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1706 - Kibb

Titel: 1706 - Kibb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Schmerz durch Moiras Mund hinaus. Und er hörte seinen Klagelaut durch Moiras Ohren.
    Moira durfte nicht sterben! Sie war das Kostbarste, das ihm je über den Weg gelaufen war. Er durfte es nicht verlieren. Er mußte diesen Wirt ins Leben zurückführen und durch Umsicht dafür sorgen, daß ihm selbst langes Leben beschieden war.
    Kibb war außerstande, rückblickend zu sagen, wann genau der Prozeß der Intelligenzwerdung einsetzte, wie er vonstatten ging und wie rasch er voranschritt. Es war schwer, aus einer Distanz von rund zwei Millionen Jahren diese Vorgänge nachzuvollziehen. Die Wahrheit war überhaupt die, daß Kibb auch während dieses Vorganges nicht recht wußte, was mit ihm geschah. Beurteilen konnte er die Situation erst, als der Prozeß der gegenseitigen Metamorphose abgeschlossen war.
    Und von da an war das auf ihn eingeströmte Wissen eine der Selbstverständlichkeiten seiner neuen Existenz. Er nahm es einfach als gegeben hin, daß Moira ein Wesen aus dem Arresum war, das im Parresum nur eine kurze Frist zu leben hatte.
    Moira hatte Kibbs Welt aufgesucht, weil sie den Planeten für verlassen hielt und hier in der Abgeschiedenheit sterben wollte. Sie hatte noch die Kraft gehabt, ihr Raumschiff zu verstecken und zu tarnen, damit es von der Tanxtuunra nicht gefunden werden konnte, falls man ihre Fährte doch bis hierher verfolgen konnte.
    Jedenfalls dauerte der Prozeß von Kibbs Intelligenzwerdung noch an, als Moira die von ihr veranschlagte To desfrist weit überschritten hatte und sie längst schon hätte tot sein müssen. Aber sie lebte, war lebendiger als zu dem Zeitpunkt, als Kibb über sie hergefallen war.
    Kibb erkannte allmählich, je intelligenter er wurde, daß nicht nur Moira ihm etwas zu geben hatte, sondern daß auch sie auf irgendeine Weise von ihm partizipierte. Indem Kibb sie zu seinem Wirtskörper gemacht hatte, verhinderte er ihren Tod. Er gab ihr jene Kraft, die ein Wesen des Arresums benötigte, um im Parresum überleben zu können.
    Oder anders ausgedrückt: Er eliminierte jenes arresische Element, das ihr Überleben im Parresum verhindert hätte.
    Wichtig war nur, daß Moira und Kibb nun ein einmaliges Team bildeten, in dem ein Partner das Überleben des anderen garantierte.
    Diese einmalige Konstellation wollte Kibb bewahren. Und er war entschlossen, die Zügel für Moira zu lockern, sie in die Situation einzuweihen und ihr eine Partnerschaft zu gleichen Teilen anzubieten.
    Doch dann passierte etwas, das ihn nötigte, von seinen gefaßten guten Vorsätzen kurzfristig wieder abzugehen. Gerade als er seinen Einfluß auf Moira zurückzuziehen begann, näherte sich dem Planeten eine kleine Einheit von Raumschiffen. Moira erkannte sie als Raumschiffe der Tanxtuunra, die vom Flaggschiff des verhaßten Quidor von Tanxtuunra angeführt wurden.
    Moira stellte eine Reihe von Überlegungen an. Sie spielte verschiedene Möglichkeiten für sinnvolles Verhalten durch. Unter anderem die, sich mittels ihres Schutzanzuges zu tarnen und sich Quidor gegenüber als Krieger der Tanxtuunra auszugeben.
    In den Reihen der Tanxtuunra hatten Vertreter so vieler Völker gekämpft, daß diese Heerschar nicht zu überblicken war. Moira wäre es leichtgefallen, sich für irgendeinen Krieger anonymer Volkszugehörigkeit auszugeben. Aber diesen Gedanken schob Moira sofort wieder zurück.
    Ihre Ehre verbot ihr eine solche List. Lieber würde sie sterben.
    Moiras zweiter Gedanke war folglich der, ihre unerwartete Wiedergeburt für den Kampf gegen den Feind zu opfern.
    Doch da schaltete sich Kibb dazwischen und übernahm die Kontrolle über die Ayindi. Das zeigte ihm, daß er Moira nach Belieben steuern konnte. Er konnte ihr alle Freiheiten geben und sie nach Lust und Laune agieren lassen - ohne daß sie wußte, daß es ihn überhaupt gab. Wenn ihm aber danach war, konnte Kibb Moira jederzeit wieder völlig beherrschen. Ohne daß sie eine Chance der Gegenwehr ge habt hätte. Kibb hatte also unumschränkte Macht über Moira.
    Und diese mußte er in diesem Moment einsetzen, als Quidor mit seinem kleinen Gefolge auf Kibbs Welt landete. Es war eine reine Überlebensfrage: Kibb griff Moiras ersten Gedanken auf und veranlaßte sie dazu, sich dem verhaßten Quidor gegenüber als Kampfgenossen auszugeben und ihm den auf dem Schlachtfeld verlorenen Orbiter zu ersetzen.
    In dieser unhaltbaren Situation beließ Kibb Moira jedoch nur so lange, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab, sich von Quidor abzusetzen und zur

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