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1721 - Utiekks Gesandte

Titel: 1721 - Utiekks Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einhergingen.
    Das Feuer in ihm war erloschen.
    Es gab noch Pflichten, die er zu erfüllen hatte, aber nichts mehr, was ihn über diesen Tag und diese Nacht hinaus gebunden hätte.
    Moád kletterte mühsam den Hügel hinauf bis zu seinem Haus. Über die Interkomverbindung nahm er Kontakt zur Schule Utiekks auf. Der Bildschirm blieb leer; er aber berichtete in allen Einzelheiten von dem, was am heutigen Tag vorgefallen war. Wahrscheinlich sprach sich das, was in der Trabantensiedlung geschehen war, sowieso in Windeseile herum. In der Schule benötigten sie jedoch die wahre Version, und die konnte nur der Sucher selbst liefern. Romantisch verklärte Informationen besaßen keinen Wert. Er beschrieb die Lage des Geburtshauses, so gut er konnte, und nannte den Namen seines Führers Cewastol.
    „Wir danken dir, Moád", sagte eine unbeteiligte, wenig persönliche Stimme. „Und wir bitten dich, deine Instrumente an einem deutlich sichtbaren Platz in deinem Haus zu hinterlegen."
    „Das will ich gerne tun. - Halt, nicht abschalten!"
    „Ja?"
    „Was ist mit der Tafel? Die Namenstafel im Turm?"
    Der Barrayd am anderen Ende zögerte, und Moád vermochte sich den Grund nicht zu erklären.
    „Du wirst sie bekommen, Sucher. Sie steht dir zu."
    Damit war die Verbindung beendet. Er nahm die Worte erleichtert zur Kenntnis.
    Ein schöner Tag. Aber ich habe nicht mehr die Kraft für einen Spaziergang.
    Der Alte wußte, daß er dringend Nahrung und etwas zum Trinken benötigte. Im Haus bewahrte er nichts auf; er hätte in der Siedlung essen sollen. Aber wie hätte er ahnen sollen, daß ein positiver Befund ihn so viel Kraft kostete?
    Mit schwindender Kraft schleppte er eine Liege in den Hof seines Hauses. Er starrte reglos in den Himmel, beobachtete den Lauf der Gestirne über den grünen Himmel, dachte an sein langes Leben ohne Erfolg zurück.
    Und jetzt? Alles sah mit einemmal anders aus.
    Moád erinnerte sich an eine uralte Legende, oder an eine Überlieferung.
    Ob die seltsamen Ayindi, von denen darin die Rede war, wirklich je gelebt hatten, konnte er nicht sagen. Bei den Ayindi jedoch existierte damals ein lebhafter Glaube an eine Welt nach dem Tod, an ein lebenswertes Dasein auf der anderen Seite.
    Was es damit auf sich hatte, wußte Moád nicht. Er wußte nur, daß es unter den Barrayd trotz tiefer Religiosität niemals einen solchen Glauben gegeben hatte. Barrayd waren von der Endlichkeit des Daseins überzeugt.
    Wenn er jetzt starb, so wußte Moád, so war es ein Tod für immer. Er würde die Augen schließen, und sein Leben würde so einfach enden, wie es begonnen hatte. Die Kälte kroch in seine Glieder. Nun, da er hier auf dem Hügel lag, fiel es ihm schwer, sich mit dem Gedanken abzufinden. Er stellte sich das Bild einer Namensplatte vor, die im Turm Utiekks angebracht wurde. Man würde von ihm sprechen.
    Zu Staub zerfallen, aber in Erinnerung.
    Er versuchte, so lange wie möglich die Augen offenzuhalten. Doch sie fielen von ganz allein zu, als es kälter wurde.
     
    2.
     
    Shergen der Mächtige Semiodd verließ die Schule Utiekks am frühen Morgen, weil diese Tageszeit für das Gebet die beste war. Der höchste Berg des Planeten, Shergen der Mächtige, blieb mit all seinen winzigen Landefeldern und weitläufigen, in den Fels gesprengten Hallen zurück.
    Zwölf Gestirne standen trotz des Tageslichts deutlich sichtbar am Himmel. Wirklich dunkel wurde es auf Yolmor nie.
    Von warmen Aufwinden der Stadt Zhanth getragen, schwebte der Gleiter lange durch die Luft, ohne daß Semiodd den Antrieb einschalten mußte. Er stieß in seiner weiten Schleife auf die Stadt hinab. Von so weit oben überblickte er den Raumhafen, die inneren und äußeren Siedlungskreise, sowie den Horchturm der Quesch, der, isoliert durch einen breiten Streifen ohne Gebäude, inmitten von Zhanth das wichtigste Gebäude darstellte.
    Semiodd hatte jedoch nicht die geringste Absicht, den Horchturm aufzusuchen. Das wäre ihm auch nicht zugekommen. Wahrscheinlich war nicht einmal die Regierung dazu berechtigt. Statt dessen hielt er auf einen der südlichen Stadtbezirke zu, wo inmitten dichter Häuserzeilen mehrere Gebetsstadien zu finden waren.
    Er wählte eines davon und landete auf dem Parkplatz. Um diese Zeit standen etwa zehntausend Gleiter dort. Gemeinsam mit vielen hundert anderen strebte der Barrayd ins Innere der Schüssel. Seine Herkunft aus der Schule Utiekks störte niemanden - er hatte weder mit übertriebener Ehrfurcht noch mit bohrenden Fragen zu

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