1703 - Todesbezirk der Abruse
anderen Ayindi davon unterrichten", sagte Moira und verließ die Zentrale der STYX.
Philip schaute ihr mißtrauisch nach.
„Was meint sie damit, der Kurze Weg könnte sich für die Ayindi noch einmal als wichtig erweisen?"
Atlan setzte ein ironisches Lächeln auf.
„So, wie ich unsere Freundin einschätze, spekuliert sie wahrscheinlich darauf, eines Tages eine Armee von Ennox mit Bomben ausrüsten und per Kurzen Weg in die Abruse-Zone schicken zu können."
„Waaas?" fragte Philip entgeistert. „Zuzutrauen wäre es ihr", meinte Perry Rhodan. „Wahrscheinlich würde sie mit uns gerne kleine Spielchen spielen und eine Partei gegen die andere auszuspielen versuchen, zum Vorteil der Ayindi. Nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund."
„In so etwas sollten wir uns nicht verwickeln lassen", merkte der Arkonide an. „Abruse, Ayindi, die Damurial - in diesem Spiel sind mir zu viele Parteien beteiligt, von denen wir viel zuwenig wissen, als daß wir uns auf irgendeine Seite schlagen sollten."
„Das habe ich mit Sicherheit auch nicht vor", antwortete Perry Rhodan.
„Nicht, bevor ich nicht genau weiß, wer welche Absichten verfolgt und wem man trauen kann."
„Ich habe Iaguul informiert", verkündete Moira, als die Ayindi in die Zentrale der STYX zurückkehrte. „Sie war angetan von den Aussichten, die sich eröffnen."
„Zunächst einmal", wehrte Perry Rhodan ab, „müssen wir der ODIN und unseren Leuten zu Hilfe kommen. Das versteht sich von selbst."
„Durchaus nicht", antwortete Moira entschlossen. „So erfreulich es auch ist, daß noch einige der Besatzung leben, aber helfen können wir ihnen nicht. Ayindi können in dieses Gebiet nicht einfliegen, und ihr könnt unsere Schiffe nicht bedienen."
„Das ist eine reine Frage der Zeit", behauptete Alaska Saedelaere.
„Dann müssen wir eben eine Hilfsexpedition mit unseren Mitteln ausrüsten", sagte Nadja Vandemar plötzlich. „Von der BASIS aus."
„Richtig", stimmte Perry Rhodan zu. „Und das werden wir auch tun."
„Euer Hoffen ist sinnlos", sagte Moira. „Vollkommen sinnlos."
Perry Rhodan blickte sie an. „Kommt jetzt eine neue Offenbarung?" fragte Alaska Saedelaere scharf.
„Es ist - leider - unumstößliche Tatsache ...", Moira zögerte, was ihre Erklärung noch eindringlicher machte, „... daß Geschöpfe aus dem Parresum in unserem Kontinuum nur für begrenzte Zeit überleben können."
„Wie lange genau?" fragte Perry Rhodan.
„Allerhöchstens fünfzig Tage", antwortete die Ayindi.
Alaska verzog das Gesicht zu einem giftigen Lächeln.
„Ist diese Tatsache ebenso unumstößlich wie die, daß in der Todeszone kein Leben möglich ist?"
Die Antwort der Ayindi ließ die Galaktiker schaudern.
„Es wurde experimentell überprüft!"
„Ein phantastischer Lebensraum, euer Arresum", spottete Atlan bitter.
„In jedem Winkel lauert der Tod."
„Es tut mir leid um eure Freunde", sagte Moira nüchtern. „Aber rechnet selbst nach. Die Frist beträgt fünfzig Tage, davon sind jetzt bereits achtundzwanzig Tage verstrichen. Eine Rettungsexpedition müßte nach Thyssan fliegen, die Überlebenden an Bord nehmen, dabei jeden Kontakt mit einer Schneeflocke unbedingt vermeiden und dann zurückfliegen. Auf dem kürzesten Weg hätte die ODIN mehr als elf Tage gebraucht bis Thyssan, also zweiundzwanzig Tage für Hin- und Rückflug. Selbst wenn sofort gestartet werden würde, was nicht geht, wie ihr wißt, wäre die Chance minimal, noch einen Überlebenden zu finden."
„Ich hasse dich!" stieß Nadja Vandemar erregt hervor. „Du bist ein widerwärtiges, gefühlloses Scheusal."
„Dies ist eine Sache des Verstandes, nicht des Gefühls", versetzte Moira ungerührt.
Perry Rhodan knirschte mit den Zähnen und ballte die Hände. Moira betrachtete ihn dabei, wohl mit den gleichen Gefühlsregungen, die ein Insektenforscher aufbrachte, wenn er einen Wurm aufgespießt hatte.
„Nein!" stieß Perry Rhodan hervor. „Was nein?"
„Es gibt einen Weg, der ODIN zu helfen", sagte Perry Rhodan. Er zwang sich zur Ruhe. „Der Kurze Weg funktioniert im Arresum. Also kann Philip beinahe in Nullzeit das Aariam-Passagesystem erreichen. Von dort geht er per Kurzen Weg nach Noman beziehungsweise zur BASIS ...
Da fällt mir ein: Welche Aufgabe hatte eigentlich der modifizierte Wasserstoff auf den Sampler-Planeten? Müssen wir da noch mit irgendwelchen weiteren unangenehmen Überraschungen rechnen?"
„Nein, der Fünffach-Wasserstoff hatte nur die
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