Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gefährlicher Mix, der für Menschen tödlich werden konnte. Und sie hatten sich bereits ein Opfer geholt und ihm sogar die Augen ausgestochen. Für sie gab es kein Zurück mehr, und sie durften auch nicht zulassen, dass ihnen die beiden Flüchtlinge entkamen.
    Noch waren Johnny und der Blinde im Wald. Carlotta betete, dass sie den Geländewagen erreichen würden, bevor die Verfolger es schafften, ihnen den Weg abzuschneiden.
    Carlotta hörte leise Stimmen und warf einen Blick zum Waldrand hin. Dort erschienen Johnny und der Blinde. So weit sie es erkannte, war ihnen nichts geschehen.
    Sie atmete auf. Allerdings nur kurz, denn sie hörte plötzlich ein Geräusch, das ihr gar nicht gefiel.
    Das Rauschen, das entstand, wenn sich Flügel bewegten. Und nicht mal weit entfernt.
    Als Carlotta sich aufrichtete, verließ sie auch die Deckung der Baumkrone. Ein paar Brocken Schnee fielen nach unten, was sie nicht weiter störte. Etwas anderes war viel wichtiger.
    Nicht nur die zweibeinigen Verfolger hatten die Nähe des Waldrands erreicht, jetzt machten sie auch drei der veränderten Vögel bereit, sich auf Johnny und den Blinden zu stürzen, denn beide hatten den Geländewagen noch längst nicht erreicht.
    Sie schwebten an Carlotta vorbei und waren nur auf ihre beiden Opfer fixiert.
    Das Vogelmädchen startete. Die Flügel schwangen auseinander, klappten wieder zusammen, sie stieß sich noch mal ab und flog hinter den drei Vögeln her.
    Es gab schon Unterschiede zwischen ihnen. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch von der Bewaffnung, denn Carlotta hatte ihren starken Knüppel mitgenommen …
    ***
    Edwin klammerte sich an Johnny fest. Mit heftiger Stimme flüsterte er: »Bitte, sag mir, was los ist!«
    »Wir kommen im Moment nicht weiter. Leg dich am besten auf den Boden.«
    »Warum?«
    »Mach schon!«
    Edwin fragte nicht weiter. Er ging in die Hocke und blieb in dieser Haltung.
    Johnny stand breitbeinig neben ihm. Den Kopf hatte er in den Nacken gelegt, um den Himmel über sich besser unter Kontrolle halten zu können.
    Das war nicht mehr nötig. Sie waren da, als hätten sie sich aus der Dunkelheit gelöst. Im schrägen Winkel flogen sie auf Johnny zu. Sie konnten ihn einfach nicht verfehlen, und sie hatten zu dritt eine breite Front gebildet.
    Aber Johnny sah noch mehr. Es gab eine vierte Gestalt, die ihren Weg durch die Luft nahm. Sie flog hinter den drei Angreifern her.
    Johnny sah die blonden Haare im Flugwind flattern und wusste, dass es zu einem Kampf kommen würde. Sie würden es nicht mehr schaffen, sich vor den Angreifern in Sicherheit zu bringen.
    Johnny musste sich einfach Mut machen und sich anfeuern. Dazu gehörte der Schrei, der tief in seiner Kehle geboren wurde. Mit den bloßen Händen musste er kämpfen, und ihm war klar, dass er sich mehr als blutige Schrammen holen konnte.
    Drei mächtige Vögel fielen über ihn her. Jeder wollte seinen Schnabel in sein Fleisch hacken.
    Johnny hielt sich auf den Beinen, während er mit beiden Händen nach den Angreifern schlug. Er traf die Köpfe, hörte die bösen Schreie. Seine Schläge erwischten auch ihre Körper, aber er hätte es nie geschafft, sich die Brut vom Leibe zu halten, hätte es nicht eine andere Person gegeben, die ihm zu Hilfe kam.
    Plötzlich rauschte Carlotta heran. Zwei Meter über dem Boden fliegend schlug sie zu.
    Den schweren Ast hielt sie mit beiden Händen fest und drosch auf die Rücken der Angreifer ein. Sie landete nicht, sie blieb bei ihrer Aktion in der Luft, und die Angreifer dachten nicht mehr daran, sich um Johnny zu kümmern.
    Die Treffer waren knochenhart. Einer zerstörte den Kopf eines Vogels, dessen Körper zur Seite flog und auf dem Schnee liegen blieb. Einen zweiten Vogel erwischte Carlotta mit einem Rammstoß zwischen die Flügel.
    Auch Johnny hatte wieder Mut gefasst. Er setzte seine Fäuste ein und sah einem Vogel nach, der in den Schnee flog und von dort aus wieder starten wollte.
    Das schaffte er nicht, weil Johnny mit beiden Füßen voran auf seinen Körper sprang. Das Gezappel war ihm egal. Er trat gegen den Kopf, bevor das Tier fliehen konnte. Dann war plötzlich Carlotta in seiner Nähe und stieß ihn weg.
    Sie erledigte den Rest mit ihrem Knüppel, den sie fast so sicher führte wie ein Kendo-Kämpfer seinen Stock.
    »Lauft zum Wagen!«
    Johnny wusste, dass er sich nicht weiter um das Vogelmädchen zu kümmern brauchte. Dafür zerrte er den Blinden hoch, der nur mit sich selbst sprach, wobei nicht zu verstehen war,

Weitere Kostenlose Bücher