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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schachtelhalmähnlichen Pflanzen echte Samenpflanzen", meinte Achmed danach. „Alles andere sind Pilzähnliche. Vielleicht tragen sie die Schuld daran, daß die Fauna an Artenarmut leidet. Ich habe ganze Sporenwolken gesehen, die sich auf geflügelte Großinsekten stürzten. Sie werden in den lebenden Tieren keimen und ihre Körper mit einer Art Schimmelgeflecht durchziehen, das sich von den lebenden Substanzen ernährt, bis sie aufgebraucht ist."
    „Und in einer solchen Umwelt entwickeln sich die Bekassu", sagte Dilja nachdenklich. „Wahrscheinlich hat sich ihre Intelligenz durch die ständige Bedrohung entwickelt. Eine Höllenwelt für ihre flugfähigen Ahnen. Wer weiß, was für geistige Fähigkeiten sie außer ihrer Intelligenz entwickeln mußten, um zu überleben?"
    „Und um Immunität gegenüber den vielfältigen Mitteln zu entwickeln, mit denen die pflanzlichen Parasiten sie in ihre Reichweite zu locken versuchten", ergänzte Landdy Kronth.
    „Vielleicht sogar Immunität gegenüber irgendwelchen Lockstoffen."
    Mit jäh ausbrechender Ungeduld beschleunigte Dilja stärker und zog die IR-1 auf über dreitausend Meter Flughöhe. Einerseits, um zum eigentlichen Suchgebiet, dem Ozean, vorzustoßen, andererseits, weil sich in Flugrichtung die Hauptwasserscheide dieses Kontinents in Form eines bis zu 3000 Meter hohen Gebirgszugs aufwölbte.
    Das Gebirge war völlig in Wolken gehüllt. An seinen Hängen wuchsen farnähnliche Bäume und bildeten schmutziggrüne Wälder. Zur Küste stürzten, in Schluchten und über Wasserfälle, steile und kurze Flüsse ab.
    So etwas wie ein wechselndes Farbenspiel jagte anscheinend über die Kronen der farnähnlichen Bäume. Dilja drückte das Boot tiefer, um das Phänomen besser beobachten zu können. Ihr stockte fast der Atem, als sie sah, daß aus den Farnwedeln in schneller Folge bunt schillernde Riesenblüten hervorbrachen, sich entfalteten und wieder schlossen.
    Der Anblick hatte eine schwach hypnotische Wirkung.
    War es vielleicht das, wogegen die Ahnen der Bekassu irgendwann eine Immunität entwickelt hatten?
    Auch wieder nur reine Spekulation! Dilja ärgerte sich über sich selbst.
    Minuten später befand sich das Beiboot über dem Ozean und ging tiefer. Diesmal setzte Achmed Shaddar alle Mittel der Aktiv-Ortung ein, nicht zuletzt die hyperlichtschnell arbeitenden Taster.
     
    *
     
    Voller Spannung verfolgten die Galaktiker in der IR-1 die Anzeigen der Hypertaster. Sie waren so justiert, daß ihre Impulse von der Grenzschicht zwischen Wasser und felsigem Grund sowie von allen über dem Grund befindlichen metallischen Objekten reflektiert wurden.
    Bisher hatte sich auf den Schirmen jedoch nichts anderes gezeigt als das zerklüftete Relief des Meeresbodens.
    Zehn Minuten später wußten sie, daß sich ein Hundert-Meter-Kugelraumer auf Kassuban verbarg. Er hatte sich in einem 7000 Meter tiefen Meeresgraben verkrochen und alle Systeme desaktiviert.
    Es war allerdings nicht die IR-1, die ihn ortete, sondern die IR-3 unter dem Kommando von Nurija Kapon.
    „Es kann eigentlich nur die PERI-HEL sein", sagte die ertrusische Zweite Kommandantenstellvertreterin über Funk. „Natürlich können wir sie nicht anhand ihres Energieabdrucks identifizieren, da alle Emissionen bis auf beinahe Null reduziert sind, aber welcher andere Hundert-Meter-Kugelraumer sollte sich wohl auf Kassuban verstecken?"
    „Keiner", erwiderte Dilja Mowak. „Wir kommen hin. Ich rufe auch die IR-2 und beordere sie zu eurer Position."
    Sie zog das Beiboot höher, nahm Kurs auf die planetarischen Koordinaten, an denen die IR-3 fündig geworden war, und beschleunigte mit Maximalwerten. Schon bald konnte sie wieder verzögern - und wenig später schloß sie zur IR-3 auf. Vom östlichen Horizont jagte inzwischen die IR-2 heran.
    „Wie gehen wir jetzt vor?" wollte Njushabora Wogon wissen.
    „Tauchen wir?"
    „Wozu?" gab die Oxtornerin zurück. „Wenn sich Nyman in die Enge getrieben fühlt, läßt er womöglich das Feuer eröffnen. Nein, wir wählen die einfachste und direkte Methode: Ich funke ihn an."
    Achmed Shaddar justierte die Hyperkom-Richtantenne per Syntron exakt auf das geortete Objekt. Dilja schaltete den Funk ein und sagte: „An die PERIHEL unter Harold Nyman! Hier spricht Hanse-Spezialistin Dilja Mowak von der IRA ROGA-BERG. Euer Versteckspiel ist sinnlos geworden. Taucht auf und stellt euch!"
    Der Spruch wurde laufend automatisch wiederholt. Nach anderthalb Minuten meldete Achmed ansteigende

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