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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben werden. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Dann bleibt ihre Drohung also bestehen?«
    »Sagen wir so: Wir werden sie nicht vergessen, und das solltest du auch so halten, denn sie hat dich genauso auf die Liste gesetzt wie uns, die Conollys, Sir James und Jane Collins.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich überhaupt nicht. Schließlich hat Jane ihr lange Zeit über Zuflucht gewährt. Sie hat bei ihr gelebt und konnte sich sicher fühlen.«
    »Alles vergessen, Glenda. Sie ist jetzt wieder zu ihren Ursprüngen zurückgekehrt.«
    »Dann kann man sich also nicht freuen oder jubeln.«
    »Nur teilweise.«
    »Na, das ist schon mal ein Vorteil.«
    »Wenn du das sagst, wird es wohl so sein.«
    Suko und ich verschwanden in unser Büro. Der Tag war zwar fortgeschritten, aber noch nicht so weit, als dass wir hätten Feierabend machen können. Ich dachte an Jane Collins, die von Glenda erwähnt worden war. Natürlich hatte ich meine alte Freundin eingeweiht, und die Detektivin war froh gewesen, zunächst mal nichts von ihrer ehemaligen Mitbewohnerin hören zu müssen.
    Ob das tatsächlich zutraf, hatte ich ihr nicht bestätigen können. Bei Justine Cavallo musste man immer mit allem rechnen. Sie war für jede böse Überraschung gut.
    Suko schaute mich an und verzog die Lippen. »Du siehst aus wie jemand, der noch nachdenkt und mit sich nicht im Reinen ist. Kommt das ungefähr hin?«
    »Ja, so ähnlich.« Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »So richtig kann ich es noch nicht fassen, dass wir sie los sind. Ich denke noch immer an die Zeiten, als sie mit Mallmann zusammen war, sich dann auf unsere Seite geschlagen hat und nun von seiner Seele erfüllt ist, die ihr der Spuk aufgezwungen hat. Sie ist ziemlich mächtig geworden und sie wird weitermachen, wenn sie einen Weg gefunden hat.«
    »Denkst du, dass sie in Avalon zurechtkommt und sich dort irgendwelche Verbündete sucht, um gegen ihre neue Feindin zu kämpfen? Denn nichts anderes ist Nadine Berger doch. Sie hat ihr den ersten großen Triumph vor der Nase weggeschnappt.«
    »Das muss man so sehen.« Ich stellte die Tasse auf den Schreibtisch. »Aber ich glaube, dass Nadine sich zu wehren versteht. Avalon ist zu ihrer neuen Heimat geworden, und sie hat dort sicher große Kräfte sammeln können, davon bin ich fest überzeugt.«
    »Wir werden sehen. Irgendwann wird es zu einem Zusammentreffen kommen, und ich hoffe, dass sich die Spanne noch lange hinzieht.«
    »Wir werden sehen.« Abhaken wollte ich das Thema nicht. Ich hätte es nur gern aus dem Kopf gehabt, denn wir saßen nicht hier, um Urlaub zu machen. Das auf keinen Fall, denn aus Erfahrung wussten wir, dass die andere Seite uns kaum eine Atempause gönnte.
    Auch jetzt nicht?
    Ich schaute schon ziemlich skeptisch, als sich das Telefon meldete, ich blickte auf das Display und sah, dass die Nummer unterdrückt worden war.
    »Willst du abheben, John?«
    »Ich will nicht, ich muss.«
    »Dann bitte.« Er lehnte sich zurück und grinste von Ohr zu Ohr.
    Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, wer hier etwas von mir wollte und meldete mich gut hörbar.
    »Sinclair.«
    »John Sinclair?«
    »In der Tat! Ich habe doch wohl laut genug für Sie gesprochen.« Mir hatte der leicht aggressiv klingende Tonfall des Anrufers nicht gefallen, und meiner hatte sich ähnlich angehört.
    »Sie wollte ich sprechen.«
    »Und wer sind Sie?«
    »Sam Fuller. Ich arbeite im Innenministerium und vertrete hin und wieder den Minister. Wie ich von Ihrem Chef erfuhr, haben Sie das Problem dieser Justine Cavallo gelöst.«
    »Ja, das haben wir wohl.«
    »Für immer?«
    Nach dieser Frage hätte ich am liebsten aufgelegt, da ich jedoch manchmal ein netter Mensch war, tat ich es nicht, und Fuller bekam seine Antwort.
    »Das kann man nicht so genau sagen. Es ist uns nicht gelungen, diese Person zu vernichten, sondern …«
    Er ließ mich nicht ausreden. »Ein schwaches Bild, Sinclair.«
    Mein Gesicht rötete sich, weil die Wut in mir hochstieg. Was bildete sich dieser Scheißtyp nur ein? Ich musste mich schon zusammenreißen, um die Antwort möglichst ruhig zu geben.
    »Wir haben sie vertrieben und denken nicht, dass sie so schnell zurückkehren wird.«
    »Aha, es gibt sie noch!«, hörte ich die Antwort nach einem heftigen Schnaufen.
    »Aber nicht mehr hier.«
    »Wo dann?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Jedenfalls brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen und können weiterhin ruhig schlafen.

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