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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fernortung als Gluthölle dar, der dritte als abkühlender Pfuhl aus Pflanzenteppichen und Ozeanen. Der fünfte Planet schließlich bot durch seine Größe und seine stabile Atmosphäre hervorragende Bedingungen zum Leben, so daß er die Shuwashen zum Verweilen und Ansiedeln hätte verleiten können. Doch genau das war es, worauf Verfolger der Roboterzivilisation achten würden, falls sie der Zufall herführte. Auf den Gedanken, daß sich die Flüchtlinge in die Tiefe einer absterbenden Welt geflüchtet hatten, mochten die künstlichen Gehirne der Roboter zwar kommen, doch sie maßen dem keinen Sinn und keine Logik bei.
    Vierzigmal drehte sich das riesige Vulkankratersystem auf der nördlichen Hemisphäre unter ihnen hinweg; noch immer blieb alles ruhig. Es sah aus, als seien die Störungen und Erscheinungen eingeschlafen. Jeder andere Beobachter hätte aufgegeben, nicht aber der Ritter der Tiefe und sein Orbiter. Geduld gehörte zu ihren Aufträgen.
    Nicht selten befaßten sie sich Jahrhunderte und sogar Jahrtausende mit einem einzigen Problem, ehe sich eine Lösung ergab. Warum sollte es hier anders sein?
    Achtzig Umdrehungen verstrichen, dann hundertfünfzig. Zweimal in dieser Zeit machten die Geräte der STORMON vereinzelte Wesen auf der Oberfläche Shjemaths aus, die sich an den Flüssen und Seen entlangbewegten, an getarnten Versorgungsanlagen arbeiteten und dann wieder in den Tiefen ihrer Kavernen verschwanden. In allen Fällen handelte es sich um Androiden. Shuwashen ließen sich keine an der Oberfläche sehen.
    „Wir sollten diesen Wesen einen zweiten Besuch abstatten", schlug Rhoubil vor, als sie sich wieder im Steuerraum des Ritterschiffes trafen.
    Permanoch von Tanxbeech lehnte ab. Die Shuwashen würden es ihnen danken, wenn sie sie in Ruhe ließen und ihnen das Gefühl gaben, dort unten nicht entdeckt zu werden.
     
    4.
     
    Leicht vornübergebeugt stand er zwischen den Sesseln der Fahrgastzelle. Aus tief in ihren Höhlen liegenden Augen starrte er auf das Panorama draußen. Er sah den Mars und schräg hinter der Fähre den winzigen blauen Ball der Erde.
    „Offne die Schleuse!" verlangte er. „Ich muß meinen Weg fortsetzen. Es ist die richtige Zeit, aber der falsche Ort."
    „Das ist etwas ganz Neues, Timmersson Gender", versetzte die Syntronik. „Aber du hast Glück. Soeben kommt von Terra die Anweisung, daß du weiterfliegen darfst."
    In der Fähre war nichts davon zu bemerken, kein Anrucken, keine Andruckkräfte, rein gar nichts. Aber die Planeten und Sterne dort draußen in der Schwärze begannen zu wandern. Die Fähre der DEEPSPACE FERRIES beschleunigte, und ihr einziger Fahrgast sank mit einem Seufzer in die Polster zurück und schloß die Augen.
    Der Weg zum Mars gehörte zu seinem Auftrag. Soviel wußte er inzwischen. Er begann erneut an den Ta schen seines Anzugs zu nesteln, doch sie blieben verschlossen. Ihr Inhalt war nur für einen bestimmten Zweck bestimmt und für einen bestimmten Ort.
    Nach einer Weile öffnete Gender die Augen und sprang auf. Etwas stimmte nicht. Die Fähre beschleunigte weiter. Sie flog nicht zum Mars.
    Der vierte von acht Planeten des Solsystems wurde kleiner und kleiner.
    Die Fähre flog in eine völlig andere Richtung.
    „Was geschieht? Warum gelange ich nicht an mein Ziel?"
    „Anweisung des LFT-Kommissars. Geo Sheremdoc hat angeordnet, daß du zum Saturnmond Titan gebracht wirst."
    „Nein!" Gender sprang auf den Sitz und trommelte gegen die Wandung der Fahrgastzelle. „Warum nur? Warum? Mein Ziel ist der Mars. Ich bin ein freier Bürger und kann gehen, wohin ich will."
    „Du hast recht. Aber es herrscht Ausnahmezustand. Den Anordnungen des LFT-Kommissars und seiner Beauftragten ist Folge zu leisten.
    Dieses Fahrzeug bringt dich nach Titan."
    Timmersson Gender sank in sich zusammen. Für den Rest der Reise sprach er kein Wort mehr.
     
    *
     
    Warum nicht gleich?
    Die Anwesenheit des rätselhaften Mannes auf Titan sprach allen vorigen Anweisungen Geo Sheremdocs hohn. Erst Mimas, dann Terra und jetzt endlich der wichtigste Saturnmond. Das hätte Sheremdoc gleich haben können.
    Boris Siankow war der LFT-Kommissar von Anfang an unsympathisch gewesen. Bestimmt hatte Sheremdoc seine Vorzüge und Qualitäten, aber in Sachen Wissenschaft hätte es ihm gut zu Gesicht gestanden, sich nicht einzumischen.
    Der Nexialist betrachtete das Hologramm vor der Wand. Es zeigte die Kabine, in der Timmersson Gender untergebracht war. Der merkwürdige Terraner trug einen

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