Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1716 - Die Hantel des Somers

Titel: 1716 - Die Hantel des Somers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
siebenundfünfzig, Prozeß einhundertneunzehn fehlerhaft. Komplex ..."
    „Halt!" unterbrach Boris Siankow. „Das ist jetzt bereits die vierte Fehlermeldung. Was ist los?"
    „Keine Ahnung, Boris." Das war Aroff Bowler. „Wir stellen nur fest, daß alle operativen Einheiten in Ordnung sind, soweit sie sich auf die äußeren Bauteile der Maschine beziehen, also auf das, was wir die Umrisse der Maschine genannt haben."
    Für das geplante Modell in Originalgröße reichte das nicht aus. Aber sie brauchten dieses Modell. Anhand des Modells ließen sich die einzelnen Komplexe endgültig den verschiedenen Bauteilen zuordnen und rechnerisch fixieren. War das Modell fertiggestellt, konnte die Fertigung der einzelnen Bauteile beginnen, und damit war die größte Hürde auf dem Weg zur Konstruktion der Maschine der Porleyter überwunden. Erst dann konnten sie aufatmen und feststellen, daß das Projekt DORADO echte Fortschritte machte.
    Damit näherte sich aber auch der Zeitpunkt, an dem es gefährlich wurde.
    Die Chancen, daß DORADO vor zwei Millionen Jahren aufgrund eines Fehlers beim Zusammenbau und nicht etwa fehlerhafter Baupläne explodiert war, standen fünfzig zu fünfzig. „Die Berechnungen stimmen nicht. NATHAN, du hörst ja mit. Was ist mit dem Algorithmus?
    Irgendwo muß er einen Fehler aufweisen. Finde ihn."
    „Tut mir leid, Boris. Der Algorithmus wurde richtig berechnet. Wenn es irgendwo einen Fehler gibt, dann in den einzelnen Komplexen beziehungsweise deren untergeordneten Prozessen."
    „Ich möchte eine komplette Fehlerliste."
    „Sie kommt."
    Ein zusätzliches Hologramm entstand über den Terminals, und sie sahen die rasch wandernden Kolonnen der Aufzählung. „Insgesamt hundertvierzig operative Einheiten weisen Fehler auf. Das gibt es nicht", knurrte Siankow. „NATHAN, rechne die gesamte Umsetzung der Komplexe in unser mathematisches System nach."
    Obwohl die Mondsyntronik außerordentlich leistungsfähig war, dauerte die Überprüfung knapp eine Stunde. Das Ergebnis warf die Crew um exakt die zehn Tage zurück, die sie nun schon an der Maschine arbeiteten. „Die Ergebnisse sind mit denen identisch, die bereits vorliegen", meldete NATHAN.
    Siankow wandte sich an seine Mitarbeiter. „Wir brechen die Arbeiten am Projekt für ein paar Stunden ab. Wir laufen Gefahr, den Blick für das Wesentliche zu verlieren, und das ist schlimmer als ein Zeitverlust. Haltet euch auf Abruf bereit."
    Er wartete, bis alle den Raum verlassen hatten, dann setzte er sich an den Laborsyntron und trennte ihn vom Titan-Verbund; damit auch von NATHAN. Er aktivierte die Türverriegelung und machte sich an die Arbeit. Seine Finger huschten über das Terminal, und gleichzeitig sprudelte er Anweisungen an den Syntron hervor. Auf diese Weise ließ er über hundert Operationen gleichzeitig anlaufen und erstellte eine eigene Prüfschleife. Sie arbeitete getrennt nach Komplexen und Prozessen sowie in einem zweiten Verfahren nach operativen Einheiten.
    Zwischendurch suchte er für ein paar Stunden seine Unterkunft auf und legte sich zu Bett. Er schlief umgehend ein und erwachte erst, als sich gegen Abend der Servo meldete und ihm mitteilte, daß aus dem Hauptlabor von UREO Vein Signal vorlag. Der Syntron hatte also seine Arbeit beendet.
    Boris Siankow machte sich auf den Weg und schloß sich erneut im Labor ein. Er ließ sich das Ergebnis zeigen und hielt überrascht die Luft an. Er hatte an Unstimmigkeiten geglaubt, an Rechenfehler. Was er jetzt auf dem Holoschirm sah, hatte mit zufälligen Fehlern nichts zu tun. Von den hundertvierzig Fehlern in operativen Einheiten waren ganze einundzwanzig übrig, und die Einzelprüfung der Komplexe und Prozesse wies sogar nur eine Fehlerquote von fünf auf.
    Siankow ließ sich eine abgeschirmte Verbindung mit Terra schalten und wartete geduldig, bis er den LFT-Kommissar auf dem Schirm hatte. „Du überraschst mich", sagte Geo Sheremdoc. „Das Modell ist fertiggestellt?"
    „Nein. Tut mir leid. Es wird im Gegenteil sabotiert."
    „Das sehe ich mir an. Bist du im Labor?"
    „Ja."
    „Dann bis gleich."
    Es dauerte keine zwanzig Minuten, bis Sheremdoc eintraf und der Nexialist ihm die Berechnungen NATHANS vorlegte und dann die des Laborsyntrons zum Vergleich projizieren ließ.
    Auf Sheremdocs fragenden Blick schüttelte Siankow den Kopf. „Ein Irrtum ist ausgeschlossen. NATHANS Berechnungen sind fehlerhaft."
    „Du bist Nexialist. Sorg dafür, daß er diese Mätzchen läßt."
    „Das ist nicht meine

Weitere Kostenlose Bücher