Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
172 - Der Spinnenfürst

172 - Der Spinnenfürst

Titel: 172 - Der Spinnenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
polizeiliche Kennzeichen des Kombiwagens, der dem Mann gehörte.
    Jetzt war ich mit Dennis Ryan versöhnt.
    ***
    Courtney Yates schwankte immer wieder aufs neue zwischen ja und nein. Seine Entscheidung, zu der er sich durchgerungen hatte, war noch nicht endgültig. Er setzte sehr viel aufs Spiel, wenn er daran festhielt. Zuviel vielleicht.
    Courtney Yates hatte zum erstenmal Angst vor der eigenen Courage. Er würde ein gefährliches Neuland betreten – und unter Umständen alles verlieren: die drei Toten, das Bild und sein Leben.
    War es das wert? Sollte er wirklich soweit gehen und sein Schicksal so unverfroren herausfordern?
    Dieses ständige Hin und Her, sein permanenter Wankelmut ärgerten ihn maßlos. Hatte er nicht immer alles riskiert? Wieso zögerte er auf einmal? Ein solches Gebaren war seiner doch nicht würdig.
    Dieses Argument gab schließlich den Ausschlag.
    Verdammt noch mal, er war kein Feigling, deshalb würde er es tun. Sollte er zuviel wagen, würde er sterben. Er hatte keine Angst vor dem Tod, weil er wußte, daß es ein Leben danach gab, ein Leben auf der schwarzen Seite.
    Davor brauchte er sich nicht zu fürchten, schließlich hatte er sich um die Hölle sehr verdient gemacht, das würde man ihm hoch anrechnen.
    Er begab sich in den Keller. Irgendwelche Requisiten brauchte er nicht, um die Kraft des Bildes zu steigern. Die Macht, die er einzusetzen vermochte, bedurfte keiner symbolischen Hilfsmittel, war für sich allein stark genug, um bestehen zu können.
    Yates öffnete die drei Särge und lehnte sie schräg an die Wand. Er ging von Hogg zu Richardson und von diesem weiter zu Montell, dann wandte er sich dem Dämonenbild zu und kräuselte die Stirn.
    Wenn er mit den magischen Beschwörungen erst einmal begonnen hatte, gab es kein Zurück mehr. Noch hätte er es bleiben lassen können, aber sein Stolz, sein Ehrgeiz und seine Gier nach Wissen zwangen ihn, den entscheidenden Schritt zu tun.
    Er atmete tief durch, legte die Hände auf sein Gesicht und konzentrierte sich. Langsam trat er vor, während er sich all die starken magischen Sprüche und Zeichen ins Gedächtnis rief.
    Sein Blick wanderte über das plastische Gemälde, das mit echtem Blut gemalt war. Einen Moment hatte Courtney Yates den Eindruck, die Hand mit den Spinnenbeinen würde sich bewegen, doch als er genauer hinsah, erkannte er, daß er sich getäuscht hatte.
    Er begann die ersten Sprüche und Formeln aus seinem Gedächtnis abzurufen. Ein geheimnisvolles Wechselspiel der Kräfte begann. Courtney Yates gab etwas und bekam dafür etwas zurück.
    Sie fingen an, sich gegenseitig hochzuschaukeln, der Mann und das Bild. Yates' Stimme wurde allmählich lauter, Formeln und Symbole, die er mit den Händen in die Luft zeichnete, bekamen mehr Gewicht, wurden gehaltvoller.
    Noch war es eine friedliche Kommunikation zwischen Yates und dem Gemälde, aber würde das so bleiben? Er war mit dem Bewußtsein an diese Aufgabe herangegangen, daß er das Bild diesmal nicht nur forderte, sondern herausforderte. Das war ein gewaltiger Unterschied.
    Bei einer Herausforderung konnte das Höllenbild in ihm einen Gegner sehen, den es zu vernichten galt, aber für einen Rückzieher war es bereits zu spät.
    Mit erhobener Stimme fuhr Yates fort, unermüdlich steigerte er das Wort und die damit verbundene Wirkung.
    Immer wieder setzte er noch etwas drauf, fügte längere, schwärzere Silben hinzu und verwendete immer häufiger seine Hände, um das Gesagte zu bekräftigen und zu unterstreichen.
    Es entstand etwas zwischen Yates und dem Bild, die gesteigerte Magie wurde sichtbar, verband den Mann mit dem Gemälde in Form eines grünen Lichtblocks, durch den Ströme, Blitze und Impulse zuckten.
    Yates' Körper erstarrte, fing an zu beben. Jedes weitere Wort kostete ihn große Überwindung, die Adern an seinem Hals und auf seiner Stirn schwollen dick an.
    Sein Gesicht verzerrte sich wie unter einer enormen Anstrengung. Er wußte, daß die Spruchkette noch nicht enden durfte. Besonders der Rest war für Yates' Sicherheit wichtig.
    Die Formeln, die jetzt noch fehlten, dienten zu Yates' Schutz, deshalb rang er sich jedes einzelne Wort mühsam ab.
    Die Stimme drohte ihn zu verlassen, und die Kraft, die aus dem Bild kam, fing an zu schmerzen.
    Die Spinnenhand des Teufels bewegte sich jetzt, näherte sich dem ächzenden und stöhnenden Mann. Er glaubte sich einem unerhörten Druck ausgesetzt, gleichzeitig auch einem heftigen Ziehen und Zerren.
    Es fehlten nur noch drei

Weitere Kostenlose Bücher