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1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sehr anstrengend. Schweißperlen liefen über ihre Schläfen, als sie ihre Psi-Kräfte erweckte und zwang, gezielt zu wirken.
    Der erste Versuch ging fehl, doch beim zweiten Versuch klappte es.
    Die Strukturen glühten richtiggehend auf, als sie ihre Tätigkeit wiederaufnehmen konnten, und der Funktionsblock fügte sich in eine größere Einheit ein.
    Nadja war einen Moment wie betäubt, doch Milas Jubelschrei brachte sie schnell wieder zu sich.
    „Der Bordfunk! Er funktioniert wieder! Du hast es tatsächlich geschafft, den Bordfunk zu aktivieren!"
    Aufgeregt rief sie der Reihe nach die Gefährten an, um sie freudestrahlend vom ersten Erfolg zu unterrichten.
    Nadja nutzte dankbar den kurzen Moment der Erholung; sie sah das Flimmern vor Augen, und ihr Pulsschlag raste.
     
    *
     
    „Kannst du noch?"fragte Mila besorgt.
    Nadja sah wachsbleich aus, tiefe Schatten lagen unter ihren Augen, aber sie nickte. „Jetzt oder nie. Schwester. Diesen kostbaren Augenblick muß ich nutzen, sonst lerne ich es nie."
    Mila deutete um sich. „Wir haben auch gar keine andere Wahl. Sie hat es gemerkt."
    Als Nadja aufblickte, begriff sie, was Mila meinte.
    Die ätherischen Projektionen hatten sich erneut gewandelt: zu düsteren, undurchsichtigen, verkrüppelt wirkenden Geschöpfen, deren Arme und Beine zu Waffen umfunktioniert worden waren. Diese Illusionen wirbelten wütend um sie herum und führten Scheinangriffe gegen die Schwestern.
    „Ich glaube, wir bekommen bald Besuch", fügte Mila leise hinzu.
    „Weiter", wisperte Nadja. „Sag nichts den anderen."
    Von der reparierten Systemstelle aus folgten sie der Spur weiter.
    Einige Zeit irrten sie herum, bis Nadja wieder eine Übereinstimmung mit der Erinnerung fand. Sie stellte dabei fest, daß sie die von Mila übermittelten Bilder tatsächlich fotografisch speichern konnte und selbst durch ihre seinerzeitige instinktive Überreaktion noch einigermaßen klare Erinnerungsfragmente übriggeblieben waren, um die Strukturen miteinander zu vergleichen und sich zurechtzufinden.
    Die Reparatur ging jetzt schneller voran, aber sie war weiterhin anstrengend. Mila versuchte, Nadja zu unterstützen, soweit es nur ging.
    Vorsichtig „lötete" die Strukturformerin die nächsten Bruchstellen zusammen, von denen sie glaubte, daß sie zum Lernprogramm gehörten.
    Nach mehreren vergeblichen Versuchen hatte Nadja das Gefühl, die richtige Reihenfolge herausgefunden zu haben. Mila löste sich ein wenig aus der Verbindung, um die Sensorfelder des Kommandosessels zu aktivieren.
    „Achtung, Reaktivierung des Kontrollschutzprogramms", erscholl Algaans kühle Stimme.
    Die Zwillinge hatten für einen Moment das Gefühl, als bliebe ihnen das Herz stehen.
    „Achtung, Warnung!" fuhr das Lernprogramm fort. „Fatale Fehler im System. Lernprogramm kann nicht aktiviert werden. Umschaltung auf Notsysteme. Aktivierung Notspeicher..." Ein Knacksen und Pfeifen, dann war alles still.
    „Weiter", drängte Mila.
    „Bin ja schon dabei", keuchte Nadja. Der Schweiß rann in Strömen.
    „Ohne unsere ausführlichen Vorversuche hätte das nie geklappt", flüsterte sie.
    „Hoffentlich kommt jetzt nichts mehr dazwischen...eine nah materialisierende Schneeflocke etwa..."
    „Halt durch", sagte Mila energisch.
    „Kümmer dich nicht darum, konzentrier dich lieber."
    „Hilf mir..."
    „Ich bin da, Nadja. Ich bin da." Fieberhaft machten sie weiter, wohl wissend, daß sie nur noch wenige Stunden, vielleicht sogar nur noch Minuten Zeit hatten. Die vorher getarnten und vorsichtigen Versuche erwiesen sich jetzt als richtige Entscheidung. Sie hatten die Abruse lange genug hinhalten können.
    Die Angriffe der Projektionen wurde heftiger und wilder, doch die Zwillinge achteten nicht darauf. Jetzt mußte alles klappen, sonst waren sie verloren.
     
    *
     
    Reginald Bull hastete den Gang entlang und rannte fast durch Alaskas Schott hindurch. Gucky war schon da.
    „Auf in die Zentrale", keuchte er. „Gucky, wie fit bist du?"
    „Ich fühle mich mies, Bully", antwortete der Ilt.
    „Egal." Bull winkte ab. „Die Abruse scheint sich voll auf die Zwillinge zu konzentrieren, das müssen wir ausnutzen. Sie werden unsere Hilfe brauchen."
    In großer Eile machten sie sich auf den Weg zur Zentrale. Tatsächlich fanden sie den Weg ohne Hindernisse.
    Beide Frauen kauerten völlig verkrampft in dem Formenergie-Sessel, von rasenden Stürmen umgeben. „Was können wir...", begann Bull, doch er wurde von einer seelenlosen Stimme

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