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1709 - Der Wächter von Rotsand

Titel: 1709 - Der Wächter von Rotsand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwischen ihm und seinem Ritter. Schlanke Gliedmaßen und große, hochstirnige Schädel ohne die Spur eines Haarbewuchses zeichneten sie aus. Sie trugen enganliegende Kombinationen von goldener Farbe, und ihre Haut schimmerte in einem fast identischen Farbton.
    „Willkommen in unserer Zuflucht", vernahmen sie die Worte in der Sprache, die jeder Ritter der Tiefe benutzte. „Es ist lange her, seit wir zum letztenmal Besuch erhielten. Das war nicht einmal hier, sondern auf einer Welt, die wir als Zwischenstation benutzten, um unsere Spur zur verwischen. Jetzt aber seid ihr gekommen, und wir bitten euch, unseren Aufenthaltsort geheimzuhalten."
    „Ihr seid Shuwashen", stellte Permanoch von Tanxbeech fest; das überraschte die Wesen in deutlich sichtbarer Weise. „Von euch habe ich gehört, als ich noch nicht mit meinem Orbiter zusammenarbeitete.
    Ihr seid aus eurer Heimat geflohen?"
    „Ja." Die Shuwashen erzählten von ihrem sterbenden Heimatplaneten und der Bedrohung durch eine kriegerische Roboterzivilisation, vor der sie nach schweren Verlusten und dem Untergang fast des gesamten Volkes auf allen Kolonialwelten aus ihrer Heimatgalaxis flohen. Auf dem vierten Planeten einer gelben Sonne nahmen sie Zuflucht und versteckten sich in Kavernen tief unter der Oberfläche.
    „Zum zweitenmal sind unsere Tage gezählt", fuhr der Berichterstatter der Shuwashen fort. „Die Oberfläche von Lillebo, wie wir diesen Planeten in unserer Sprache nennen, verändert sich. Der Sauerstoffgehalt der Lufthülle nimmt spürbar ab, und eines Tages werden wir dieses wertvolle Gas nur noch aus dem Gestein des Bodens gewinnen können. Dies ist ein aufwendiger Prozeß, der viel Energie kostet und uns wegen seiner Emissionen zum Verhängnis werden könnte. In ein paar tausend Jahren wird unsere Zuflucht zu unserem Grab werden. Die Roboterzivilisation hat dann endgültig gesiegt. Vielleicht wird sich aus ihr eines Tages etwas anderes entwickeln, wir wissen es nicht. Jetzt aber überzieht sie das Universum mit Krieg und rottet viele Völker aus, wenn es nicht bald gelingt, sie zu zerstören."
    „Die Mächte der Ordnung beobachten sie bereits und werden eingreifen, wenn es an der Zeit ist. Zunächst gilt es eine Erscheinung zu untersuchen, die diesen Planeten betrifft."
    Der Ritter der Tiefe berichtete von seinem Auftrag; er merkte bald, daß die Shuwashen keine Möglichkeit besaßen, die bisherigen Erscheinungen über der Oberfläche anzumessen. Die Eröffnung, daß die Gefahr für sie nicht allein in dem sich langsam verflüchtigenden Sauerstoff der Atmosphäre bestand, machte sie schweigsam und wenig gesprächig. Sie zogen sich zurück und ließen ihre Gäste allein.
    Permanoch und sein Orbiter nutzten die Gelegenheit, um sich genau umzusehen. Die Shuwashen hatten an alles gedacht, um dem vermutlich letzten Rest ihres Volkes das Überleben zu sichern. Je tiefer die Stollen und Schächte führten, desto größer und umfangreicher wurden die Anlagen. Über zweihunderttausend Männer, Frauen und Kinder lebten hier. Sie ernährten sich von Kunstspeisen und aufbereitetem Brei aus Pflanzen, die kleine, unauffällige Roboter an der Oberfläche ernteten und in die Tiefe schafften. Vom Grund eines der Seen gab es eine direkte Wasserleitung in die Tiefe, und die Abwässer versickerten irgendwo in den Schründen des planetaren Gesteinsmantels, verdampften dort oder wurden von porösen Gesteinsschichten aufgesogen.
    Als Permanoch und Rhoubil nach vielen Stunden wieder in die Empfangshalle zurückkehrten, warteten drei Shuwashen auf sie.
    „Wir möchten, daß ihr Lillebo und dieses Sonnensystem so schnell wie möglich wieder verlaßt", forderten sie. „Unsere Sicherheit ist wichtiger als die Gastfreundschaft. Von einem Ritter der Tiefe erwarten wir, daß er dies anerkennt."
    „Nicht, daß ihr meint, wir wollen euch etwas wegessen", empörte sich Rhoubil. „Unser Geschmack unterscheidet sich deutlich von dem euren. Unser Auftrag hält uns für eine Weile auf Shjemath und in seiner Nähe fest. Seid beruhigt! Ihr habt einen kleinen Einblick in unsere technischen Möglichkeiten erhalten. Niemand wird etwas von unserer Anwesenheit bemerken."
    „Das glaubten wir bisher. Aber seit ein paar Augenblicken können wir euer Schiff wahrnehmen."
    Die Reaktion des Ritters der Tiefe ließ sich mit den Augen kaum verfolgen. In einem Sekundenbruchteil analysierte er die Situation bei der STORMON. Er gab mehrere Befehle an die Schiffssteuerung durch und wandte sich zum

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