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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gestalt einer abgeplatteten Kugel. Sie ähnelte ein wenig dem größten der gasförmigen Planeten in diesem Sonnensystem. Nur die Konstellation aus schmalen, unscheinbaren Ringen, die den Gasriesen begleiteten, fehlte.
    „Es handelt sich um eine Anomalie des Raumes, um eine Abweichung in der Raumkrümmung. Ich komme." Rhoubil beschleunigte das Beiboot und lenkte es dicht an den oberen Schichten der Atmosphäre vorbei in Richtung des Standorts der STORMON.
    Deren Gestalt änderte sich proportional zur Beschleunigung der TAUVAN.
    „Ich brauche deine Hilfe nicht", klang es aus dem rot wallenden Nebel, in dessen Mitte er die Gestalt des Ritters im Beiboot wahrnahm. „Was ist mit den Messungen?"
    „Sie sind in diesem Augenblick beendet. Ich überspiele dir die Werte. Die Anomalie zieht sich in Richtung des Planeten zurück."
    „Folge ihr."
    Der Orbiter änderte den Kurs und lenkte das Beiboot in Richtung Shjemath. Über den dichten Schichten der Atmosphäre flirrte und irrlichterte es, und für einen Augenblick erschien ein Stück der Oberfläche mitsamt dem Luftraum abgeschnitten. Hier spielten nicht nur räumliche Schwankungen eine Rolle.
    Rhoubil begann vor Aufregung zu fiebern. In dieser Deutlichkeit hatten sich die Phänomene bisher noch nie gezeigt. Eine Zunahme der Intensität bedeutete einen Anstieg der Gefahren. Mit einer flinken Bewegung aktivierte der Orbiter den Temporal-Alarm und erreichte so, daß das Schiff seines Ritters mit einem mächtigen Satz weit hinaus ins All schoß. Die STORMON besaß wieder ihre normale Gestalt, und das rote Wallen dicht neben Rhoubil stabilisierte sich und wurde zu einem mächtigen Hologramm, das sich neben ihn schob. Permanoch von Tanxbeech wirkte ein wenig kleiner als in Wirklichkeit, doch das änderte nichts an dem Respekt, den der Gentlever gegenüber seinem Ritter empfand.
    Im nächsten Augenblick schrie Rhoubil auf. Ein grelles Leuchten raste von der Wand her auf ihn zu und verschlang ihn. Gleichzeitig fand er sich im Steuerraum des Ritterschiffes wieder und erblickte den Rücken Permanochs vor sich.
    „Wie hast du das gemacht?" Verblüfft bewegte er sich auf den Ritter der Tiefe zu. „Von dieser Möglichkeit hast du mir nie erzählt."
    „Es bestand kein Anlaß dazu. Du bist in Sicherheit, das allein zählt.
    Wie du siehst, lenke ich das Beiboot in die Nähe der Zeitanomalie und versuche, mit seinen Aufnahmesystemen hinter die Dinge zu blicken.
    Irgendwo dort drunten existiert ein Übergang in eine andere Dimension oder in eine andere Zeit. Etwas ist dort. Vielleicht handelt es sich um eine Gefahr, die wir bisher unterschätzen. Finde heraus, worum es sich handelt, Orbiter."
    „Ja, mein Ritter."
    Fieberhaft machte Rhoubil sich an die Auswertung des bereits vorliegenden Materials. In Sekundenschnelle erstellte er Hochrechnungen über eine Ausdehnung der Erscheinung sowie die damit verbundene Gefährdung Shjemaths und der STORMON. Die Ergebnisse machten ihn nachdenklich und ließen ihn in dumpfes Brüten verfallen. Er achtete nicht einmal darauf, daß das Beiboot sich mit hoher Beschleunigung auf die Zeitanomalie stürzte und zu spät kam.
    Die Erscheinung über dem Planeten verlor an Intensität und erlosch wenig später. Alle Werte waren normal; das Beiboot drehte ab und flog in Richtung des Mutterschiffes.
    „Wir sind zur rechten Zeit in diesem Sonnensystem erschienen", bekräftigte Permanoch von Tanxbeech. „Und bald werden wir mehr zu tun bekommen."
    Rhoubil stimmte ihm zu. Umsonst hatten die Kosmokraten sie nicht an diesen abgelegenen Platz im Universum geschickt.
    Keine drei Tage dauerte es, bis die nächste Störung auftrat. Sie meldete sich mit einem Erdbeben, das den Äquatorbereich Shjemaths erschütterte und dort etliche Millionen Kubikmeter Staub und Gestein verschwinden ließ. Messungen mit den Geräten der sofort nach unten sinkenden STORMON ergaben, daß das Material an der Oberfläche irgendwo vorhanden war, durch eine Art Raumzeitfalte jedoch an einem anderen Ort existierte.
    Das unbemannte Beiboot versuchte, diesen Ort ausfindig zu machen.
    Es gelang nicht, und Permanoch schickte Rhoubil zurück in seine TAUVAN. Der Orbiter aktivierte das Submetron und tastete den gesamten Raum über dem Äquator ab.
    „Die Werte ergeben keinen Sinn, Permanoch. Es ist lediglich eine Verzerrung der Normalwerte. Der Einfluß, woher auch immer er, kommt, tritt bislang nicht deutlich in Erscheinung."
    Die Störungen des Raum-Zeit-Kontinuums nahmen zu. Siebzigmal

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