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1723 - Unternehmen Werftplanet

Titel: 1723 - Unternehmen Werftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kristallnadeln waren von dem Freßmoos ausgelöscht worden, die Zacke wirkte jetzt stumpf und klobig. Und der Prozeß setzte sich unaufhaltsam fort.
    „Wie Antikörper im menschlichen Organismus", schlußfolgerte Icho Tolot, der den Vorgang mit der gleichen Spannung und Neugierde beobachtete wie der Mausbiber. „Diese Algen oder das Moos setzen sich genau passend in die Kristallstrukturen und brechen sie auf. Sollen wir eine Probe mitnehmen?"
    „Es könnte hilfreich sein", antwortete Gucky. Von der mißratenen Schneeflocke stürzte ein dreißig Meter großes Teilstück in die Tiefe, die Flocke selbst begann langsam um ihr Zentrum zu rotieren, als wolle sie sich von dem Freßmoos befreien. Aber das Manöver half nicht; im Gegenteil, der Widerstand, den das Wasser der Bewegung entgegensetzte, ließ weitere Zacken herausbrechen, die auf den Meeresboden stürzten.
    Was dort geschah, ließ sich abschätzen. Das Freßmoos würde die Schneeflocke wieder in ihre mineralischen Bestandteile zerlegen, die dann für einen neuerlichen Kristallisationsprozeß zur Verfügung standen. Die Produktion der Schneeflocken schien perfekt organisiert zu sein.
    Eine Frage drängte sich beinahe augenblicklich auf.
    Dieses ganze komplexe und ausgefeilte Verfahren der Herstellung der Schneeflocken - war dies ein industrieller Prozeß einer ganz besonderen Art, den die Abruse erfunden hatte? Oder war diese Entstehung eine ganz besondere Form von Intelligenz? Eine spezifische, von selbst entstandene Eigenart dieses Planeten, die von der Abruse lediglich entdeckt, ausgenutzt und perfektioniert worden war?
    Denkbar war auch, aber Gucky wagte das nicht zu hoffen, daß er vielleicht sogar der Entstehung der Abruse selbst zusehen konnte. Sollte das Glück die Galaktiker durch puren Zufall mitten hinein in das Herz der Abruse geführt haben?
    „Besser nicht", machte sich der Haluter plötzlich bemerkbar. „Wir wissen nicht, was dieses Moos im Inneren der MANAGA bewirken kann."
    Gucky konnte dem nur zustimmen. In der MANAGA...
    „Wir müssen zurück", stieß der Mausbiber plötzlich erschrocken hervor. „Es ist etwas passiert..."
     
    6.
     
    Perry Rhodan stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als Gucky und Icho Tolot in der Zentrale der MANAGA materialisierten.
    „Ihr habt uns ganz schön in Angst und Schrecken versetzt", begrüßte sie Michael Rhodan. „Wolltest du nicht sofort zu uns zurückkehren?"
    Gucky machte eine heftige Handbewegung.
    „Später", sagte er laut. „Ich habe mitbekommen, ihr habt Probleme?"
    „Kleinigkeiten", wehrte Michael ab. „Eine unserer äußeren optischen Linsen ist von irgendwelchen Algen verklebt."
    Gucky murmelte einen Fluch, den er einmal bei einem Überschweren gehört hatte.
    „Ihr müßt sofort etwas unternehmen", sagte er entschieden. „Diese Algen, das sind so etwas wie Antikörper. Sie vernichten Kristalle, die nicht hierhergehören, aber auch defekte oder unvollkommene Schneeflocken."
    Perry Rhodan hatte sofort begriffen: Die Rochenschiffe der Ayindi waren ebenfalls Fremdkörper.
    „Du meinst, diese Antikörper greifen auch uns an?"
    „Ich weiß es nicht genau", antwortete Gucky. „Wartet, ich werde mit Nadja und Mila sprechen."
    Sprach’s und verschwand im gleichen Augenblick aus der Zentrale der MANAGA. Er ließ eine recht ratlose Zentralebesatzung zurück, die auffordernd Icho Tolot anschaute.
    „Die Ergebnisse unseres Ausflugs in Kurzform", sagte Icho Tolot. „Die Schneeflocken kristallisieren sich selbst aus diesem Meerwasser heraus, aus der Brühe, wie ihr sie nennt."
    „Daher die abenteuerlich hohe Sättigung mit Mineralien", warf Fiel Darrina ein.
    „Die langen Fäden, die wir gesehen haben, dienen dabei als Halt.
    Außerdem bilden sie Knospen, aus denen vermutlich die Kommandanten der Kristallschiffe hervorgehen."
    „In welchem Tempo?" fragte Perry Rhodan.
    Nur ein Wesen wie Icho Tolot konnte auf diese Frage eine Antwort geben. Nur er war an Bord der beiden Schiffe in der Lage, jedes Detail seiner Wahrnehmung dauerhaft zu behalten und mit Hilfe seines Planhirns in größere Zusammenhänge einzuordnen.
    „Ich schätze, daß der Prozeß des Kristallwachstums pro Schneeflocke etwa sieben Wochen dauert", antwortete er nach einigen Sekunden.
    „Und wie viele dieser Knospen sitzen an so einer Ranke?"
    „Tausende", entgegnete Tolot sofort. „Und es gibt auf dieser Welt wahrscheinlich Tausende solcher Ranken."
    „Dann entsteht also Tag für Tag praktisch eine mittelgroße

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