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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren sie unterwegs. Sie schienen begriffen zu haben, dass ihre geflügelten Helfer nichts erreicht hatten.
    Sie hatten die Verfolgung aufgenommen. Zu sehen waren sie nicht, aber das zuckende Licht der Fackeln an verschiedenen Stellen machte Johnny klar, dass sich die kleine Meute geteilt hatte, um bei der Verfolgung eine bessere Effizienz zu erzielen.
    »Warum laufen wir nicht weiter?«, flüsterte der Blinde.
    »Keine Sorge, das werden wir.«
    Er fragte weiter. »Du hast sie gesehen, wie?«
    »Ja, sie sind noch da.«
    »Und wo?«
    Es hatte keinen Sinn, wenn er Edwin belog. »Sie haben sich aufgeteilt und laufen jetzt in einer breiten Front durch den Wald. Wir müssen uns beeilen.«
    »Sieht also nicht so gut aus!«
    »Keine Panik, das schaffen wir.« Nach dieser Antwort zog Johnny den Blinden weiter.
    Edwin sprach mit sich selbst. Er brachte seine Worte flüsternd und hektisch hervor, und Johnny ließ ihn reden. Er wollte sich auf keinen Fall ablenken lassen.
    Vor ihm tanzte das Licht seiner Taschenlampe. Ein normales Laufen war nicht möglich. Der helle Strahl glitt mal über den Boden, dann traf er Baumstämme oder fuhr in die Lücken, die es zwischen ihnen gab. Der Schnee erschwerte die Flucht. Beide kamen nicht so schnell voran, wie sie es sich vorgestellt hatten.
    Johnnys Kondition war gut. Er hoffte nur, dass auch sein Schützling durchhielt und nicht plötzlich schlappmachte. Ein Wunder wäre es nicht gewesen nach allem, was er durchgemacht hatte. Er musste zudem wahnsinnige Schmerzen haben, und Johnny war von der Brutalität der Vogelmenschen entsetzt. Für ihn waren es keine Dämonen, sie hatten sich einer anderen Kraft nur angenähert, und trotzdem war diese Grausamkeit nicht zu begreifen. Johnny hoffte, dass er diesen Personen irgendwann die Masken entreißen konnte. Viel Hoffnung hatte er allerdings nicht.
    »Wenn sie uns finden, werden sie uns kaltmachen!«, keuchte der Blinde in Johnnys Nacken. »Die kennen keine Gnade. Das habe ich am eigenen Leib erfahren. Sie wollen jeden aus dem Weg schaffen, der sie stört.«
    »Kennst du sie denn?«
    »Ja. Sie wollen ein Projekt verhindern. Und sie haben sich aus verschiedenen Regionen zusammengefunden. Sie alle sprechen von Mandragoro, ihren großen Beschützer. Sie stehen auf seiner Seite und wollen keinesfalls, dass hier in der Natur ein Eingriff vorgenommen wird. Aber ich kann nichts dafür, ich bin nur im Zug, den sie auch hassen, sich aber daran gewöhnt haben. Schlimmer wäre eine Autobahn gewesen. Sie wollen sich nicht damit abfinden, dass man hier in der Nähe baut, das ist alles. Und deshalb halten sie von Beginn an dagegen.«
    Johnny wusste Bescheid. Er hielt sich mit einem Kommentar zurück.
    Er schätzte die Umwelt ebenfalls sehr, aber er ging nicht so weit und brachte andere Menschen um oder verletzte sie, nur um etwas zu verhindern. Zudem hätte er sich auch nicht mit einer dämonischen Kraft verbündet.
    Und sie musste sich auch der Vögel bemächtigt haben, um sie so angriffswütig zu machen.
    Johnny Conolly war froh, sich darüber Gedanken machen zu können. Dann musste er sich nicht immer Sorgen um die Verfolger zu machen. Er schlängelte sich weiter, suchte und fand immer wieder Lücken und rechnete damit, den Waldrand bald erreicht zu haben.
    Edwin wusste, dass irgendwo das Auto seines Helfers stand, und er befürchtete, dass es gestohlen sein könnte. Als er Johnny darauf ansprach, lachte dieser nur. Dann sagte er: »Keine Sorge, so kräftig sind die Vögel nicht, dass sie einen Geländewagen packen und ihn in die Luft heben.«
    »Du bist wohl nie klein zu kriegen – oder?«
    »Doch. Aber ich zeige es nicht. Auch jetzt habe ich Schiss, dass die Verfolger schneller sein könnten.«
    Der Blinde stolperte weiter hinter Johnny her. »Und wann sind wir endlich da?«
    »Ich sehe noch nichts.«
    »Aber ich höre etwas.«
    Er musste nicht erklären, was er damit meinte, denn auch Johnny hatte die Verfolger gehört. Sie schrien sich gegenseitig etwas zu. Sie trieben sich an, und ihre Schreie hallten von hinten an die Ohren der Flüchtlinge.
    Das war kein gutes Zeichen. Johnny ging davon aus, dass sie aufgeholt hatten. In den letzten zwei, drei Minuten hatte er sich bewusst nicht nach ihnen umgeschaut, weil er sich nicht ablenken lassen wollte. Das war jetzt vorbei. Er schaute sich um und war froh, dass er Edwin nichts sagen musste.
    Einige der Verfolger befanden sich bereits mit ihnen auf einer Höhe. Links und rechts sah er den Fackelschein. Er

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