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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte auch die Stimmen deutlicher. Er vernahm das Lachen der Männer und auch die Kommentare.
    »Ich bin gleich an der Straße. Da warte ich auf sie!«
    »Okay, wir schneiden ihnen den Rückweg ab!«
    »Mist, Mist!«, jammerte Edwin. »Das packen wir nicht. Die sind schon da.«
    »Noch nicht ganz.«
    »Hör auf. Lass uns nicht mehr flüchten. Vielleicht können wir uns hier verstecken. Und von der Frau habe ich auch nichts mehr gehört. Ist die überhaupt noch da?«
    Johnny gab ihm keine Antwort. Er hatte das Licht der Taschenlampe gelöscht, um nicht so schnell gesehen zu werden, und dann schöpfte er Hoffnung, denn durch die Baumlücken entdeckte er bereits das freie Feld.
    »Wir sind gleich da!« Er machte Edwin Hoffnung, der nichts mehr sagte und einfach nur hinter Johnny herstolperte, dessen Bewegungen inzwischen auch schwächer geworden waren. Irgendwann hatte auch seine Kondition mal ein Ende.
    Aber den Rest schafften sie beide. Auch die letzten Meter durchs Unterholz unter der Schneedecke ließen sie hinter sich. Dann gab es nichts mehr, was sie noch hätte aufhalten können. Der Wald hatte sie ausgespien, und Johnnys Blick war frei, da störte ihn auch nicht mehr die Dunkelheit, denn er sah den Geländewagen dort stehen, wo sie ihn abgestellt hatten.
    Nur leider ein Stück entfernt. Sie hatten den Wald nicht an der Stelle verlassen, an der Johnny und Carlotta hineingegangen waren.
    Die Verfolger hatten eine Reihe gebildet. Die Fackeln waren noch nicht erloschen. So erkannte Johnny, wo sie sich aufhielten, und er stellte mit Schrecken fest, dass auch sie bald den Waldrand erreicht haben mussten.
    Edwin zitterte am gesamten Leib, zudem war er ziemlich kaputt. Er hielt sich nur noch mühsam auf den Beinen, aber eine Frage beschäftigte ihn dann doch.
    »Siehst du den Wagen?«
    »Ja. Er wurde nicht gestohlen.«
    »Und wo steht er?«
    »Leider nicht in der unmittelbaren Nähe. Wie müssen noch etwas laufen.«
    »Ich bin fertig.«
    »Nein, jetzt nicht. Die Verfolger sind zu nah.« Johnny zog den Blinden einfach hinter sich her, der sich wirklich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Es glich schon einem Wunder, dass er noch nicht gefallen war.
    Wäre Johnny allein gewesen, er hätte seine Beine in die Hände genommen und wäre losgerannt. Das war mit seinem Schützling nicht zu machen. Er musste Rücksicht nehmen und konnte nur so schnell laufen, wie es der Schwache zuließ.
    Und dann hörte er das befürchtete Geräusch. Dieses Rauschen über seinem Kopf. Er blieb nicht stehen, um in die Höhe zu schauen. Das tat er im Laufen und sah die drei mächtigen Vogelkörper, die über ihnen ihre Kreise zogen.
    »Sie sind da, nicht?« Edwins Zitterstimme war nicht zu überhören.
    »Ja.«
    »Und jetzt?«
    »Müssen wir schneller und besser als sie sein.«
    Eine andere Antwort wusste Johnny auch nicht.
    Er sah den Wagen, der ihm wie eine Insel der Sicherheit vorkam, aber er wusste auch, dass es fast unmöglich war, ihn ungehindert zu erreichen …
    ***
    Carlotta hatte sich zwar nicht unsichtbar gemacht, aber sie hatte zugesehen, so schnell wie möglich zu verschwinden und an einem Ort unterzutauchen, an dem sie nicht so schnell entdeckt werden konnte, selbst aber einen guten Überblick hatte.
    Das ging nur von der Höhe aus. Und sie hatte Glück gehabt, einen hohen und auch stabilen Baum zu finden, von dem aus sie einen recht guten Blick hatte.
    Durch den Schnee war der Untergrund nicht ganz so dunkel. Der Baum wuchs an einer Stelle, von der aus sie nicht nur in den Wald schauen konnte, sondern auch auf das freie Gelände. Sogar die Bahngleise fielen ihr durch ein helleres Schimmern auf.
    Den Geländewagen sah sie ebenfalls. Er musste für die Flüchtenden das Ziel sein, nur war es fraglich, ob sie es auch schafften, ihn zu erreichen. Ab und zu warf sie einen Blick nach unten, weil sie Johnny und den Blinden suchte.
    Beide waren nicht zu sehen. Dafür die Verfolger, die längst ihren Kreis aufgegeben und in breiter Front die Verfolgung aufgenommen hatten.
    Das konnte gefährlich werden. Carlotta wäre selbst gern nach unten geflogen, um den beiden Flüchtenden im Wald Gesellschaft zu leisten und ihnen bei der Flucht zu helfen.
    Das konnte sie nicht riskieren, denn es gab noch andere Gegner. Die veränderten Vögel. Sie waren darauf getrimmt, zu töten, und hatten sich an die Seite der Menschen gestellt, die ebenso dachten wie sie.
    Fanatiker, die sich mit einer dämonischen Kraft verbunden hatten, das war ein

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