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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aber Tageslicht tötete sie nicht. Vielleicht waren sie auch schon in der beginnenden Dämmerung geflogen.
    Es war eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten, und wenn sie nicht aufging, dann war in wenigen Stunden alles zu Ende. Dann hielt der Tod reiche Ernte.
    Olivaro übernahm die Kontrolle. Gemeinsam mit Rebecca stimmte er sich auf Coco ein und wob einen Zauber, der zwar zu durchschauen war, aber von den Sklaven, die hier und da in der Festung herumgeisterten, nicht beachtet werden würde. Und die Dämonen waren in kurzer Zeit alle in den Kellerräumen zum Sabbat versammelt.
    Coco wurde nicht wahrnehmbar.
    Es war keine Unsichtbarkeit, sondern eine Nichtwahrnehmbarkeit. Sie wurde von anderen einfach nicht mehr registriert, außer, diese konzentrierten sich direkt auf sie. Coco würde jetzt durch eine dichte Menschenmenge schreiten können, ohne daß jemand sie bemerkte - solange sie mit niemandem in Berührung kam. Dann erlosch die Wirkung des Zaubers.
    Dieser Zauber würde auch nicht lange anhalten. Sie hofften alle drei, daß die Zeitspanne reichen würde.
    Und schon bald kam Luguris Ruf.

    Bedrückend, niederschmetternd, dumpf und dunkel.
    Anders konnte Dorian die Atmosphäre nicht beschreiben, die sich mehr und mehr verdichtete. Die kühle Feuchtigkeit der Wände, das eigenartige Licht, das die Luft förmlich knistern ließ, und die sich jagenden Schatten dort, wo eigentlich gar keine Schatten sein durften. Langwellige Schwingungen, ein dumpfer Brummton, der die Bauchdecke vibrieren ließ und Angst erzeugte. Es war wie in einem Alptraum. Und doch war es echt.
    Dorian nahm einen eigenartigen Geruch war. Ätzend, wie Säuredämpfe. Er wagte nicht mehr, tief durchzuatmen. Dennoch reizte der Gestank die Schleimhäute. In einigen Bereichen des Saales wurde das Licht von etwas Fremdem geschluckt, wieder freigegeben, und jedesmal nach einer solchen Dunkelphase schien es Dorian, als habe sich irgend etwas verändert. Aber was, konnte er einfach nicht erkennen.
    Plötzlich war Luguri da.
    Wie er erschienen war, konnte Dorian nicht erkennen. Er kam wohl einfach aus dem Nichts, ohne Effekte, ohne Donnerschlag, ohne Schwefeldämpfe. Er saß bequem zurückgelehnt in seinem Thronsessel und drehte den kahlen, spitzohrigen Kopf. Bedächtig sah er sich in dem Saal um und sammelte Eindrücke. Die sieben Menhire mit den Näpfen an den oberen Enden, diese Riesenblöcke der Blutorgel, die gerade in den Saal paßten, kommentierte er mit einem wohlgefälligen Kopfnicken.
    Als er dann die Reihe der angeketteten Gefangenen betrachtete, entblößte er seine spitzen Eckzähne. Er wirkte in diesem Moment vampirisch, ohne aber selbst ein Vampir zu sein.
    Indio-Sklaven traten zu ihm. Mit großen Wedeln fächelten sie ihm Frischluft zu. Luguri ließ es geschehen mit dem Gleichmut eines orientalischen Paschas. Er grinste Dorian boshaft an, schwieg aber.
    Das paßte eigentlich nicht zu seinem dämonischen Wesen. Dorian hatte erwartet, daß Luguri ihn verhöhnen und schmähen würde. Aber genau das geschah nicht. Dorian war verunsichert.
    Alvarez Munante-Camaz erschien. Er war nackt und hatte dämonische Gestalt angenommen. Er hatte ein zweites Armpaar ausgebildet, das in Hüfthöhe seinem Körper entsprang, der mit einem borstigen Fell bedeckt war. Die Augen waren bis ins Unnatürliche vergrößert und glommen raubtierhaft; gelb. Auch die Nase war fast umgestülpt. Alvarez verneigte sich vor Luguri und begab sich auf einen markierten Platz auf den Linien und Zeichen, die die Sklaven über den Saalboden gezogen hatten.
    Zwei weitere Dämonen erschienen, die Dorian nicht kannte. Einer war menschlich, aber über und über mit bizarren, schreckerregenden Mustern und Farben bemalt. Der andere trug einen Insektenschädel auf den schmalen knochigen Schultern. Ein schillernder Umhang verbarg seinen Körper, und er schien sich schwebend zu bewegen. Die aus dem Insektenschädel ragenden spiralartigen Fühler befanden sich in ständiger, zitternder Bewegung.
    Dann kam Don Hermano. Er war in eine Kapuzenkluft gekleidet. In seinem Gürtel steckte ein langer, leicht gekrümmter Dolch mit ausgeprägter Blutrinne. Das Opfermesser. Unter der Kapuze hervor traf Dorian ein abschätzender, triumphierender Blick aus eisigen Augen. Auch Don Hermano verneigte sich vor Luguri und nahm wie die anderen einen vorher markierten Platz ein.
    „Nummer vier", murmelte Jeff Parker. „Sehr eindrucksvoll, das Spielchen. Die Herrschaften lassen sich Zeit."
    Dorian verzichtete

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