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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgezogen. Offenbar wurdet ihr und die Bekassu für dessen Zwecke eingespannt."
    „Das stimmt nicht!" protestierte Harold Nyman. Es klang kraftlos.
    „Es stimmt - und du kannst es sehen, wenn du deine Augen nicht davor verschließt", argumentierte Dilja. „Gebrauche deinen Verstand! Mit deinem hohen IQ kannst du dich selbst der Einsicht nicht verschließen, daß hier ein ganz übles Spiel getrieben wird. Ich fordere dich auf, mir eine eurer Wunderhanteln zu überlassen und uns mit deinen Freunden und der PERIHEL in die Milchstraße zu begleiten!"
    Nyman schien unsicher zu werden.
    Dilja beschloß, ihm einen geistigen Schubs zu versetzen, der ihn in die richtige Richtung beförderte. Es gab eine vom Gesetz abgesicherte Möglichkeit, von der sie in genau definierten Ausnahmesituationen kraft ihrer Funktion als Hanse-Spezialisten Gebrauch machen durfte.
    „Harold Nyman", sagte sie in amtlichem Tonfall. „Gemäß der Gesetze über Ausnahmesituationen..." Die Hanse-Spezialistin wurde plötzlich unterbrochen.
    Aus der Gruppe von Nymans Begleitern kam Protestgeschrei. Jemand zog eine Waffe.
    Die Oxtornerin ahnte, was kommen konnte und sprang mit einem wahren Tigersatz über Nyman hinweg.
    Sie sprang mitten in die Schußbahn einer prähistorischen Feuerwaffe hinein, die natürlich von den Energietastern der IRA ROGABERG nicht als Waffe identifiziert worden war.
    Der Pikosyn ihres SERUNS hatte bereits mit überlichtschnellem Reflex reagiert und einen Paratronschutzschirm um Dilja aufgebaut. Das Projektil wurde in den Hyperraum abgelenkt.
    Zwei von Harols Begleitern entwaffneten den Täter, der offenbar versucht hatte, seinen ehemaligen Chef zu töten. Vielleicht weil er fürchtete, er würde nachgeben.
    Doch Nymans Unsicherheit war nun verflogen. Ohne ein Wort zu sagen, startete er mit seinem SERUN, rief seinen Leuten einen Befehl zu und entfernte sich mit ihnen in Richtung der PERIHEL.
    Dilja rief Muns Betterford über Funk an.
    „Halte ihr Schiff mit Fesselfedern auf, Muns!" befahl sie.
    Nachdem der Kommandant bestätigt hatte, schickte die Oxtornerin sich an, mit ihren Begleitern auf dem schnellsten Wege in die IRA ROGABERG zurückzukehren.
    Sie kamen nicht weit.
    Plötzlich wurde der Fernerkunder von furchtbaren Energieentladungen umtobt. Sein zentraler Syntron hatte zwar rechtzeitig reagiert und einen Schutzschirm um das Schiff projiziert. Doch der Beschuß war zu stark.
    Der Schirm verfärbte sich und drohte zusammenzubrechen.
    „Deckung!" schrie Dilja ihren Begleitern zu, als der durch den Beschuß erzeugte Feuersturm die ganze Umgebung in lodernde Flammen hüllte.
    Natürlich reagierte der Syntron auch diesmal folgerichtig. Er schickte alle verfügbare Energie in die Schirmprojektoren. Die Energiesphäre stabilisierte sich wieder.
    Um welchen Preis, erkannte Dilja Mowak, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie die PERIHEL im Alarmstart von Kassuban abhob und mit wahnwitziger Beschleunigung in den Himmel raste.
    Für den Aufbau von Fesselfeldern hatte der IRA ROGABERG keine Energie mehr zur Verfügung gestanden.
    „Aus und vorbei!" knirschte die Hanse-Spezialistin. „Diesmal hat die andere Seite gewonnen. Aber das Blatt wird sich früher oder später wenden. Wir geben niemals auf."
    Niemand hörte es, denn die immer noch um den Erkunder tobenden Energieentladungen unterbrachen jegliche Funkverbindung. Grauenhafte Hitzewellen tosten durch die Geisterstadt und brachten reihenweise Gebäude und Ruinen zum Einsturz.
    Dilja Mowak sah sich nach ihren Begleitern um. Sie fand die Männer und Frauen im Schutz des toten Winkels, den ihnen einer der schwarzen Türme bot.
    So plötzlich, wie der Beschuß eingesetzt hatte, hörte er wieder auf.
    Zwar kochte die Luft in Ussumer noch immer, aber mit ihrem Minikom gelang es Dilja, zur IRA ROGABERG durchzukommen.
    „Hattet ihr Verluste?" rief Muns Betterford sichtlich entnervt.
    „Nichts als Prellungen und vielleicht ein paar Knochenbrüche", beruhigte ihn die Oxtornerin. „Schickt uns ein Beiboot! Die PERIHEL ist entkommen, nicht wahr?"
    „Sie ist vor ein paar Sekunden in den Hyperraum gegangen", antwortete der Kommandant. „Es tut mir leid, Dilja."
    „Du kannst nichts dafür", sagte sie. „Niemand von uns konnte mit dem brutalen Feuerüberfall rechnen. Habt ihr das feindliche Schiff orten und vielleicht sogar identifizieren können?"
    „Fehlanzeige", antwortete Betterford dumpf. „Der Angreifer hatte sich zwischen einer Ansammlung von Orbitalstationen versteckt.

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