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1721 - Utiekks Gesandte

Titel: 1721 - Utiekks Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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starteten die CADRION, die TYRONA und die MANAGA aus dem Aariam-System in Richtung Nihhat-Nebel. An Bord befanden sich sämtliche Aktivatorchip-Träger. Es waren die einzigen Personen, die sich im Todesreich der Abruse überall bewegen konnten, ohne Einschränkung.
    Menschen von der BASIS befanden sich für diesen Einsatz nicht an Bord. Da sie keine Zellaktivatoren trugen, vermochten sie auf der Minus-Seite des Universums, im Arresum, maximal 50 Tage zu überleben. Schon der Hinflug dauerte jedoch eine Woche, der Rückflug ebenfalls. Auf diese Weise konnte man 50 Tage sehr schnell überschreiten.
    Saedelaere schlief nicht gut, während der ganzen Reise nicht.
    Er war ein sehr nüchterner Mann, und er versuchte stets, sich seine Schwächen nicht anmerken zu lassen. Die Schlaflosigkeit jedoch stand ihm trotz Aktivator ins Gesicht geschrieben.
    Er steckte dafür Kritik von Mila und Nadja Vandemar ein. „Ein halber Alaska nützt uns gar nichts", argumentierten die Zwillinge. „Sieh zu, daß du in Form kommst!"
    Je stärker sie ihre Paragaben entwickelten, desto mehr wuchs das Selbstwertgefühl der beiden. Das Bewußtsein, irgendwann eine wichtige Rolle zu spielen, machte sie stark. Sie einfach so zum Schweigen zu bringen, mit einem harschen Wort, das war längst nicht mehr möglich.
    Unter den Unsterblichen sprachen sie mit gewichtiger Stimme.
    Fünf Tage verstrichen ereignislos, und zum Ende des folgenden erreichten die Rochenschiffe den ersten für sie interessanten Bereich. Inzwischen hatten sie 95 Prozent der Strecke zurückgelegt. Die Ortergeräte erstellten ein automatisches Projektionsbild: eine Galaxis, von den Ayindi Fereat genannt.
    Fereat, das war kein ayindischer Name.
    Das Wort stammte aus der Sprache eines Volkes namens Barayen.
    Vor zwei Millionen Jahren hatten diese gemeinsam mit den Ayindi gegen den Würgegriff der Abruse gekämpft. Aber die Abruse hatte die Verbindung zwischen beiden Völkern unterbrochen, und irgendwann hatten die Ayindi es aufgegeben, zu den Barayen Kontakt halten zu wollen. Statt dessen sicherten sie ihren eigenen Herrschaftsbereich ab.
    Die Barayen, so vermutete man, gingen vor fast zwei Millionen Jahren unter.
    „Hier Rhodan", kam eine Funkbotschaft von der MANAGA. „Wir untersuchen diese Galaxis. Ich will wissen, ob die Barayen wirklich vernichtet sind. Nehmen wir uns ein paar Stunden Zeit."
    Auf Anhieb entdeckten die Rochenschiffe mehrere von Kristall zerfressene Planeten. Von dort ging konzentrierte Todesstrahlung aus, die jedes Leben, abgesehen von dem der Galaktiker aus dem Parresum, vernichten würde. Die Rochenschiffe trennten sich. In mehreren Überlichtetappen erkundeten sie weite Teile der Galaxis Fereat.
    Eine Lebensinsel oder ein Refugium für die Barayen existierte nirgendwo mehr. Statt dessen entdeckte die CA-DRION, auf der sich neben Bull, Gucky und den Vandemar-Zwillingen auch Saedelaere aufhielt, mehrere von Ruinen und Kristallen bedeckte Planeten.
    Untergegangen zu einer Zeit, die selbst für Unsterbliche unendlich lang zurückliegt. Es hatte sich kein Krieg auf diesen Welten ereignet; Zerstörungen gab es, soweit man dies nach einer Ewigkeit noch feststellen konnte, nirgendwo.
    Irgendwann hatte sie wohl einfach die Todesstrahlung erreicht, in jedem Fall war eine blühende Zivilisation ohne Möglichkeit zur Gegenwehr untergegangen.
    Nur Raumschiffe fanden sie kaum... Das gab besonders Saedelaere sehr zu denken.
    Reginald Bull glaubte, die ausgestorbenen Barayen hätten sich mit ihren Schiffen an möglichst unzugängliche Orte zurückgezogen. Man müsse nur am Rand von Fereat suchen, in Dunkelwolken, im Ortungsschutz von Riesensonnen ohne Planetensysteme. Saedelaere hielt entgegen, daß es vor den Schneeflocken der Abruse keine Flucht gegeben habe. Die Todesstrahlung wirkte in der ganzen Galaxis. Wo also waren die Raumschiffe der Barayen hin? Das Rätsel, das außer ihm niemand als solches erkannte, blieb ungelöst.
    Sie untersuchten eine verlassene, im Orbit um einen Kristallplaneten kreisende Raumstation. Da das Objekt sich im freien All befand, gab es kaum Spuren von Verwitterung. Lediglich Mikrometeoriten hatten im Verlauf der Jahrhunderttausende tiefe Schrunde in die Außenhaut geschlagen.
    Saedelaere und Gucky drangen mit einem Teleportersprung ins Innere ein. Die Technik der ausgestorbenen Fremden funktionierte längst nicht mehr; dennoch erkannten sie einen teilweise höheren Entwicklungsstand, als es in der heimatlichen Milchstraße der Fall

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