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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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streifte.
    Dann war Schluss.
    Urplötzlich, ohne Übergang. Die Hände mit der Figur sanken nach unten, und Marietta blieb zunächst bewegungslos sitzen. Sie hielt die Augen offen, aber ihr Blick sah aus, als wäre er mehr nach innen gerichtet.
    Sie schüttelte den Kopf und kehrte zurück in die Wirklichkeit. Noch hockte sie in ihrem Kreis und musste erst mal das verarbeiten, was sie erlebt hatte.
    Marietta nahm die Warnung sehr ernst. Etwas befand sich in ihrer Nähe, und dieses Etwas war nicht gut für sie. Marietta musste es als eine Gefahr einstufen, und sie wollte wissen, wo sich diese Gefahr befand. Angst verspürte sie nicht. Bisher hatte sie alle Probleme meistern können.
    Damit rechnete sie auch an diesem Abend, als sie sich erhob und den Kreis verließ.
    Im Wohnmobil drohte ihr keine Gefahr. Deshalb wollte sie einen Blick nach draußen werfen und, wenn es sein musste, auch die nähere Umgebung absuchen.
    Es gab drei Türen, durch die das Wohnmobil zu betreten war. Die beiden im Fahrerhaus und die, durch die man direkt ins Wohnmobil gelangte und sich im Zentrum befand.
    Marietta entschied sich für diese Tür. Sie hatte sie abgeschlossen. Eine Drehung des steckenden Schlüssels, und sie war wieder offen.
    Marietta zerrte den Mantel fester um sich und schlang ihn mit einem Gürtel fest. Erst dann zog sie die Tür vorsichtig auf und warf einen ersten Blick nach draußen, wobei sie nichts sah, denn die Dunkelheit war mittlerweile sehr dicht geworden, sodass sich ihre Augen erst daran gewöhnen mussten. Sie hörte nichts Verdächtiges, blickte weiterhin nach vorn und sah auch die nahen Bäume, die einen Wald bildeten, hinter dem der kleine Fluss lag, der von diesem Platz zu Fuß gut zu erreichen war.
    Niemand bewegte sich in ihrer Nähe. Aber sie dachte daran, dass sie von dieser Seite des Wohnmobils nur in eine Richtung schauen konnte. Eine Gefahr konnte durchaus auch hinter ihm lauern, und sie nahm sich vor, ihr Wohnmobil einmal zu umrunden.
    Noch stand sie im Wagen. Jetzt ging sie einen Schritt vor und sprang nach unten.
    »Jetzt!«
    Sie hörte die Männerstimme an ihrer rechten Seite, drehte sich um und bekam den Schlag von der anderen Seite. In ihrem Nacken schien es eine Explosion zu geben, die völlig lautlos war, aber so heftig, dass sie Marietta in die Knie zwang und erst mal bewegungsunfähig machte …
    ***
    Bewusstlos wurde sie nicht. Sie war nur ziemlich groggy und es fiel ihr schwer, sich zu bewegen. Sie fühlte nur, dass mit ihr etwas geschah und man sie wegbrachte. Bald war sie von den bekannten Gerüchen umgeben, und sie wusste nun, wo sie sich befand.
    Ein dumpfes Geräusch drang an ihre Ohren, als die Tür des Wohnmobils zugeschlagen wurde.
    »Wirf sie auf die Couch, Erry.«
    »Ja, gleich …«
    »Scheiße!«, zischte Archie West. »Was ist denn los mit dir? Du bist so komisch.«
    »Kann sein. Aber schau dich mal hier um.«
    »Wieso?«
    »Was das für ein Zeug ist«, flüsterte Erry. »So etwas habe ich noch nie in einem normalen Wohnwagen gesehen, und ich konnte mir schon einige ansehen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Nichts weiter. Es ist nur komisch.« Erry schleifte die Frau auf die Couch zu und ließ sie dort fallen. Es war ein altes Sofa mit einem roten Bezug. Eigentlich völlig unmodern, aber Marietta gefiel es. Es war so herrlich bequem, und sie wollte es nicht missen.
    Jetzt lag sie auf der breiten Sitzfläche und sah den Mann, der sie von oben her anschaute. Ein noch recht junges Gesicht starrte auf sie nieder. Eigentlich sah er harmlos aus, wäre da nicht der Blick seiner Augen gewesen. Er steckte voller Gier und war auf ihren Körper gerichtet, denn der Umhang hatte sich etwas verschoben. Er war in Brusthöhe zur Seite geklafft, und auch die unteren beiden Hälften lagen nicht mehr zusammen, sodass die nackten Beine bis zu den Oberschenkeln frei lagen.
    »Komm mal her, Archie.«
    Der schob sich heran.
    »Sieh dir mal diese Sahneschnitte an. Das ist doch was für uns beide. Keine dieser jungen Hippen, die hat tatsächlich was drauf. Mann, was haben wir ein Glück.«
    Archie hatte jedes Wort gehört und hätte es auch gern bestätigt, aber das traute er sich nicht. Er war hier eingedrungen und hatte das nicht als Problem angesehen. Und doch gab es hier etwas, das ihm ganz und gar nicht gefiel. Er verzog die Lippen und hob die Schultern. Dabei blickte er sich um.
    Das passte Erry nicht. »Was ist denn los mit dir?«, blaffte er Archie an. »Du bist so

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