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172 - Der Spinnenfürst

172 - Der Spinnenfürst

Titel: 172 - Der Spinnenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Silben. Wenn es ihm gelang, sie über die zuckenden Lippen zu bringen, hatte er für sich getan, was möglich war.
    Die Satanshand griff nach ihm. Er konnte nicht zurückweichen, quetschte die erste von den drei letzten Silben zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor.
    Blieben noch ein »ome« und ein »ga«…
    Courtney Yates Lippen formten mühsam das »o«, aber es war nicht zu hören. Sollte es wirken, mußte es ausgesprochen werden, doch das fiel Yates von Sekunde zu Sekunde schwerer.
    Er mobilisierte seine Kraftreserven und ließ die vorletzte Silbe herausplatzen, während auf dem Gemälde diagonale schwarze Striche entstanden, die durch den grünen Lichtblock kamen, die Horrorhand überholten und auf Yates übergingen.
    Höllischer Lärm stürzte dem gepeinigten Mann entgegen.
    Seine Ohren schmerzten so sehr, daß er die Hände daraufpreßte und mit letzter Kraft brüllte.
    Er hätte diese Energie für die abschließende Silbe verwenden sollen, doch daran dachte er in seiner Qual nicht.
    Immer mehr Striche verließen das Höllengemälde und trafen Courtney Yates wie tödliche Lanzen.
    Er schwankte und fiel auf die Knie. Röchelnde Laute drangen aus seiner zugeschnürten Kehle.
    Neue Striche schwärzten das Bild, drängten sich so dicht aneinander, daß sie es innerhalb weniger Sekunden komplett zudeckten, und als diese Schwärze, pure Magie, aus dem Rahmen fiel, war die Horrorhand verschwunden.
    Was Courtney Yates angefangen hatte, hatte das Dämonengemälde zerstört, und nun schlug die mörderische Schwärze nach ihm, preßte ihn auf den Kellerboden und veränderte seine Gestalt so sehr, daß nichts Menschliches an ihm blieb.
    Danach explodierte der grüne Lichtblock, und die freigewordenen Kräfte sausten über Courtney Yates hinweg und prallten gegen Montell, Richardson und Hogg.
    Vielleicht hätte die winzige Silbe »ga« die Katastrophe abgewendet, aber das war nicht sicher.
    Montell erreichte schlagartig jenen Kräftestand, den er schon einmal innegehabt hatte, Hogg und Richardson wurden diesem Energieniveau angeglichen, und für die drei Schwerverbrecher fiel sogar noch mehr ab: Einen Kräfteverfall, wie ihn Montell erlebt hatte, brauchten sie nicht mehr zu fürchten.
    Die Höllenmagie war in sie gefahren und krallte sich nun in ihnen fest, so daß sie sie nie mehr verlieren konnten.
    All das nahm viele Stunden in Anspruch und fand erst lange nach Mitternacht ein Ende.
    Timothy Montell, Allan Richardson und Leon Hogg verließen ihre Särge und betrachteten mit kaltem Blick das Wesen, das die Hölle aus Courtney Yates gemacht hatte: eine Riesenspinne mit langen, braun behaarten Beinen – und einem häßlichen Teufelsschädel.
    ***
    Das Telefon läutete, und ich schreckte hoch. Meine Hand suchte unsicher den Hörer, ich hob ihn ab und holte ihn zu mir unter die Bettdecke.
    Am anderen Ende war Tucker Peckinpah. Er hätte mich nicht um diese Zeit angerufen, wenn es nicht wichtig gewesen wäre.
    Nachdem ich Dennis Ryan zum Reden gebracht hatte, hatte ich mich mit dem Industriellen in Verbindung gesetzt, um ihm die Autonummer mitzuteilen, zu der ich den dazugehörigen Namen erfahren wollte.
    Mitten in der Nacht war das nicht in Erfahrung zu bringen, folglich mußte es einen anderen Grund für Peckinpahs Anruf geben. Manchmal hatte ich den Eindruck, er würde überhaupt nie schlafen, denn wenn ich ihn brauchte, konnte ich ihn rund um die Uhr erreichen.
    »Ich habe Sie geweckt, nicht wahr?« sagte der Industrielle.
    »Tut mir leid, Tony.«
    »Geschenkt«, murmelte ich und kam mit zerzaustem Haar unter der Decke hervor. »Hören Sie, Partner, Vicky schläft neben mir. Ich möchte nicht, daß sie doch noch wach wird, deshalb werde ich jetzt auflegen, in den Salon hinuntergehen und zurückrufen, okay?«
    »Einverstanden.«
    Ich legte den Hörer vorsichtig in die Gabel und stahl mich aus dem Schlafzimmer. Absolute Stille herrschte im ganzen Haus. Um niemandes Nachtruhe zu stören, ging ich auch draußen auf Zehenspitzen, erreichte die Treppe und schlich diese hinunter. Im Salon empfing mich der wachsame Boram.
    Die Dampfgestalt stand neben der Tür. Wäre an meiner Stelle ein Fremder eingetreten, hätte ihn der weiße Vampir sofort attackiert. Es war angenehm zu wissen, daß wir uns auf Boram verlassen konnten.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte ich, um ihn zu beruhigen, dann begab ich mich zum Telefon und wählte Tucker Peckinpahs Privatnummer. Er hob sofort ab. »Da bin ich«, meldete ich mich. »Was

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