Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war eine Ablenkung. Die Bewertung entsprach zwar nur der Farbpsychologie und dem Wertgefühl der Galaktiker, aber dieser äußerst edel und auch ein wenig unheimlich wirkende Marmor - es war, als enthalte er geheime Kräfte - schien klarzustellen, daß man sich nun dem Wichtigsten und Wertvollsten des Kristallschiffes näherte, dem Allerheiligsten...
    Nadja streckte ihre besondere Wahrnehmung nach dem Kristall aus, geführt von Mila, die in ihrer Nähe stand.
    Der erste Kontakt war schockierend.
    Es war, als falle man in einen tiefen Schacht. Da war etwas, aber dieses Etwas ließ sich nicht erfassen, es bot der Wahrnehmung keinen Widerstand, sondern schien sie gleichsam in sich aufzusaugen. Es war, als fasse sie einen Körper an, um seine Härte zu spüren, und habe vielmehr das Gefühl, von diesem Körper aufgesogen zu werden.
    Kälte, von dem Kristall ausgehend, über Mila weitergeleitet, breitete sich in Nadja aus.
    Nadja wußte: Jetzt waren sie allein.
    Gucky hatte darauf verzichtet, seinen Gefährten vorzuführen, wie es war, wenn er von diesem Hindernis durch die Dimensionen zurückgeschleudert wurde. Nach dem, was Mila und Nadja Vandemar in diesen Minuten zu fühlen bekamen, mußte es wohl ziemlich scheußlich sein. Niemand fing sich solche Gefühle aus freiem Willen ein.
    „Ich kriege es nicht", sagte Mila leise, „es wischt irgendwie immer wieder weg."
    „Mir geht es genauso", antwortete Nadja; sie fröstelte. Die Kälte, die von innen zu kommen schien, aus dem Allerinnersten ihres eigenen Körpers, wurde immer stärker. „Es ist, als versuche man sich in der Luft festzuhalten."
    „Das war der gutwillige Versuch", brummte Reginald Bull. „Jetzt versuchen wir es mit Gewalt..."
    Er nahm die Decke unter Feuer. Der Impulsstrahl traf auf den schwarzen Marmor und schien sogar in ihn einzudringen. Die Energien flossen nicht einfach seitlich ab oder ließen das Material verdampfen, wie man es erwarten konnte. Es war, als dringe der leuchtende Strahl tief in den Marmor ein, wo die Spitze spurlos verschwand.
    „Merkt ihr einen Unterschied?" fragte Reginald Bull die Zwillinge.
    Nadja und Mila Vandemar schüttelten synchron die Köpfe.
    „Nichts", antwortete Mila. Nadja trat einen halben Schritt zurück und zog .ein niedergeschlagenes Gesicht. Reginald Bull stellte den Beschuß ein.
    „Es ist... Das Material absorbiert die Energien auf gewisse Weise..."
    „Und es benutzt, anders kann man es nicht sagen, diese Energie dazu, sich selbst zu modifizieren. Die Strukturen dieses Marmors ändern sich ständig, ob etwas passiert oder nicht. Aber wenn etwas passiert, vollzieht sich diese Änderung blitzartig. Fragt mich nicht, wie es funktioniert, es ist einfach so. Vielleicht so: Wenn ihr mit Hitze kommt, wird das Material ultraleitend für Hitze, seine innerste Struktur gruppiert sich neu. Kommt ihr mit mechanischer Gewalt, wird das Material halb elastisch und halb ultrahart. Es ist... ein Effektabsorber, das ist das Wort. Was immer ihr versucht, um darauf einzuwirken, es muß scheitern, weil dieser Kristall...
    Es ist nicht einmal ein Kristall, kein richtiges Material, aber auch kein definierter Energiestrom... es ist... Ach, ich weiß es einfach nicht. Es ist: gordisch! Wie der Knoten."
    Sie ließ die Arme schlaff herabsinken. Perry Rhodan lächelte.
    „Damit sitzen wir fest", sagte er. „Und zwar sehr fest."
    Er wußte, wie die Situation aussah.
    Icho Tolot war nicht mehr weit von ihnen entfernt. Er hatte - nebenbei - einen Seitengang geschaffen, der Atlans Truppe auf kurzem Weg herbeiführen konnte. Nicht mehr lange, und das gesamte Team konnte sich in Perry Rhodans Nähe sammeln, von allen Seiten bedrängt und eingekreist von den unerbittlich angreifenden Kristallrobotern.
    Und vor Perry Rhodan lag die Kristallstruktur, die Nadja mit überraschender Anschaulichkeit als gordisch bezeichnet hatte. Es gab kein Verfahren, diese Struktur aufzulösen und passierbar zu machen. Sie schien im buchstäblichsten aller Sinne undurchdringlich zu sein...
    „Mila?"
    Mila Vandemar hob schwach den Kopf. Perry Rhodan lächelte ihr aufmunternd zu.
    „Ich weiß, wie es euch geht. Ihr habt leider nicht unsere Erfahrung auf diesem Gebiet, wir haben immerhin schon Hunderte von Pannen und Niederlagen hinnehmen müssen, ihr seid erst am Anfang."
    „Oh", antwortete Mila, und ihre Stimme verriet, überraschend für alle, einen kräftigen und grimmigen Humor. „Warte nur ab, wir sind gut im Aufholen..."
    Es dauerte fast eine Minute,

Weitere Kostenlose Bücher