Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sind."
    Unwillkürlich wandte er den Kopf und blickte zu dem qualmenden und brennenden Wrack der ODIN hinüber. Solange die Brände loderten, war es kaum möglich, ins Innere des Schiffes zu gelangen. Einige Trupps waren in SERUNS unterwegs, um Medikamente und Nahrungsmittel zu bergen, aber mehr war zur Zeit nicht möglich.
    „Vielleicht bekommen wir den Funk irgendwie wieder zusammengebastelt", fuhr der Techniker fort; er lächelte schwach. „In solchen Basteleien sind Tonya und ich nicht schlecht. Aber auch das wird seine Zeit dauern. Und Perry Rhodan kann praktisch jeden Augenblick im System auftauchen."
    „Das ist alles gut und richtig", stimmte Mertus Wenig zu. „Was schlägst du jetzt vor?"
    Carl Liramm holte tief Luft.
    „Es gibt einen Weg, uns allen zu helfen. Eine Nachrichtenverbindung steht uns nämlich noch zur Verfügung."
    Jetzt drehten sich alle Köpfe, mit nur einer Ausnahme.
    „O nein", wehrte sich Philip sofort. „Kommt nicht in Frage, Freunde."
    „Benutz diesen Ausdruck lieber mit Vorsicht", knurrte Carl Liramm. „Es mag ja sein, daß die Träger eines Zellaktivators dich als ihren Freund ansehen, aus höherer politischer Warte sozusagen. Aber das muß nicht unbedingt auch für uns stimmen."
    „Hey, hey!" ließ sich Philip vernehmen.
    Reginald Bull und Michael Rhodan - vor allem Rhodans Sohn - hielten sich im Moment auffallend zurück.
    „Wir werden auf Thyssan alle Hände voll zu tun haben, nur um am Leben zu bleiben", sagte Carl Liramm energisch. „Und jeder muß sich für den anderen einsetzen, anders geht es nicht. Das gilt auch für dich, Philip."
    Der Ennox schüttelte energisch den Kopf.
    „Kommt nicht in Frage", widersprach er. Er brauchte sich nur umzusehen, um eine große Zahl grimmiger, sogar feindlicher Mienen zu erblicken. „Der Kurze Weg funktioniert im Arresum nicht."
    „Das ist nicht erwiesen", behauptete Carl Liramm. „Versuch's, dann werden wir sehen. Was kann dir schon passieren?
    Der Ennox starrte den Techniker entgeistert an.
    „Was passieren kann?" fragte er aufgeregt. „Ich könnte dabei sterben, ist das vielleicht nichts, Schafsnase?"
    „Hüte deine Zunge", warnte Carl Liramm. „Kann sein, daß du dabei sterben kannst. Das Risiko besteht. Ich will es gar nicht leugnen."
    „Aha, siehst du?"
    „Aber, Philip", fuhr Carl Liramm fort; er mochte es nicht, derart grausam und unerbittlich zu sein, aber er sah keine andere Möglichkeit. Er konnte Philip gut verstehen. Der Ennox fürchtete sich vor dem Tode. Aber jeder auf Thyssan fürchtete sich davor. „Hier wirst du sterben. Falls es dir nicht klar sein sollte ..." Carl Liramm nahm die Finger zu Hilfe und zählte auf. „Hier wächst kein Halm und kein Strauch, und unsere Nahrungsmittelvorräte sind letztlich begrenzt." Der Ennox stutzte und blickte ihn irritiert an.
    „Du wirst also mit uns hungern und unsere Rationen teilen müssen", setzte Carl Liramm seine Aufzählung fort. „Das gilt auch für das Trinkwasser. Ich nehme allerdings an, daß wir irgendwo auf Thyssan Wasser finden werden. Dieses Problem wird nicht so schlimm werden.
    Weiter: Es fehlt uns an allem, an Kleidung und an einem Dach über dem Kopf, das uns vor der Witterung schützt. Wir können uns hier Krankheiten einfangen, gegen die wir keinerlei Mittel besitzen. Jederzeit kann die Schneeflocke über unseren Köpfen auftauchen, um uns den Rest zu geben - auch das muß man bedenken."
    Unwillkürlich wanderten die Blicke in die Höhe, aber außer einem frostig klaren Himmel war nichts zu sehen.
    „Wir sind hier gestrandet, Philip, aber nicht wie in einem dieser Romane, wo die Nahrung auf den Bäumen wächst und liebreizende Eingeborene nur auf uns warten. Ich weiß nicht, wie lange wir durchhalten können, sehr lange wird es nicht sein, und ihr ... du als Aktivatorträger wirst sicher besonders lange überleben können. Aber früher oder später ist es aus, dann werden wir hier umkommen. Und jetzt dreh dich um, Philip. Ja, um hundertachtzig Grad. Da liegen Verletzte - und die sterben schon jetzt!
    Wir haben keine Medo-Zentrale, sie ist zerstört!"
    Die letzten Worte hatte Carl Liramm gebrüllt, er hatte sich nicht länger beherrschen können.
    Leider wurde die Wirkung seines Ausbruchs stark durch das Auftauchen von Gucky gedämpft, der einige Teleportersprünge in die Umgebung unternommen hatte. Der Mausbiber sah nicht sehr zufrieden aus.
    „Es gibt Leben auf diesem Planeten", gab er bekannt.
    „Phantastisch!" entfuhr es Philip sofort.

Weitere Kostenlose Bücher