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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde sein Befehl unverzüglich befolgt; eine altmodische Sache, auf die er jedoch größten Wert legte.
    Er hatte soeben ein geheimes Treffen mit den Hanse-Agenten der Sternenregion hinter sich.
    Die Hanse-Leute hatten von neuen Bestrebungen berichtet, den Frieden zu brechen; irgendeine Art von Anlaß zu schaffen, damit die große Vernichtungsschlacht doch beginnen konnte.
    Riomasch galt als Handelswelt, die sowohl zu Amhaol-Arkoniden als auch zu Akonen gute Beziehungen unterhielt. In Wahrheit wurde Riomasch jedoch von der terranischen Regierung finanziert. Der Planet stand im Mittelpunkt einer kleinen, neutralen Pufferzone. Er warf keinen finanziellen Vorteil ab, war dazu auch zu weit von der Mutterwelt entfernt. Solange aber in dieser Region Friede herrschte, lohnte sich das verlorene Geld für Terra und die Hanse.
    Geo Sheremdoc trat aus dem kritischen, rot markierten Empfangsbereich.
    Eine Botin erwartete ihn bereits in der Transmitterhalle.
    Er konnte sehen, daß sie wie auf glühenden Kohlen saß. Darum erlaubte sich Sheremdoc keine Entspannung; in ihrem Gesicht vermochte er zu lesen wie in einem Buch.
    „Bericht", bat er knapp.
    Er nahm die Nachricht von den feindlichen Verbänden zur Kenntnis, ohne das Gesicht zu verziehen. „Transmitter umprogrammieren", sagte er laut. „Zielstation: Bordtransmitter BOGOND."
    Die Farbe des Energiebogens sprang von Rot auf Grün um. Geo Sheremdoc durchschritt den wallenden Halbkreis und kam auf der anderen Seite wohlbehalten heraus.
    Die BOGOND war sein Flaggschiff. Man hatte ihn händeringend erwartet. Binnen zwei Minuten erreichte er die Zentrale.
    Armorich Dilligadd, sein Stellvertreter und Erster Pilot, räumte eilig den Kommandantensessel. Auf seiner Stirn standen dicke Schweißtropfen, und die Hände zitterten. Er war ein kleiner Mann, der ständig ein bißchen aufgeregt wirkte. So aufgelöst wie im Moment hatte Sheremdoc ihn jedoch selten erlebt.
    „Vorkommnisse?" fragte Sheremdoc.
    „Nichts", sprudelte es aus Dilligadd hervor, „seit zwanzig Minuten haben sich weder Arkoniden noch Akonen um einen Zentimeter geregt.
    Die tun gar nichts da drüben. Warten bloß ab. Mein Gott, wie lange eigentlich?"
    Wenn die 200 Kampfraumschiffe das Feuer eröffneten, blieb von der BOGOND nicht sehr viel übrig. Sheremdoc konnte ihn verstehen.
    Er machte sich anhand der Orterschirme ein vollständiges Bild. Auf jeder Seite etwa hundert Einheiten; alle mit aktivierten Schutzschirmen, eindeutig feuerbereit.
    „Die Kommandanten haben mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Befehl", kalkulierte Sheremdoc nüchtern. „Sie sind auf eigene Faust im Riomasch-Sektor. Mehr als die versteckte Rückendeckung der Hardliner in ihrer Heimat besitzen sie nicht. Sogar die Regierung der Föderation ist nicht so wahnsinnig."
    „Woher weißt du das?"
    „Ein geheimes Dossier. Ich habe es vor einer Stunde erst erhalten.
    Übereinstimmend von fünf Hanse-Spezialisten unterzeichnet."
    „Hmm ... Also was willst du tun?" fragte der Erste Pilot.
    Die Antwort, so klar artikuliert sie auch kam, wollte jedoch niemand glauben.
    Sheremdoc stellte Richtfunkverbindung zu sämtlichen Schiffen seines Verbandes her. In diesem Moment hörten weder Amhaol-Arkoniden noch Akonen eine Silbe mit.
    Sie konnten höchstens feststellen, daß gesprochen wurde, und daraus ihre Schlüsse ziehen.
    Geo Sheremdoc sagte: „An alle Einheiten. Ich werde das Feuer eröffnen lassen. Schußbereit machen. Zielangaben und zeitliche Abstimmung werden von der BOGOND übermittelt. Sheremdoc Ende."
    Plötzlich herrschte betretenes Schweigen in der Zentrale. Die berühmte Stecknadel, man hätte ihren Fall gehört.
    „Aber ... bitte?"
    „Du hast schon ganz richtig verstan den, Dilligadd."
    „Das kannst du nicht tun, Geo! Wir sind doch nicht im Krieg!"
    „In einer halben Stunde sind wir es, wenn nichts geschieht. Da drüben wird man nicht ewig stillhalten."
    Armorich Dilligadd schüttelte fassungslos den Kopf. „Ich lege Protest ein. Du kommst damit nicht durch, also laß es bleiben! Bitte!"
    „Nein."
    „Der Protest des Ersten Piloten wird im Logbuch festgehalten. Das bedeutet, es gibt in jedem Fall eine offizielle Verhandlung."
    „Wenn du es für richtig hältst", meinte Geo Sheremdoc kalt. „Und nun möchte ich doch darum bitten, daß mein Befehl ausgeführt wird."
     
    *
     
    Die mehrfach gestaffelten Paratronschirme der LFT-Schiffe flammten im selben Sekundenbruchteil auf.
    Bevor sich die anderen von ihrer Überraschung erholten

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