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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaukelte. Büsche kratzten an den Seiten entlang, und einmal schabte ein Ast über das Dach.
    Sie wollte weiter auf der Suche nach einem Rastplatz für ihren Wagen.
    Den fand sie auch. Links von ihr lag eine Wiese oder ein leeres Grundstück, das zur Straße hin von einigen Bäumen abgeschirmt war. Dahinter lag ein Haus, und es war deshalb zu erkennen, weil hinter einigen Fenstern Licht brannte.
    Die Bäume sah sie als gute Deckung an, und in ihrem Schutz ließ sie das Wohnmobil ausrollen und stellte den Motor ab.
    Sie ging davon aus, den richtigen Platz gefunden zu haben, und wollte nicht länger hinter dem Lenkrad sitzen bleiben. Sie verließ den Platz und ging in den hinteren Teil des Wagens. Dabei fiel ihr auf, dass sie sich nicht umgezogen hatte. Das wollte sie ändern. Noch fühlte sie sich nicht so müde, um sich schlafen zu legen. Hinzu kam, dass sie noch immer an die beiden jungen Männer denken musste. Wenn der eine zur Polizei ging und dort eine Beschreibung abgab, würde man nach ihr suchen.
    Aber das blieb abzuwarten. Ob sich die beiden bei der Polizei offenbaren würden, war fraglich. Außerdem würde dieser Erry sicherlich in ärztliche Behandlung müssen.
    Die Probleme wollte sie am nächsten Tag hinter sich lassen, wenn sie weiter nach Cork fuhr. Jetzt würde ihr die frische Luft gut tun, und so dauerte es nicht lange, bis sie ihren Wagen verlassen hatte und neben ihm stehen blieb.
    Marietta hatte sich umgezogen. Sie trug jetzt eine dunkle Hose aus Leder, einen dünnen Pullover und eine schwarze Jacke, die einen Fellkragen hatte.
    Sie schaute durch die Lücken zwischen den Bäumen zu dem etwas entfernt stehenden Haus hin, bei dem einige Fenster erleuchtet waren.
    Dort wohnte jemand, und er war auch noch wach. Irgendetwas sorgte dafür, dass sie nicht die Ruhe fand, die sie eigentlich wollte. Hätte man sie nach dem Grund gefragt, sie hätte nur die Schultern angehoben. Allerdings wusste sie sehr gut, dass sie eine besondere Person war, die sehr auf Stimmungen achtete und dafür sensibilisiert war.
    Auch hier erlebte sie fast den gleichen Schauer, der auftrat, wenn sie mit dem Reich der Geister Kontakt aufnahm, ihrer Anderswelt.
    Habe ich eine Botschaft empfangen?
    Genau diese Frage stellte sich, aber sie fand leider keine schnelle Antwort. Ihr Blick blieb auf das Haus gerichtet, und dabei hatte sie ein Gefühl, als würde sie aus dem Unsichtbaren geleitet werden.
    Das Haus, nur das Haus!
    Marietta wusste sich keinen Rat. Sie schloss die Augen, um in sich hinein zu horchen und um zu versuchen, eine Botschaft aus der anderen Welt zu empfangen. Die Geister hatten bisher immer auf ihrer Seite gestanden und sie begriff nicht, warum das plötzlich anders sein sollte.
    Es war etwas mit dem Haus. Oder mit dem, was sich darin befand. Sie glaubte nicht an eine positive Botschaft, da verbarg sich etwas, das sie im Moment nicht erklären konnte, doch der Drang, es herauszufinden, verstärkte sich in ihr immer mehr.
    Abwarten oder nicht?
    Ihre Beine schienen von allein zu reagieren. Sie lief zunächst auf die Bäume zu, in deren Schutz sie eine kurze Pause einlegte.
    Von diesem Standort aus war ihr Blick besser. Und sie spürte wieder den kalten Schauer auf ihren Armen, der nicht von ungefähr kam, denn er hatte etwas mit dem Haus vor ihr zu tun. Sie ging davon aus, dass es von einer schlechten Aura umgeben war.
    Angst verspürte sie nicht. Sie hatte nur ein leicht bedrückendes Gefühl, das jetzt jedoch von der Neugierde überlagert wurde. Auch der Gedanke, dass sie eventuell vom Regen in die Traufe gekommen war, wollte sie nicht loslassen.
    Das war Marietta egal. Sie hatte in ihrem Leben schon zu viel durchstehen müssen. Man hatte ihr beigebracht, immer den Blick nach vorn zu richten.
    Und so ging sie weiter. Die Bäume ließ sie hinter sich und sah jetzt ein Auto nahe des Hauses stehen. Sie ging auf Nummer sicher, schaute hinein und war froh, dass niemand drin saß. Der Fahrer oder die Fahrerin musste im Haus sein.
    Die erleuchteten Fenster lockten sie.
    Marietta nahm sich das linke Fenster vor. Von der Seite her schielte sie durch das Viereck. Ihr Blick fiel in ein Zimmer, das mit hellen Kiefernmöbel eingerichtet war. Es hielt sich niemand darin auf. Das Licht stammte von einer schlichten Stehlampe.
    War das Haus leer?
    Nein, ihr Gefühl sagte ihr, dass dies nicht zutraf. Sie blieb vor der Tür mit der erhellten Scheibe stehen und fragte sich wieder, warum die Geister einen so intensiven Kontakt mit ihr

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