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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vollendete der Planet eine Umdrehung um seine Achse, und in dieser Zeit wurde Shjemath von mehreren Dut zend Erschütterungen heimgesucht. Störungen dicht über und unter seiner Oberfläche alarmierten nicht nur den Ritter und seinen Orbiter, sondern scheuchten auch die Shuwashen aus der Beschaulichkeit ihres Verstecks. Mehrere Flugscheiben mit Androiden überflogen das Gelände und versuchten, sich dem kritischen Bereich zu nähern.
    „Rhoubil an Fluggeräte." Der Orbiter sprach über eine projizierte Richtverbindung, so daß seine Stimme direkt auf den Scheiben zu hören war. „Ihr bewegt euch in das Zentrum der Anomalie hinein.
    Dreht ab und sucht einen geschützten Ort hinter den Kämmen des Gebirgszuges auf."
    Die Androiden zögerten sichtlich, setzten dann aber ihren Kurs ohne Rücksprache mit den Shuwashen fort. Es gab keine Funkverbindung mit den Kavernen tief unter der Oberfläche. Vielleicht hatte man in den Gehirnen der Androiden sogar die Erinnerung daran gelöscht, was nur der verstehen konnte, der die Unerbittlichkeit der Roboterzivilisation kannte, die das Volk der Shuwashen wahrscheinlich bis auf diesen kleinen Rest ausgerottet hatte.
    Die Veränderung des Raum-Zeit-Kontinuums stabilisierte sich. Zum erstenmal existierte sie für einen Zeitraum von mehreren Stunden; sie verschlang drei der Flugscheiben und gab sie nicht wieder her. Die anderen zogen endlich eine Konsequenz daraus und wichen hinter den Gebirgszug zurück, von wo aus sie noch eine Weile beobachteten.
    Rhoubil tastete sich ein Muster der Beobachtungsgeräte, mit denen sie auf den Flugscheiben arbeiteten: einfache Ortungsapparate für vierdimensionale Erscheinungen. Damit konnten sie genau das anmessen, was sie auch mit ihren Augen sahen und an ihren Uhren feststellten. Mehr aber nicht.
    „Bereite alles für die Evakuierung der Shuwashen vor", empfahl Permanoch von Tanxbeech seinem Orbiter.
     
    *
     
    Die nächste Anomalie hielt sich zehn Tage. Die Störung des Raum-Zeit-Kontinuums erstreckte sich über einen Bereich mit einem Durchmesser von etwa achtzehn Kilometern. Auf der graphischen Darstellung nahm sie sich wie eine Blase aus, die ein Stück in den Boden des Planeten hineinragte.
    Dort mußten sie ansetzen.
    Diesmal befand sich das Ritterschiff an vorderster Front, und Rhoubil assistierte aus der Ferne. Er umflog den gefährlichen Bereich und kommunizierte mit den Automaten der STORMON. Die Submetrons beider Schiffe arbeiteten auf Vollast. Der Orbiter nutzte die Beständigkeit der Erscheinung und drang mit dem 5-D-Komplex der beiden Geräte tiefer in die Zone ein. Die Orter der STORMON meldeten eine Zunahme von Windgeschwindigkeit rund um die Anomalie, verbunden mit einer Zunahme der Umgebungstemperatur.
    „Die Erwärmung rührt zum Großteil von der Luftreibung her. Es befindet sich viel Staub über dem Boden, der Wind wirbelt Fontänen von der Größe der Gebirge auf."
    „Konzentriere dich auf die Submetrons. Überlaß alles andere mir", lautete die Antwort aus der STORMON.
    Rhoubil schleuste zusätzlich Sonden aus und katapultierte sie mitten in die Zone der Anomalie. Die Sonden versagten, deshalb folgte er ihnen mit dem Beiboot.
    Bei den Submetrons trat eine Funktionsabweichung auf. Die Meßwerte stimmten nicht mehr. Normalerweise hätte Rhoubil sofort einen Fehler gemeldet. Doch in diesem Fall ließ er es bleiben. Ein Gegentest ergab so verrückte Werte, daß die erstgewonnenen auf alle Fälle stimmen mußten.
    „Was tust du?" tadelte ihn Permanoch. Auf dem Schirm sah er, wie das Beiboot an der STORMON vorüberglitt und sie hinter sich ließ.
    „Du näherst dich dem kritischen Bereich."
    „Warte, ich habe es gleich." Augenblicke später projizierte er ein erstes Ergebnis zusammen mit einer Übersicht in das Ei seines Ritters hinüber. Er hörte Permanochs Überraschungsruf und freute sich darüber. „Näher, immer näher", flüsterte der Gentlever zu sich selbst und machte sich Mut. „Noch ein paar Schiffslängen. Ja, so ist es gut.
    Da haben wir es."
    Vor Aufregung hielt es ihn kaum mehr vor den Kontrollen. Seine Vermutung bewahrheitete sich, diese Ahnung, die ihn dazu getrieben hatte, die sichere Position aufzugeben und sich in das „Auge der Anomalie" zu wagen.
    „Es ist negativ", verstand er Permanoch. Es deckte sich mit seinen eigenen Erkenntnissen.
    „Im Zentrum der Anomalie befinden sich Partikel mit negativem Hauch.
    Das, was er als Partikel bezeichnete, wurde immer mehr. Es handelte sich um Bestandteile

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