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171 - Todfeinde

171 - Todfeinde

Titel: 171 - Todfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Moska aufgebrochen waren; jedenfalls dann, wenn das Trio im Freien übernachten musste, und das musste es oft.
    Unangenehm. Auch für Black natürlich. Trotz der Jahreszeit war es kalt. Der Staub und der Wasserdampf, den die Nuklearexplosionen in den Himmel gejagt hatten, wirkten wie ein undurchdringlicher Sonnenschirm über dem russischen Festland.
    Mr. Black pfiff ein paar Takte der antiken US-Hymne.
    Miss Hardy unterbrach ihre Schnarcherei ein paar Atemzüge lang, um dann mit umso größerer Hingabe weiter zu sägen. Black verzog die Mundwinkel; nichts zu machen.
    Tautropfen aus der Krone über ihm fielen ihm ins Gesicht. Er schaute zum Himmel. Die Morgendämmerung machte keine nennenswerten Fortschritte. Wahrscheinlich würde es auch an diesem Tag nicht richtig hell werden; und warm gleich gar nicht.
    Black dachte an Moska. Die Einwohnerzahl der Ruinensiedlung war spürbar geschrumpft. Viele Kämpfer, die ihm in die Schlacht am Kratersee gefolgt waren, hatten bei der Katastrophe dort ihr Leben verloren. [1] Ein Jammer für die Ruinensiedlung an der Moskwa.
    Andererseits hatte Black nach seiner Rückkehr für stabile politische Verhältnisse gesorgt. Es war ihm sogar gelungen, die Nosfera in die kleine Ruinenstadt-Gesellschaft zu integrieren. Mr. Black hatte ein gutes Gefühl, wenn er an Moska dachte.
    Er schloss die Augen und dachte an Waashton. Das Ziel. Unerreichbar eigentlich, jetzt, wo nach den massenhaften Nuklearexplosionen und dem seltsamen elektromagnetischen Impuls, der nicht enden wollte, nicht einmal mehr eine Taschenlampe funktionierte. Von einem Motor, mit dem man ein Schiff antreiben könnte, ganz zu schweigen.
    Honeybutt Hardy hatte aufgehört zu schnarchen.
    Black öffnete die Augen. Sie hockte im Schneidersitz auf den Fellen und blinzelte ihn an. »Morgen, Mr. Black.« Sie gähnte. »Gut geschlafen?«
    »Nein. Sie haben schon wieder geschnarcht.«
    »Oh, das tut mir Leid, Sir.« Fröstelnd zog sie die Schultern hoch.
    »Beginnen Sie den neuen Tag nicht gleich mit einer Lüge, Honeybutt.«
    »Nein, ehrlich…!«
    »Ich denke gerade darüber nach, ob ich es uns dreien zutraue, ein Segelschiff heil über den großen Teich zu steuern.« Prüfend musterte er ihr schwarzes Gesicht.
    »Trauen Sie uns das zu, Miss Hardy?«
    »Nun, Sir – falls wir das Segelschiff ihrer Träume jemals finden, und dazu noch den einen oder anderen erfahrenen Skipper gewinnen können, sähe ich da eine gewisse Chance.«
    »Ein Vorschlag, Mr. Black.« Von jetzt auf gleich sprang Hacker aus den Decken, stand auf und streckte sich.
    »Lassen Sie uns das diskutieren, sobald wir ein Schiff haben, okay?« Er warf sich auf den Boden und begann Liegestützen zu machen. Mr. Black beobachtete ihn mit hochgezogenen Brauen. Insgeheim bewunderte er den schwulen Kahlkopf – je widriger die Umstände waren, desto disziplinierter hielt er sich fit.
    »Nach allem, was man sich in Moska erzählt, gibt es in St. Petersburg einen Hafen«, sagte Black. »Und dazu einen regen Handel mit den Völkern und Stämmen des Nordens und der Westküste. Also werden wir dort auch ein Schiff auftreiben.«
    »Nicht zu vergessen die Leute der Bunkerliga.«
    Mindestens zwanzig Liegestützen hatte er schon gemacht, und noch immer keuchte Hacker nicht.
    »Die sind entweder am Kratersee gefallen oder längst vor ihren unterirdischen Schotten verhungert.« In Gedanken zählte Black die Liegestützen mit.
    »Sie meinen, diese Leute hätten es versäumt, ihre Tore ins Freie mit manueller Mechanik auszustatten?«
    »Genau das meine ich, Mr. Hacker.« Black schüttelte den Kopf vor Staunen: Hacker hatte die dreißigste hinter sich gelassen und zeigte noch immer kein Anzeichen von Ermattung.
    »Wie lange werden wir noch brauchen, bis wir in St. Petersburg sind?« Honeybutt seufzte sehnsüchtig. »Ich will endlich mal wieder gepflegt baden und schlafen.«
    »Was weiß ich?« Mr. Black zuckte mit den Schultern.
    »Drei Wochen? Vier Wochen? Oder länger? Lassen wir uns überraschen.«
    ***
    Eigentlich mochte der General diese weißen Bäume, die selbst an der Nordküste des fremden Kontinents in ganzen Wäldern wucherten. Aber zu einem Kreuz zusammengebunden sahen ihre Äste noch trauriger aus, als Kreuze an sich schon auszusehen pflegten.
    Zu dritt standen sie am Fußende des frischen Erdhügels, Private Daniels links und Sergeant Peterson rechts von General Crow, der diesen Titel noch immer bevorzugte, obwohl er gleichzeitig auch den des Präsidenten der Vereinigten

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