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1723 - Unternehmen Werftplanet

Titel: 1723 - Unternehmen Werftplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Diese Schiffe wachsen wie die Korallen in den Meeren Terras. Sie filtern aus dem sie umgebenden Meerwasser die Stoffe heraus, die sie für ihr Leben und ihr Wachstum brauchen, und lagern diese Mineralien an ihre Körper an. Auf diese Weise können sie wachsen und größer werden."
    Gucky stieß ihn telekinetisch an und deutete dann nach vorn und in die Höhe.
    Schemenhaft war in dem blauen Licht eine Schneeflocke zu erkennen; dieses Schiff hatte schon fast die übliche Größe. Es schwebte steuerlos durch das Wasser und schleppte die Ranke als langes Anhängsel hinterher. Noch während Gucky und Icho Tolot zusahen, löste sich die Ranke von der Schneeflocke und sank langsam dem Meeresgrund entgegen. Gleichzeitig begann die Schneeflocke selbst aufzusteigen.
    „So entstehen sie, und von hier aus starten sie", sagte Icho Tolot, der dem Schauspiel gebannt folgte. „Und sobald sie dieses Meer verlassen haben, sind sie komplett und können mit ihrem Vernichtungswerk beginnen. Ich vermute, daß die Anti-Technik-Strahlung in dem Augenblick aktiviert wird, in dem sie den Planeten verlassen. Vielleicht dicht über der Oberfläche, vielleicht auch erst, wenn sie den freien Raum erreicht haben und sich dann wechselseitig nicht mehr beeinflussen können."
    „In jedem Fall sollten wir von hier verschwinden", schlug Gucky vor.
    „Das Schiff steigt fast senkrecht. Ob über dem Wasser oder über der Lufthülle - zweihundert Kilometer Radius sind für uns beide zuviel."
    „Dann los", stimmte Icho Tolot zu. „Bring uns zurück! Worauf wartest du noch?"
    „Augenblick", wehrte Gucky ab. „Da stimmt etwas nicht."
    Er konzentrierte sich auf den „Kommandanten" der startenden Schneeflocke. Nur mit größter Mühe bekam er ein Gedankenmuster zu fassen, obwohl Schneeflocken unbemannt waren.
    Es war anders.
    Gucky hätte beim besten Willen nicht beschreiben können, wie dieses „anders" beschaffen war, aber er nahm den Unterschied deutlich wahr.
    Und er entdeckte, daß er nicht die einzige Wesenheit war, die diesen Unterschied bemerkte.
    „Dieses Schiff ist krank", flüsterte Gucky. „Irgendwie gestört. Es muß bei der Kristallisation Pannen und Fehler gegeben haben."
    „Woher weißt du das?"
    „Ich kann es spüren und nicht nur ich allein. Sieh nur!"
    Der Ilt beförderte sich selbst und Tolot in die Nähe dieses Schneeflockenschiffes, das Risiko großzügig ignorierend. Wenn in diesem Augenblick das Störfeld wirksam wurde...
    Jetzt konnte er den Unterschied sogar optisch ausmachen.
    Als Grundmuster einer normalen Schneeflocke diente das Hexagon, ein gleichmäßiges Sechseck, vollkommen dreh- und spiegelsymmetrisch. Bei den Abruse-Schiffen erstreckte sich diese Symmetrie auch in die dritte Dimension, während Wasser-Schneeflocken nur eine sehr geringe Dicke hatten.
    Diese ganz besondere Schneeflocke war nicht hexagonal gebaut, ihr Grundmuster war ein ebenso perfekt ausgestaltetes Pentagon, ein regelmäßiges Fünfeck. Es war nicht weniger faszinierend anzusehen als die Sechseck-Variante, aber für die besonderen Verhältnisse auf Werft schien es eine Art Mißgeburt zu sein.
    Zuerst war der „Angreifer" gar nicht zu sehen. Gucky konnte lediglich einen feinen grünen Schimmer ausmachen, der die Kristallform der Schneeflocke überzog, aber dann wurde dieser Schimmer kräftiger und deutlicher sichtbar. In der näheren Umgebung dieser Schneeflocke verfärbte sich das Wasser und wurde intensiv grün.
    Gucky war von diesem Anblick so gefesselt, daß er alle Vorsicht vergaß und ganz dicht an die Schneeflocke heranging.
    Etwas, das entfernt an Algen erinnerte, begann die Schneeflocke zu überwuchern, setzte sich in den filigranen Strukturen des Schiffes fest. Aus dieser geringen Distanz konnte Gucky erkennen, daß die Schneeflocken regelrechte Fraktalgebilde waren: Die kristalline Grundform setzte sich in jeder Größenordnung fort, vom Gesamtkörper des Schiffes hinab bis in die Feinstruktur seiner Hülle. Gucky konnte nadelspitze Erhebungen sehen, die nach kurzer Zeit mit dichtem Grün überzogen waren, bis sie wie bemoost aussahen.
    Gucky griff zu, brach eine der Zacken ab und wischte die Zacke mit kräftigen telekinetischen Bewegungen durch das Wasser. Nur einen Teil des Grüns konnte er damit von der Zacke herunterspülen, aber es war nun deutlich zu sehen, welche Wirkungen das Freßmoos hatte - dieser Begriff hatte sich in Guckys Kopf blitzartig gebildet.
    Von einer Feinstruktur konnte keine Rede mehr sein; die feinsten

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