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1722 - Flucht in die Finsternis

1722 - Flucht in die Finsternis

Titel: 1722 - Flucht in die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um. Er war ein großer und kräftiger Mann, jetzt aber war davon nichts mehr zu sehen. Er wirkte kleiner, er war innerlich zusammengesunken und konnte nur den Kopf schütteln.
    »Himmel, dass ich so etwas erleben muss. Das ist einfach grauenhaft.«
    Da mussten wir ihm zustimmen.
    Er ging wieder nach nebenan, ich folgte ihm, während Suko mal wieder die Kollegen anrief, um die Leichen beseitigen zu lassen. Wir hatten bei ihnen schon so etwas wie ein Abo.
    Jean Katanga stand jetzt neben dem Schreibtisch, als er meine Frage hörte.
    »Wo könnte Olivia Peck sein?«
    Traurig schüttelte er den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. So gut kenne ich sie nicht.«
    »Und wer kennt sie gut?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hatte sie einen Freund?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls in ihrer Nähe noch keinen gesehen. Wir hatten ja nie privat miteinander zu tun. Ich habe mich an sie gewandt, wenn es Probleme gab, bei deren Hilfe eine Frau wichtig war.« Er schaute ins Leere. »Und dass es so etwas wie heute überhaupt gibt, das will mir noch immer nicht in den Kopf. Menschen, die keine Vampire sind und trotzdem Blut trinken. So was ist doch einfach nur pervers. Oder nicht?«
    »Irgendwie schon.«
    »Und damit haben Sie immer zu tun?«
    »Das ist unser Job.« Ich wechselte das Thema. »Ich möchte Sie nicht ängstigen, Jean, aber ich kann mir vorstellen, dass Olivia Peck keine Ruhe gibt.«
    »Nicht?«
    »So ist es. Sie müssen sich vor Augen halten, dass Olivia eine große und starke Helferin hat. Eine echte Vampirin, die auch Olivia zu einer solchen gemacht hat. Sie ist also keine Halbvampirin mehr.«
    »Und was bedeutet das?«
    Ich deutete auf meinen Mund. »Bei den Halbvampiren sind die Blutzähne noch nicht gewachsen. Das ist bei den echten Blutsaugern anders.«
    »Wie im Film?«
    »So ungefähr. Nur gibt es sie auch als echte blutgierige Monster. Das ist zwar schwer zu glauben, aber ich mache Ihnen da auf keinen Fall etwas vor.«
    Jean Katanga stieß die Luft aus. Das musste er erst mal verkraften. Schwer genug war es für ihn, aber er hatte auch die Realität gesehen und würde damit fertig werden müssen.
    Nach einer Weile und nachdem er genickt hatte, stellte er die Frage, die ihm auf dem Herzen brannte.
    »Wie lange muss ich noch hier bleiben?«
    »Sie können gehen, wenn Sie wollen. Wir wissen ja, wo wir Sie finden können.«
    »Ja, in dem Haus, in dem wir waren. Ich wohne nur ganz unten und spiele manchmal den Hausmeister.«
    »Okay, wir werden uns bestimmt noch sehen. Und geben Sie auf sich acht.«
    Er war schon auf dem Weg zur Tür. Jetzt stoppte er, sah mich an und nickte heftig. Dann fragte er: »Glauben Sie nicht, dass die andere Seite genug hat?«
    Ich antwortete nicht nur akustisch, sondern auch mit einem Schulterzucken. »Sie hat nie genug. Lassen Sie sich das von jemandem sagen, der Erfahrung hat.«
    Er hakte noch mal nach. »Und Sie gehen davon aus, dass auch ich in Gefahr bin?«
    »Das ist mittlerweile jeder in ihrer Gegend, denn Olivia hat leider die Qual der Wahl. Jeder Bewohner in den Häusern ist für sie ein potenzielles Opfer.«
    »Dann müsste ich die Leute ja warnen.«
    »Im Prinzip schon. Das Problem ist nur, dass man Ihnen nicht glauben wird.«
    Er stutzte, dachte nach und nickte. »Ja, da werden Sie wohl nicht falsch liegen.«
    Nach dieser Antwort verließ er den Raum. Ich ebenfalls, aber ich ging nach nebenan, wo Suko wartete.
    »Und«, fragte er, »sieht nicht gut aus – oder?«
    »Du sagst es.«
    »Und wie gehen wir weiter vor?«
    »Ganz einfach. Wir müssen Olivia Peck fangen, die zudem noch eine Vertraute unserer besonderen Freundin Justine Cavallo ist, mehr nicht.«
    ***
    Suzie Katanga stellte die scharf gewürzten Hähnchenschenkel in den Backofen, um sie warm zu halten, weil ihr Mann zu tun hatte und nicht pünktlich zum Essen gekommen war, als das Telefon seine Melodie abgab. Es war nicht das Handy, sondern der Apparat mit dem Festnetzanschluss.
    Die Frau schüttelte den Kopf, bevor sie ihre Hände an der Küchenschürze abwischte und dann den Hörer nahm.
    »Ja …?«
    Die Antwort erreichte sie nicht sofort. Erst nach einer kurzen Pause hörte sie die Frauenstimme.
    »Bin ich mit Katanga verbunden?«
    »Genau.«
    »Das ist gut, sehr gut.«
    Suzie war schon mehr als leicht verwundert. Sie konnte sich keinen Reim auf den Anruf machen. So etwas erlebte sie normalerweise nie und fragte: »Wer sind Sie?«
    Sie hörte ein Lachen. »Das willst du wohl gerne wissen, wie?«
    Suzie schluckte. Die

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