Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1716 - Die Hantel des Somers

Titel: 1716 - Die Hantel des Somers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht den Eindruck, als höre er der Ersten Terranerin überhaupt zu.
    Harold Nyman musterte die Wesen aus zusammengekniffenen Augen. Gleichzeitig lauschte er nach innen, als könne er dort irgend etwas erkennen. Aber da war nichts. Von dem Wunsch, eine solche Hantel besitzen zu müssen, merkte er im Augenblick nichts. Auf dem Bildschirm hatte sie viel größer und prachtvoller ausgesehen als jetzt im Original.
    Der Schirm um die Somer erlosch. Gleichzeitig spürte der BASIS-Veteran Hitze in seinem Körper aufsteigen. Es war, als befände sich statt Blut plötzlich heißes Wasser in seinen Adern.
    Euphorie befiel ihn, die Schmerzen in seiner Muskulatur nahm er kaum wahr.
    Die Hantel. Das Geschenk!
    Der Eindruck hielt den Bruchteil einer Sekunde an, dann verschwand er wieder.
    Mit offenem Mund starrte Nyman auf Furunoed. Dieser hielt das kleine Spielzeug jetzt weit vor sich. „Gewährt mir Sendezeit in Terra-TV, damit ich die Sache Estartus der breiten Öffentlichkeit darlegen kann", zwitscherte er. „Bedenkt, welche Vorteile das haben könnte. Viele ehemalige Bewohner des Mars eignen sich doch für eine Tätigkeit als Händler zwischen den Mächtigkeitsballungen. Sie können ihre Familien in den Schiffen mit sich nehmen und kommen auf diese Weise weit herum. Es gibt ja nicht nur eure Lokale Gruppe und Estartu, auch andere Märkte lassen sich erschließen."
    „Du bekommst Sendezeit für deine Rede", gestand ihm die Erste Terranerin zu. „Nütze sie gut. Von deiner Überzeugungskraft hängt es ab, ob du Menschen im Solsystem begeistern und überzeugen kannst."
    Sie starrte auf die Hantel, die entfernte Ähnlichkeit mit einem Schiff oder einem fliegenden Depot besaß. Diente der kleine Gegenstand der psychologischen Kriegsführung oder einer Art Beeinflussung, wie auch immer sie geartet sein mochte? „Ich werde mit dem Ergebnis zufrieden sein." Der Somer strahlte zumindest verbal Zuversicht aus. „Du wirst von uns benachrichtigt, sobald Sendezeit zur Verfügung steht. Bis dahin bitte ich dich, nach Lokvorth zum Humanidrom zu fliegen. Dort tagt stets das Galaktikum, das verantwortliche Gremium für alle Milchstraßenvölker. Trage deine Wünsche der Vertreterversammlung vor."
    Der Somer fuhr empor. „Wage es, mich abzuschieben!" brauste er auf. „Meine Mission gilt den Terranern und der Kosmischen Hanse, nicht irgendwelchen anderen Völkern wie etwa den Akonen. Mit denen wäre kein Geschäft zu machen."
    „Dann erklär uns, warum du dich so sehr auf das Solsystem versteifst."
    „Ich habe es nicht nötig, dies zu erklären. Ich komme als Beauftragter meines Volkes und besitze Handlungsvollmacht. Was wollt ihr mehr?"
    Koka Szari Misonan gab dem Somer darauf keine Antwort. Ihr kam es merkwürdig vor, daß Furunoed auf die Intensivierung der Handelsbeziehungen hinwies und gleichzeitig das komplette Galaktikum außer acht ließ. Sie beschloß, ihn in nicht allzu ferner Zukunft darauf festzunageln, warum er gerade die Terraner im Visier hatte.
    Die Somer zogen ab. Die Erste Terranerin wandte sich an Harold Nyman. „Du hattest recht. Da ist etwas faul. Und wir werden herausfinden, was es ist."
    „Ich bin mir nicht sicher." Der BASIS-Veteran wiegelte ab. „Es muß nicht unbedingt etwas bedeuten. Mir liegt die Auswertung der Observationen vor. Furunoed hatte sich tatsächlich nur deshalb in seinem Hotel verkrochen, um eine auf das Verständnis der Terraner zugeschnittene Rede zusammenzubasteln. Ich schlage vor, ihn weiter zu überwachen und abzuwarten."
    „Nicht nur ihn, sondern auch alle Somer und das Schiff, mit dem sie gekommen sind", ergänzte Dilja Mowak.
    Koka Szari Misonan war noch immer nicht zufrieden. „Wir warten ab, was er den Bewohnern unseres Sonnensystems zu sagen hat. Sollten wir nicht mit seinen Worten zufrieden sein, setzen wir ihm eine Frist. Dann kann er uns gerne verlassen."
    „Unter dem Vorbehalt, daß die Hanse Gelegenheit erhält, sich kein Geschäft entgehen zu lassen", schlug Nyman vor. „Wer weiß? Vielleicht werden die Hanteln zu den Rennern der Saison."
    „Geheimnisvolles Spielzeug." Dilja Mowak, die oxtornische Hanse-Spezialistin, verdrehte die Augen.
     
    *
     
    Furunoeds intensive Zusammenarbeit mit einer terranischen Werbeagentur ließ sich nicht verleugnen. Das Intro-Hologramm und die Musik entsprachen dem gängigen Geschmack der Erdbevölkerung. Der Somer hielt seine Ansprache frei ohne Skript, und seine Wort erhielten in der Überzeugung durch die Translatoren exakt das

Weitere Kostenlose Bücher