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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgestellt hatte.
    Mein Kreuz beachtete er nicht, als ich sagte: »Es geht also um das ewige Leben.«
    »Genau darum. Der Traum unzähliger Menschen wird sich hier in London erfüllen.«
    »Dann haben Sie es?«
    »Nein, Sinclair. Aber ich habe davon gehört. Ich kenne die uralte Legende und habe immer daran gedacht, dass sie eine gewisse Wahrheit beinhaltet. Ich habe geforscht und traf auf einen Mann, der ebenfalls Bescheid wusste. Pierre Cassel, der in Südfrankreich lebt. Von ihm habe ich erfahren, dass dieser Extrakt noch existiert. Er befindet sich in seinem Besitz, denn seine Ahnen haben ihn über all die Jahrhunderte bewahrt.«
    »Soll das heißen, dass ein Vorfahre dieses Mannes sich in den Besitz des Elixiers gebracht hat?«
    »So ist es.«
    Ich musste erst mal schlucken. Also stimmte alles, was ich mir gedacht und auch in Fragmenten erfahren hatte. Natürlich waren wieder Fragen aufgekommen. Ich scheute mich nicht, sie zu stellen und sprach Harding wieder an. »Wie ist das möglich gewesen? Damals, meine ich …«
    Er lächelte. »Es war die Zeit der Kreuzritter. Auch die große Zeit der Templer, die das Heilige Land verteidigen wollten. Sie haben den Kampf gegen die Ungläubigen aufgenommen, und zwei Templern gelang es, den Baum zu finden, der so wichtig war. Der nie Früchte getragen hatte, aber in diesem Jahr damals ist es der Fall gewesen. Und so wurden die Früchte gepflückt.«
    Er sprach noch weiter, während sich meine Gedanken verselbstständigten. Ich hörte wieder den Namen Cassel und den Vornamen Jerome, aber dann fiel ein anderer Name, denn Harding sprach von einem Godwin de Salier.
    Da wurde ich hellhörig!
    Harding sah, dass ich zusammenzuckte. Er lachte und nickte mir zu. »Ja, es war ein Ritter namens Godwin de Salier, der diesen Baum mit den Früchten fand, sie zerdrückte und den Extrakt des ewigen Lebens herstellte. Keiner weiß so recht, was er damit vorhatte, aber Jerome Cassel wollte nicht, dass es in seinem Besitz blieb. Er hätte ihn töten sollen, was er leider nicht getan hat. Er schlug ihn nieder und raubte den wertvollen Extrakt. Er hat ihn nicht getrunken, sondern weitergegeben, bis es ein Freund von mir bekam. Pierre Cassel, ein reicher Mann und bekannter Unternehmer in Frankreich. Wir beide schlossen uns zusammen und werden bald diejenigen sein, die das ewige Leben haben. Zuerst wird er es trinken, dann bin ich an der Reihe. Und wenn ich das hier in London durchziehe, will ich keine Feinde um mich haben oder Menschen, die darüber informiert sind. Deshalb müssen Sie sterben.«
    Das konnte ich aus seiner Sicht nachvollziehen. Wäre ich in seiner Lage gewesen, ich hätte nicht anders gehandelt, aber etwas stand noch offen.
    »Wissen Sie, dass es Godwin de Salier noch gibt? Den Templer, der vor Jahrhunderten gelebt hat und den Baum fand? Dass er nicht gestorben ist und durch eine fantastische Reise in unsere Zeit gelangt ist?«
    Harding runzelte die Stirn.
    »Sie glauben mir nicht?«, fragte ich.
    »Nein, denn ich …«
    »Sie sollten Ihren Freund Cassel anrufen. Ich denke, dass er schon Bescheid weiß.«
    Harding lachte. »Sie wollen nur ablenken, Sinclair. Sie wollen etwas Einfaches kompliziert machen. Nein, nein, das glaube ich Ihnen nicht. Es gab mal einen Templer namens Godwin de Salier, so wie es auch einen Jerome Cassel gegeben hat. Aber die Zeiten sind endgültig vorbei, merken Sie sich das.«
    »Erkundigen Sie sich«, schlug ich ihm erneut vor.
    »Das werde ich auch, Mister Sinclair. Allerdings erst, wenn Sie tot sind und uns nicht mehr gefährlich werden können. Ich weiß, dass Sie Angst vor dem Tod haben. Die hat jeder Mensch, und so versucht er, sein Schicksal abzuwenden, indem er irgendwelche Geschichten erzählt. Ich lasse mich nicht darauf ein.«
    Das war leider so. Harding dachte nur noch an das ewige Leben. Es musste seinen Verstand vernebelt haben, und ich suchte nach einer Möglichkeit, wie ich dieser Falle entrinnen konnte.
    Es gab keine. Ich stand hier in der alten Templer-Kirche zwischen den Gräbern und musste zugeben, dass sich Harding einen besonderen Platz für mein Ableben ausgesucht hatte.
    Wie kam ich hier raus?
    Ich zermarterte mir mein Gehirn. Vor allen Dingen suchte ich nach einer Möglichkeit, die Zeit noch mehr zu dehnen. Meinen Anruf bei Suko hatte der Mann nicht mitbekommen.
    »Wollen Sie Ihren Freund Cassel nicht doch noch mal anrufen?«, lockte ich ihn.
    »Hören Sie auf, sich irgendwas auszudenken. Sie werden sterben und damit

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