1703 - Todesbezirk der Abruse
jetzt struppig und verklebt waren. Blut war darauf zu sehen. Sie schlief und atmete ruhig, als kenne sie keine Angst.
„Wir stehen das durch, Tonya", sagte Carl Liramm leise und streichelte behutsam die Schulter der jungen Frau. „Irgendwie ... Perry Rhodan wird es schon schaffen."
10.
„Philip!"
Perry Rhodan stieß den Namen hervor wie einen Jubelruf. Zum erstenmal nahm er es dem Ennox nicht übel, daß er einfach unangemeldet auftauchte, wo es ihm gefiel.
„Hattet ihr jemand anderen erwartet?" fragte Philip.
„Wir haben überhaupt niemanden mehr erwartet", sagte Perry Rhodan ernst. Moira hatte sich nicht gerührt, die anderen kamen rasch näher.
„Woher kommst du? Von der ODIN?"
„Von dem, was davon übriggeblieben ist", antwortete Philip. „Ich habe einiges zu berichten."
Alaska Saedelaere blickte Moira an. „Noch eine Fehleinschätzung", stellte er wütend klar.
„Ich bin selbst völlig überrascht", antwortete die Ayindi. „Damit habe ich nicht gerechnet. Wo ist die ODIN? Doch nicht etwa im Thyssan-System?"
„Genau dort", antwortete der Ennox; er genoß den Auftritt sichtlich.
Mit solchem Interesse war er wohl nur selten empfangen worden. „Auf dem zweiten Planeten des Systems, wir haben ihn ebenfalls Thyssan getauft."
„Dann könnt ihr Galaktiker in der Todeszone überleben", sagte Moira mit hörbarer Verwunderung. „Das ist eine echte Sensation! Oder bist du der einzige?"
„Nicht ganz", antwortete Philip, noch ernster geworden. „Michael lebt und Bully und Gucky und einige andere auch. Insgesamt, glaube ich, 346 Mann."
„Von über 500 Menschen beim Start", murmelte Perry Rhodan erschüttert. „Was ist passiert?"
„Nachdem wir die Rochenschiffe abgehängt hatten", berichtete der Ennox, „haben wir auf kürzestem Wege Thyssan angesteuert. Dort sind wir auf ein seltsames Schiff gestoßen, das aussah wie eine riesige Schneeflocke ..."
„Abrusische Schiffe", warf Moira ein. „Thyssan liegt tatsächlich im Gebiet der Abruse."
„Irgendwie hat dieses Schiff uns angegriffen, als es näher kam.
Allerdings hat es nicht geschossen, es war anders."
„Die Ausstrahlung der Abruse", erklärte Moira. „Es gibt nichts, was man dagegen tun kann. Vollständige Zerstörung ist die Folge."
„Die ODIN wurde schwer beschädigt, sehr schwer sogar", fuhr Philip fort. „Die meisten Opfer hat es dabei gegeben. Die gesamte Technik ist explodiert oder ausgefallen, Reaktoren, Syntrons, einfach alles. Vor allem hat es auch die Beiboote erwischt."
„Das heißt, die Überlebenden sitzen fest", warf Atlan ein.
„Genau das will ich damit sagen. Die ODIN hat sich zum zweiten Planeten gefluchtet und ist dort gelandet, besser gesagt, abgestürzt. Auch dabei sind viele Menschen ums Leben gekommen. 346 haben überlebt, aber viele sind verletzt, zum Teil sehr schwer. Die Ausrüstung ist nahezu vollständig zerstört - außer Nahrung, Kleidung und einigen Waffen haben wir nicht viel bergen können. Die Leute brauchen Hilfe, dringend. So schnell wie möglich."
„Und du bist gekommen, um uns diese Botschaft zu bringen", sagte Perry Rhodan. „Auf dem Kurzen Weg, trotz des Risikos, das damit verbunden war. Du hast sehr viel Mut bewiesen, Philip."
„Nun ja", sagte Philip und warf sich bescheiden in die Brust. „Wozu hat man sonst Freunde?"
Atlan hatte ein paar Jahrtausende lang Menschenkenntnis betrieben und erlaubte sich einen zweifelnden Blick.
„Damit", sagte Moira überrascht, „stehen immerhin einige Dinge zweifelsfrei fest. Erstens: Philip kann den Kurzen Weg im Arresum einsetzen, das kann sich noch einmal als sehr, sehr nützlich für uns erweisen. Und zweitens: Euch Galaktikern, also Wesen aus dem Parresum, kann die Abruse nichts oder anscheinend nicht soviel anhaben wie uns Ayindi. Sehr gut. Habt ihr Leben auf dem Planeten entdeckt?"
„Gucky hat auf Thyssan ein paar komische Gestalten ausgemacht, Skelette aus Kristallen oder so, hat er sich ausgedruckt. Aber sie sind alle vor ihm weggelaufen."
„Die haben wirklich die Flucht vor euch Galaktikern ergriffen?" wollte Moira gierig wissen. „Von diesen Wesen weiß ich gar nichts", fugte sie überrascht an.
„Sie sind abgehauen, mehr weiß ich auch nicht. Jedenfalls scheinen sie uns zu meiden, wo sie nur können."
„Das ist die bedeutungsvollste Nachricht der letzten Jahrhunderttausende", stieß Moira hervor. „Außerordentlich wichtig. Kristallwesen! Unglaublich!"
Philip war sichtlich geschmeichelt. „Ich muß sofort die
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