen. Klar, der Mann fühlte sich schon jetzt als der große Sieger. Und ich dachte daran, dass es meine letzte Chance war.
    Ob es klappte, das wusste ich nicht. Es war ein Versuch, eine Premiere, doch ich wusste mir keinen anderen Rat. Das Problem gewaltsam zu lösen war nicht möglich. Eine falsche Bewegung, und mein Körper würde von den Geschossen zerrissen werden.
    Ich bewegte mich auch sehr vorsichtig, um keinen Verdacht zu erregen. Mit den Fingern beider Hände fasste ich das Kreuz an. Es glitt langsam an meiner Brust noch. Auch die Kette bewegte sich, und ich spürte das kalte Metall an meinem Kinn.
    Es war schwer für mich, ein Zittern zu vermeiden. Nie in meinem Leben hatte ich in einer derartigen Situation gesteckt und mein Kreuz freiwillig abgegeben, das für mich immer so etwas wie ein Retter gewesen war.
    Und diesmal?
    Ich wagte nicht, den Gedanken zu beenden. Mein Herz klopfte so schnell, dass es sogar leicht schmerzte. Irgendwie war mein Kopf leer, und ich hatte das Gefühl, einen leichten Schwindel zu erleben.
    Die Kette rutschte an meinem Gesicht hoch, dann über den Kopf hinweg, und letztendlich hielt ich das Kreuz in der Hand, wobei ich es sichtbar auf den Handteller legte.
    »Bitte«, sagte ich nur und merkte, dass meine Stimme im Hals irgendwie kratzte.
    Harding hatte seine Arme nicht mehr vor der Brust verschränkt. Er legte die Hände gegeneinander, sodass sie einen Trichter bildeten, und sagte: »Wirf es her!«
    »Okay.«
    Ich warf es ihm zu und hatte dabei das Gefühl, einen Teil von mir selbst abzugeben.
    Harding fing es auf. Ich sah mein Kreuz in der Mulde seiner Hände liegen. Er senkte den Kopf und schaute es sich genau an. Dabei verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln, und er nickte auch.
    »Ja, es ist wunderbar. Danke.« Er lachte. »Ein tolles Geschenk, auch wenn Sie bestimmt nicht daran gedacht haben, Ihr Kreuz mal auf diese Weise loszuwerden.«
    »Das ist richtig.«
    »Dafür kann ich Ihnen versprechen, dass ich es in Ehren halten werde, und wer weiß, möglicherweise entwickelt es sich ja auch bei mir zu einem Glücksbringer.«
    »Das kann sein.«
    Er nickte mir zu. »Dann werde ich meinen Leuten jetzt sagen …«
    »Bitte, einen Moment noch.«
    Er stoppte den Satz tatsächlich, und ich war an einem Punkt angelangt, bei dem ich alles auf eine Karte setzen musste. Auf Suko und das Sondereinsatzkommando konnte ich mich nicht mehr verlassen, denn sie hätten schon längst hier sein müssen.
    »Darf ich mich noch von meinem Kreuz verabschieden?«
    Harding starrte mich an. »Wie meinen Sie das denn?«
    »Seien Sie gnädig. Jedem Verurteilten

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