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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schulter hinweg schaute Godwin in die Pyramide hinein. Es hielten sich nur wenige Männer dort auf, aber dabei gab es zwei Personen, die ihn besonders interessierten.
    Sie standen dicht beisammen. Sie sprachen sogar miteinander. Verstehen konnte Godwin nichts. Er war nur froh, dass Sophie am Leben war, auch wenn der Typ mit dem knochigen Kopf, der vor ihr stand, nicht eben aussah wie ein Freund.
    Das musste der Anführer sein. Godwin hatte diesen Cassel nie zu Gesicht bekommen, doch es gab für ihn keine andere Möglichkeit. Noch waren er und Serge nicht entdeckt worden. Und das sollte auch noch so lange bleiben, wie es eben ging.
    Eigentlich wunderte sich der Templer schon ein wenig, dass er und seine Geisel noch nicht aufgefallen waren. Als sie jedoch tiefer in die Pyramide hineingingen, erkannte er auch den Grund.
    Cassel war beschäftigt. Dass er sich gebückt hatte, war dem Templer schon aufgefallen. Er hatte etwas angehoben. Vielleicht den Deckel eines Kastens, und er wurde dabei von Sophie beobachtet. Deshalb dachte sie auch nicht daran, ihren Blick abzuwenden und in eine andere Richtung zu schauen.
    Dann überraschte Serge ihn, der einen leisen Ruf ausstieß, weil er das Gleiche gesehen hatte wie Godwin.
    »Was hast du?«
    »Es ist wahr!«
    »Was ist wahr?«
    »Pierre hat es hervorgeholt. Es ist der Extrakt. Es ist das Elixier des ewigen Lebens. Er will es zu sich nehmen. Sieh doch, er hält es in der Hand. Jetzt ist die große Stunde gekommen. Darauf haben wir hingearbeitet.«
    Godwin gab keine Antwort. Er wusste, dass er am Ziel war. Und plötzlich wurde er von Gefühlen überschwemmt. Er dachte wieder an seinen Traum, der ihm die Erinnerung gebracht hatte. Jede Szene lief vor seinem geistigen Auge ab wie eine Momentaufnahme.
    Der Berg – der Baum – die Früchte daran. Er hatte sie abgepflückt und den Saft in ein Gefäß gepresst.
    Befand sich in der Flasche wirklich die Flüssigkeit aus der Vergangenheit?
    Godwin musste sich zusammenreißen, um wieder klarer denken zu können. Er konzentrierte sich auf das Bild. Nur die beiden Personen waren für ihn wichtig.
    Noch war die Flasche geschlossen, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis Cassel sie öffnete.
    Serge befand sich noch immer dicht vor ihm. Er sagte nichts. Er holte nur keuchend Luft, und Godwin wusste genau, auf welcher Seite der Mann stand. Zudem hatte er das gesehen, was für ihn so spektakulär war.
    Er ging plötzlich nicht mehr weiter und stemmte sich gegen Godwins Griff.
    Der wusste, was passieren würde, und das konnte er auf keinen Fall zulassen.
    Bevor Serge irgendwie falsch reagierte, griff der Templer ein. Er löste die Mündung der Waffe vom Körper des Mannes, holte kurz aus, dann schlug er zu.
    Godwin schaffte einen Volltreffer. Der Hinterkopf des Mannes wurde getroffen. Serge taumelte nach vorn und sackte dabei zusammen. Bevor er den Boden erreichte, war Godwin bei ihm und stützte ihn ab, damit er nicht zu hart aufprallte.
    Jetzt hatte er freie Bahn.
    Doch zuerst schaute er über die Schulter zurück.
    Dort tat sich nichts. Die Männer hatten jetzt alle die Pyramide verlassen, um nach ihm zu suchen. Aber sie mussten trotzdem mitbekommen, wo er sich befand, nur trauten sie sich nicht, einzugreifen. Möglicherweise waren sie zu sehr überrascht worden.
    Godwin brauchte nur ein paar Schritte zu laufen, um das Podest zu erreichen, auf dem die beiden standen. Es war, als hätte man ihnen einen gemeinsamen Befehl übermittelt, denn plötzlich drehten sie die Köpfe und sahen in Godwins Richtung.
    Sie entdeckten ihn zugleich.
    Sophie zuckte zusammen.
    Cassel sagte zunächst nichts. Dann aber stieß er einen Fluch aus und fragte mit heiserer Stimme: »Bist du gekommen, um hier zu sterben, Godwin de Salier …?«
    ***
    Der Templer ging noch einen Schritt weiter. Er hielt die Waffe in der Hand und hob sie jetzt an, sodass die Mündung auf Pierre Cassel zeigte. »Wenn jemand stirbt, dann bist du es. Ich glaube nicht, dass du einer Kugel entgehen kannst. So schnell ist niemand.«
    Cassel lachte. »Ich habe gewonnen. Ich gewinne immer, denn ich habe das, was ich haben wollte.« Er hob die Hand mit der Flasche an. »Da ist es, Templer. In dieser Flasche ist das, was das Wertvollste auf dieser Welt überhaupt ist. Und du kennst es. Du hast damals dafür gesorgt, dass es überhaupt entstehen konnte. Das Elixier des ewigen Lebens.«
    Godwin gab keine Antwort. Er schaute nur auf seine Frau. Sie hatte alles mitbekommen, aber sie war nicht in

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