1714 - Der Cockpit-Dämon
weiß nicht, wie ich es sagen soll. Es haben sich einige retten können, und sie suchten sich ein einsames Gebiet aus, wo man sie nicht so leicht findet.«
»In diesem Gebiet stehen wir.«
»Du sagst es.«
»Und wer hat sie getötet?«
Der Rote Ryan zuckte mit den Schultern. Diese Antwort reichte mir.
»Du also?«
»Das will ich nicht verhehlen.«
Ich nickte und fügte eine Frage hinzu. »Aber …«
»Da hast du das richtige Wort ausgesprochen. Aber es ist mir nicht gelungen, alle zu stellen. Sie sind sehr viele. Sie sind mächtig. Und so laufen noch einige von ihnen hier auf der Erde herum. Ich denke, dass sie eine neue Heimat suchen, und sie werden sich dabei unter die Menschen mischen.«
Da hatte ich meine Zweifel. »Wie kommst du darauf? Die Männer in Grau sehen zwar aus wie Menschen, unterscheiden sich aber trotzdem von ihnen. Sie würden immer auffallen, das sollte auch dir klar sein.«
»Da widerspreche ich nicht, John. Aber du darfst nicht vergessen, dass sie flexibel sind, und sie sind nicht zum ersten Mal auf dieser Erde. Denk an früher.«
»Das stimmt.« Wir hatten wirklich einige haarsträubende Abenteuer mit ihnen erlebt. Ich dachte auch daran, wie schnell sie verschwinden konnten, und an ihre Waffen, die schwarzen Steine, die eine tödliche Energie aussandten und Material einfach verdampfen konnten.
Das alles schoss mir durch den Kopf, und das Lachen blieb mir im Halse stecken.
»Wie sieht es aus, Ryan? Kannst du uns sagen, mit wie vielen Gegnern wir es noch zu tun haben?«
»Leider kenne ich die genaue Zahl nicht. Ich habe sie hier entdeckt. Dabei gehe ich davon aus, dass es nicht alle gewesen waren, die den Sprung geschafft haben. Es müssen noch weitere von ihnen existieren. Wo sie sich allerdings aufhalten, weiß ich nicht. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sie wieder zusammengefunden haben und nicht weit von hier entfernt leben.«
Jetzt sagte auch Suko etwas. »Du sprichst also von diesem Gebiet hier, das ich mal als großräumig bezeichnen möchte und auch einsam, denn ein Dorf oder eine Stadt haben wir nicht gesehen. Nur viel Natur und Umgebung. Da werden sie es schwer haben, auf irgendwelche Menschen zu treffen, die ihnen eine Heimat bieten können.«
»Das denke ich auch.«
Ich grinste etwas schief. »Soll ich jetzt fragen, wo das Problem liegt?«
»Das kannst du.«
»Und weiter?«
»Es gibt hier zwar viel Natur und Umgebung, wie Suko so treffend sagte, und ich habe bei meiner Ankunft etwas entdeckt, das mich nicht losgelassen hast.«
»Sag schon.«
»Ich meine den Flugplatz.«
Jetzt war es heraus. Suko und ich schauten uns an, und unsere Gesichter zeigten eine gewisse Verständnislosigkeit.
Das wunderte den Roten Ryan. »Kennt ihr ihn denn nicht?«
»Nein«, gab Suko zu. »Wir haben auf der Fahrt hierher nur ein Hinweisschild gesehen. Ich glaube nicht, dass von dort aus viele Passagiere starten und …«
»Da hast du recht. Dieser Flugplatz ist nur für Frachtmaschinen bestimmt. Das habe ich herausgefunden. Er befindet sich zudem in privater Hand. Es gibt einige Firmen, die haben sich an ihm beteiligt. Und hier stört es niemanden, wenn die Maschinen landen. Egal, ob am Tag oder in der Nacht.«
»Hat er auch einen Namen?«, fragte ich.
»Gantry Airport«, sagte Suko.
Ich stutzte. »Woher weißt du das?«
»Das las ich auf dem Schild.«
Der Rote Ryan übernahm wieder das Wort. »Ich kann mir vorstellen, dass dieser einsam gelegene Flugplatz für die Männer in Grau eine ideale Startbasis ist. Man darf sie auf keinen Fall unterschätzen, denn traue ich ihnen zu, eine Maschine zu entern, ohne dass sie dabei entdeckt werden.«
»Und dann?«, fragte ich.
»Haben sie freie Bahn.«
Suko stellte eine andere Frage. »Gibt es unter diesen Männern in Grau auch einen Anführer?«
»Das ist durchaus möglich. Genaues kann ich euch nicht sagen. Ich habe mich in diesem Gebiet umgeschaut. Ich habe erlebt, dass sich nicht alle dieser Männer in Grau in dieser Umgebung verkrochen haben. Bevor ich sie tötete, habe ich mir einen besonders vorgenommen. Ich musste ihn schon hart angehen, um von ihm zu erfahren, dass dieser Flughafen eine Rolle spielt.«
»Dann sollten wir hinfahren«, sagte Suko. Seine nächste Bemerkung klang wie eine leichte Beschwerde. »Bisher haben wir einen großen Umweg gemacht.«
»Nicht ohne Grund.« Der Rote Ryan hob beide Hände. »Ich wollte euch zeigen, dass unser Eingreifen unbedingt notwendig ist. Es dauert sicher seine Zeit, bis sie den
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