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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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orangeroter Schein über dem Horizont aus.
    Die Nebelschleier zerrissen. Durch die über den Himmel ziehenden Wolkenfetzen ließ sich Orsa als langsam aufsteigender heller Fleck mehr erahnen als sehen.
    Es war soweit.
    Dilja Mowak verließ zusammen mit dreißig Begleitern die IRA ROGABERG. Mit ihr gingen Hunoor von Shailuun, Mooram Grujic, Njushabora Wogon und siebenundzwanzig Raumsoldaten des Landungskommandos. Laut Absprache mit Nyman waren Dilja und ihre Leute unbewaffnet. Trotzdem trugen die Angehörigen beider Seiten ihre SERUNS.
    An der gegenüberliegenden Peripherie der Stadt verließ Harold Nyman zusammen mit dreißig seiner Leute die PERIHEL. Sie waren ebenfalls unbewaffnet, wie Keedah von Aeghnuz meldete, die alles mit Hilfe der Ortung kontrollierte.
    Auf dem großen Platz im Zentrum der Geisterstadt trafen beide Gruppen zusammen. Sie hielten in zwanzig Metern Abstand an. Danach erst gingen Dilja Mowak und Harold Nyman aufeinander zu.
    Auch diesmal wirkte der ehemalige Kommandant der BASIS völlig normal und kam der Hanse-Spezialistin keineswegs verändert oder beeinflußt vor.
    „Ich grüße dich, Dilja", sagte Nyman und blieb drei Meter vor der Oxtornerin stehen.
    Auch Dilja Mowak blieb stehen. Der ganze Aufmarsch wirkte auf sie jetzt geradezu absurd.
    „Ich grüße dich auch, Harold!" erwiderte sie freundlich.
    Sie empfand keine Feindschaft gegenüber Nyman. Er war ihrer Überzeugung nach das unschuldige Opfer einer dunklen Macht, die in Magellan ihr Unwesen trieb.
    „Warum stellst du mir nach?" fragte er in scherzhaftem Plauderton.
    „Und mit welchem Recht verlangst du von mir und meinen Freunden, daß wir euch zurück in die Milchstraße begleiten sollen? Wir sind als Privatpersonen hier - und alle Privatpersonen haben nach den Gesetzen des Galaktikums das Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit und der Wahl ihres Aufenthaltortes. Ganz abgesehen davon, daß die Bekassu uns Asyl gewährt haben."
    Es war alles richtig, was Nyman sagte. Dennoch durfte sich die Hanse-Spezialistin nicht damit zufriedengeben.
    Nyman kannte selbst alle Gesetze und Ausnahmeregelungen.
    Schließlich war er in verantwortlicher Position gewesen. Überflüssig, es ihm jetzt lang und breit darzulegen.
    „Ich will wissen, was es mit den sogenannten Wunderhanteln auf sich hat, die ihr von den Somern geschenkt bekamt", kam sie zur Sache. „Was läßt Intelligenzen so verrückt nach ihnen werden, daß sie durchdrehen und sogar vor Mord und Totschlag nicht zurückschrecken? Antworte mir offen und ehrlich, Harold Nyman!"
    Einen Augenblick lang sah es so aus, als würden ihre Worte etwas in ihm anrühren, das seit einiger Zeit verschüttet gewesen war. Doch dann versteifte sich seine ganze Haltung. Der Ausdruck seines Gesichts wurde abweisend.
    „Was soll das Gerede von Wunderhanteln?" entgegnete er ohne Spur von Erregung, sondern eher wegwerfend. „Vergiß es, Dilja! Meine Freunde und ich haben auf Kassuban um Asyl nachgesucht, weil wir vom Galaktikum zuerst verstoßen und dann verfolgt wurden. Man hat uns vom Dienst in der Raumflotte ausgeschlossen und es uns damit verwehrt, an der zweiten Coma-Expedition teilzunehmen. Und das, obwohl wir uns während der ersten Expedition nichts zuschulden kommen ließen."
    „Du weißt, warum", hielt die Oxtornerin ihm entgegen. „Es geschah aus Rücksicht auf euren Gesundheitszustand. Immerhin starben siebenunddreißig der Menschen, die bei Coma-6 in den Bann einer fremden Geistesmacht gerieten. Der Rest, zu dem du gehörst, erkrankte schwer. Nicht ohne Not mußtest du von Lugia Scinagra für ein paar Monate vertreten werden, da du deine Funktion als Kommandant der BASIS nicht mehr ausüben konntest."
    „Wir sind wieder genesen und wurden rehabilitiert!" begehrte Nyman auf. Zum erstenmal zeigte er Erregung. „Dennoch mußten wir in Pension gehen oder uns um andere Posten bemühen. Das war eine Demütigung, die wir nicht länger hinnehmen wollten. Deshalb entschlossen wir uns, dem Galaktikum und der ganzen Milchstraße den Rücken zu kehren und uns bei den Bekassu eine neue Existenz aufzubauen."
    „Das klingt schön und gut, geht aber weit am Kern der Sache vorbei", stellte Dilja Mowak fest. „Wir von der IRA ROGABERG haben herausgefunden, daß in der Großen Magellanschen Wolke ein Schmuggelring existiert, der eine merkwürdige Ware vertreibt, die ihre jeweiligen Besitzer beeinflußt. Dieser Schmuggel wurde entweder von den Somern oder einem noch unbekannten Fremdvolk

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