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1716 - Die Hantel des Somers

Titel: 1716 - Die Hantel des Somers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wann der Zeitpunkt eintritt, da selbst die Maschine der Porleyter nichts mehr ausrichten kann. Vielleicht stabilisiert sich der Übergang derart, daß nichts und niemand ihn mehr schließen kann."
    Er sagte das so gleichmütig, als handle es sich um ein zerbrochenes Trinkglas, das sich leicht wieder ersetzen ließ. Boris Siankow schluckte schwer. „Wir werden uns auf alle Fälle beeilen", versicherte er. „Wie gesagt, einen wesentlichen Einfluß auf den Zeitfaktor hat die Rechenkapazität, die NATHAN im Verbund mit unseren Syntrons erreicht."
    Geo Sheremdoc nickte abwesend und ging einmal um das Hologramm herum. Er beäugte es aufmerksam, als könne er Einzelheiten erkennen, die den Wissenschaftlern bisher nicht aufgefallen waren. Schließlich wandte er sich wieder an den Nexialisten. „Bei dir ist die Sache in besten Händen, das weiß ich. Aber verbrenne dir nicht die Finger daran. Wenn es geht, vermeide Situationen, die für dich und deine Mitarbeiter gefährlich werden können. Wenn es nicht geht, dann stell die Arbeit ein. Wer kann schon sagen, ob die Porleyter nicht eine Fehlkonstruktion geliefert haben? Schließlich ist das Ding schon mal explodiert. Warum sollte es diese Hinterlist nach zwei Millionen Jahren nicht wiederholen? Wir hören voneinander!"
    Mit diesen Worten eilte er hinaus; er ließ ernste und teilweise betretene Gesichter zurück. „Dieser Typ geht mir auf den Keks", murrte Aroff Bowler. „Meine Kragenweite ist der nicht."
    „Er ist keines Menschen Kragenweite, was man so hört", erwiderte Siankow. „Aber vergiß nicht, ohne seine Tatkraft und seine schnellen Entscheidungen vor Ort sähe es für die Flüchtlinge vom Mars ziemlich schlimm aus. Die Opfer wären in die Millionen oder sogar Zigmillionen gegangen, wenn Sheremdoc nicht vorausschauend gehandelt hätte. Und wer weiß, vielleicht sind sein Spott und sein Zynismus, die er ab und zu an den Tag legt, ja nur seine äußere Schale ..."
     
    6.
     
    Irgendwie faszinierte Harold Nyman das kleine Ding in der Hand des Somers. Er gab dem Syntron die Anweisung, das Holo zu verändern und den Gegenstand in Großaufnahme, zu präsentieren. Ein paar Augenblicke lang irritierte ihn die sich unter den flinken Fingern des Somers ständig verändernde Form des Spielzeugs.
    Danach versuchte er, hinter das Prinzip der Konstruktion zu kommen. Es gelang ihm nicht, und er beschloß, sich nach diesem Ding zu erkundigen. „Memfis, gib mir kurz deinen Standort durch", sagte er in seinen Armbandkom. „Bei Kuppel achtundzwanzig. In sechs Stunden werden die letzten Segmente eingefügt. Dann ist das Ding bezugsfertig. Alle Flüchtlinge verfügen dann über eine eigene Wohnung, und wir können uns an den Aufbau des Sportzentrums und eines Freizeitparks machen. Wenn ich mir den Aufwand so ansehe und daran denke, daß das alles nur Provisorien sind, dann wird mir ganz übel, Harold."
    „Denke nicht daran. Meine Zeit hier ist um, Memfis. Ich werde dringend in Terrania gebraucht. Das wollte ich dir sagen. Bis in einer Stunde deine Schicht endet, werde ich nicht mehr da sein."
    „In Ordnung. Und vielen Dank für alles."
    „Ach, vergiß es."
    Nyman packte seine Sachen zusammen, die er sich hatte kommen lassen. Er schickte einen Roboter damit nach Terrania und benutzte ein paar Minuten später den Transmitter. Wenig später ging die Order ein, daß er ab sofort wieder seinen ursprünglichen Posten einzunehmen hatte. Er gehörte zur Sicherheitsstaffel der Ersten Terranerin und war von ihr nur vorübergehend zur Koordination des Tibet-Projekts abgestellt worden.
    Jetzt wollte sie ihn wieder in ihrer Nähe haben.
    Für Nyman als erfahrenen Hasen bedeutete es, daß etwas im Busche war. Er verdrängte den Gedanken an die Hantel.
    Bis zum Abend erledigte er ein paar Abschlußarbeiten, übergab sein Büro an einen Syntron, der von nun an für die Steuerung des Projekts zuständig sein würde, und machte sich auf den Weg nach Hause.
    Nach einer Woche schlief er endlich wieder in seinem eigenen Bett; es war ein tiefer und traumloser Schlaf, der ihn umfangen hielt.
    Am nächsten Morgen informierte er sich als erstes über alles, was sich in den vergangenen zehn Stunden auf Terra und im Solsystem abgespielt hatte. Dann setzte er sich mit Clive Hannigan in Panama in Verbindung. Er holte ihn aus dem Schlaf, aber Clive war ihm nicht böse. Unter alten Freunden und Weggefährten zählte so etwas nicht. „Wir sind seit drei Tagen fertig", berichtete Hannigan. „Bei euch hat es

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