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1719 - Die Totenliste

Titel: 1719 - Die Totenliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    „Ein Problem?" erkundigte sie sich.
    Uleboe stand wieder auf und begann erneut mit seiner Herum stolziererei. Beim Zusehen konnte es einem fast schwindlig werden.
    „Wir sind noch nicht soweit", sagte er, ohne stehenzubleiben. „Ganz wie ihr es ausgedrückt habt. Wir waren... ganz ehrlich gesagt... auf eine so baldige, positive Reaktion eurerseits nicht eingestellt. Unsere Handelskommissare in Estartu würden Wochen benötigen, um mit ausgereiften Entwürfen hierzusein. Und ich kann euch nicht zumuten, so lange unsere Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen."
    „Haltet mich fest", knurrte Possag. Seine Hände krampften sich in die Lehnen seines Sessels. „Wenn ich gleich aufspringe und nach meinem Strahler greife - haltet mich fest und verhindert so einen Mord!"
    „Mach dir an ihm nicht die Finger schmutzig", sagte Kullino auf englisch zu ihm. „Er wäre keinen Krieg zwischen uns und Estartu wert."
    Uleboe redete noch gestelzter, während er marschierte. Kullino verachtete ihn, aber er griff noch immer nicht an, und er tat gut daran, die Hanse-Spezialistin weiterreden zu lassen.
    „Wir danken dir für deine Besorgnis", reagierte sie mit Falschheit auf Falschheit. „Aber das soll wirklich kein großes Problem sein. Wir nehmen eure Gastfreundschaft mit Freuden gerne auch für Wochen in Anspruch, und wir werden später in unserer Milchstraße entsprechend von deiner Großzügigkeit zu berichten wissen, Freund Uleboe. Ich bin sicher, dein Großmut wird sich überaus günstig auf die Entwicklung unserer Handelsbeziehungen auswirken."
    Der Somer blieb stehen und starrte sie wieder an. Seinen Blick hatte er längst nicht so gut unter Kontrolle wie seine Zunge. Nun blieb ihm jedoch nichts anderes mehr übrig, als in den sauren Apfel zu beißen.
    „Wenn das so ist", sagte er zerknirscht, „sollte ich euch als Gäste willkommen heißen und euch und euren Gefährten Unterkünfte zuteilen lassen. Ich sollte dann unverzüglich eine Botschaft nach Estartu senden und über den... großen Erfolg berichten.
    „Ja", stimmte Kullino zu und erhob sich. „Ich denke, das solltest du.
    Und danach kannst du uns durch das Gom-Tor führen, uns seine Kapazität genau erklären und so weiter."
    „Ich sollte es tun", sprach Uleboe.
    Kullino, schon auf dem Weg zum Ausgang des Raumes, blieb stehen und drehte sich um. „Aber...?"
    „Was meinst du?" fragte der Somer, anscheinend irritiert.
    Kullino winkte ab und ging weiter, von den anderen Galaktikern gefolgt.
    „Denkt an eure toten Artgenossen", erinnerte sie Arnim Possag noch, als sie den Korridor zur Transmitterhalle betraten. „Sie liegen abholbereit in der PARACELSUS."
    „Dieser Kerl ist ein selten verlogenes Subjekt", flüsterte Dara Sheenbar ihm zu, als sie außer Hörweite waren. „Er muß eine Höllenangst davor haben, daß wir hier auf etwas stoßen, das wir auf keinen Fall finden sollen."
    „Das ist deine Aufgabe", knurrte der Plophoser. „Wir werden dir den Rücken freihalten, verlaß dich darauf."
     
    6.
     
    Titan, 15. Mai 1217 NGZ Trotz aller Warnungen hatte Boris Siankow darauf bestanden, bei erstbester Gelegenheit einen Probelauf von DORADO zu fahren. Nun war der Tag gekommen.
    Hinter ihm, den Siganesen und seinem Team lagen Tage härtester Arbeit. Sie hatten bisher ihren Zeitplan eingehalten. Die syntronische Vernetzung war abgeschlossen, der große Versuch konnte gewagt werden.
    Nach wie vor befand sich DORADO im Orbit um Titan. Und nun stand der Nexialist mit einigen seiner engsten Mitarbeiter und den drei Siganesen im zentralen Schaltraum der Dimensionsmaschine und wartete mit klopfendem Herzen darauf, daß Sibor, Aly und Odyss begannen.
    Aber zuerst warnten sie noch einmal. Sie wiesen ausdrücklich jede Verantwortung für das von sich, was geschehen mochte, setzte man die Maschinerie erst einmal in Gang.
    Boris Siankow wählte den letzten Ausweg und ließ sich eine Direktverbindung von DORADO zu Luna herstellen, mit Geo Sheremdoc selbst. Der LFT-Kommissar bekräftigte den Siganesen gegenüber, daß Boris Siankow alle Vollmachten in dieser Sache besäße, und bat sie, seinen Anweisungen zu folgen.
    Sibor Alber protestierte noch einmal in aller Form. Dann nickte er seinen beiden Artgenossen zu.
    Die Siganesen schwebten auf Spezialsesseln durch den Raum, eigentlich eher schalenförmige Vertiefungen vorne in flachen Antigravscheiben von dreißig Zentimetern Durchmesser. Auf der Scheibenoberfläche lagen alle möglichen Hilfsgeräte, dazukamen

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