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1711 - Der Mond-Mönch

1711 - Der Mond-Mönch

Titel: 1711 - Der Mond-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maschine auf, sodass er mich nicht sah. Aber er vermisste seinen Kumpan und schrie dessen Namen, der sich wie Sergej anhörte.
    Der meldete sich nicht.
    Das machte den Ankömmling misstrauisch. Er lief noch ein paar Meter vor, diesmal allerdings langsamer und bewegte seinen Kopf hektisch von einer Seite zur anderen.
    Dann trat ich vor!
    Auch ich war mit einer MPi bewaffnet. Zum Kampf wollte ich es eigentlich nicht kommen lassen, aber ich wusste nicht, wie der Russe reagieren würde.
    Er sah mich!
    Er war für einen Moment unsicher, denn er wusste wohl nicht, ob er Sergej vor sich hatte. Ich stand im Schatten, hinzu kam noch die Dunkelheit.
    Noch mal rief er den Namen Sergej.
    Und diesmal erhielt er eine Antwort. Nur nicht von seinem Kumpan, sondern von mir.
    »Sergej wird nicht kommen.«
    Ich hatte laut genug gesprochen, um ihn akustisch zu erreichen. Ich sah, dass er zusammenzuckte, dann wehte so etwas wie ein wütender Heullaut aus seinem Mund.
    Plötzlich fing er an zu rennen, aus seinem Mund drangen Schreie, und im nächsten Augenblick riss er seine Waffe hoch und drückte ab.
    Ich sah die Mündungsflämmchen vor der Maschinenpistole tanzen, warf mich zu Boden und dachte daran, dass er auch den Hubschrauber treffen konnte, was für Karina und mich eine Katastrophe gewesen wäre.
    Er schrie und schoss.
    Dabei schwenkte er die Waffe, ich sah auch die Kugeln in den Schnee einschlagen, aber zum Glück nicht in meiner Nähe, sondern weiter entfernt.
    Ich konnte ihn nicht näher herankommen lassen. Da brachte auch ein Warnschrei nichts, es gab nur eine Antwort.
    Zurückschießen.
    Ich blieb auf dem Boden liegen, rollte mich zur Seite und hob die MPi an. Dann drückte ich ab, bewegte die Waffe auch, um eine Streuwirkung zu erzeugen. Die Kugeln rissen die Schneeschicht auf, kamen dem Mann immer näher, der plötzlich aufschrie und dann umfiel, als wären ihm die Beine unter dem Leib weggeschlagen worden.
    Ich wusste nicht, wo ich ihn erwischt hatte. Er rollte über den Schnee, er warf seine Waffe weg und hatte die Hände frei, um sie gegen seinen Körper zu pressen.
    Diesmal schrie er nicht, doch sein Stöhnen war laut genug, um mich zu erreichen.
    Es wurde Zeit. Die Schüsse waren gehört worden, und es waren noch drei Bewaffnete unterwegs. Ich sah sie nicht, als ich wieder auf den Beinen stand. Sofort lief ich zum offenen Einstieg und sah Karina auf dem Pilotensitz hocken.
    »Wie weit bist du?«
    »Noch einen Moment.« Dann fragte sie: »Was ist da los gewesen?«
    »Wir hatten einen Angreifer, und ich konnte ihn ausschalten.«
    »Okay.«
    »Kann ich einsteigen?«
    »Warte noch einen Moment.«
    Es fiel uns beiden schwer, die Ruhe zu bewahren. Mir war das Blut in den Kopf gestiegen, als ich wieder zu meinem Beobachtungspunkt ging und die Straße hinabschaute.
    Es war, wie ich es mir gedacht hatte. Die drei anderen Männer waren durch die Schüsse aufgeschreckt worden und hatten ihre eigentliche Aufgabe vergessen. Sie wussten, aus welcher Richtung geschossen worden war, und jetzt rannten sie über die Straße und bildeten eine Reihe.
    Noch hatten sie mich nicht gesehen, aber sie erreichten ihren Kumpan. Dort blieben sie für einen Moment stehen und diese kleine Pause nutzte ich aus, um wieder an den Einstieg zu treten.
    »Kann ich kommen?«
    »Ja!«
    Es war genau die Botschaft, auf die ich gewartet hatte. Ich enterte die Maschine und rammte den Einstieg hinter mir zu. Dann ließ ich mich auf den Sitz des Kopiloten fallen und pustete die Luft aus.
    Ich wollte meine Freundin Karina nicht stören, die noch mit den Vorbereitungen zum Start beschäftigt war. Auch das Licht war jetzt heller geworden. Noch mal kontrollierte sie die Instrumente.
    »Können wir?«
    »Sofort, John.«
    Inzwischen hatten auch die drei Männer bemerkt, dass alles anders geworden war. Aber sie wussten noch nicht, was genau passiert war. Sie standen auf der Straße und schauten sich mit den Waffen im Anschlag suchend um.
    »Wir können!«, sagte Karina.
    Sie ließ den Motor an, stellte den Anstellwinkel der Rotorblätter steiler, und ich hörte über mir das typische Geräusch. Zugleich wurden Schneekörner und Eiskristalle in die Höhe gewirbelt.
    Die Maschine fing an zu zittern und dann hoben wir ab.
    In der Schneewolke gewannen wir allmählich an Höhe, doch ich wusste nicht, ob das reichte, den Kugeln unserer Feinde zu entkommen. Wenn die Hundesöhne auf uns feuerten, dann konnten sie die Maschine zum Absturz bringen. Das wusste auch Karina und sie

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